Lenovo Yoga Tablet 2 10 mit Windows 8.1 im Test
Lenovo hat seine Yoga-Tablets auf der IFA 2014 erstmals auch mit Windows vorgestellt. Jetzt kommen die mit 8- und 10-Zoll-Displays erhältlichen Geräte erstmals in den Handel. Wir haben uns das erste Yoga-Tablet mit Windows deshalb einmal ausführlich angesehen und im obenstehenden Video all unsere Erfahrungen damit zusammengefasst - im Folgenden zudem eine schriftliche Version unseres Lenovo Yoga Tablet 2 10 Test.
Das Lenovo Yoga Tablet 2 10 mit Windows ist ein voll ausgestattetes Tablet, das mit einem 10,1 Zoll großen IPS-Display aufwartet. Die Auflösung liegt bei satten 1920x1200 Pixeln und es gibt unter anderem eine geringe Blickwinkelabhängigkeit bei dem im 16:10-Format gehaltenen Panel. Unter der Haube werkelt der aus anderen Windows-Tablets bekannte Intel Atom Z3745D Quadcore-SoC, dessen vier Kerne mit 1,33 Gigahertz Basistakt arbeiten und bei Bedarf bis zu 1,86 Gigahertz erreichen. Hinzu kommen zwei Gigabyte Arbeitsspeicher und 32 GB interner Flash-Speicher mit der Option zur Erweiterung mittels MicroSD-Karte. Es gibt außerdem zwei Kameras, die mit jeweils 1,6 und 8 Megapixeln arbeiten. N-WLAN und Bluetooth 4.0 sind Standard, optional gibt es auch ein Modell mit LTE-Modem. Mit 9600mAh ist der Akku sehr üppig dimensioniert und soll bis zu 15 Stunden Laufzeit ermöglichen. Alles gibt es bei Notebooksbilliger.de derzeit für 399 Euro inklusive der dazugehörigen Bluetooth-Tastatur, wobei für 449 Euro auch die LTE-Version des Lenovo Yoga 2 10 mit Windows erhältlich ist.
10 Zoll, Full HD Auflösung, Intel Atom Quadcore & ein Keyboard-Dock machen das Yoga Tablet 2 10 zum Allrounder
Die Rückseite ist matt und hat eine leicht strukturierte Oberfläche, so dass Fingerabdrücke recht zuverlässig ferngehalten werden. Das Yoga 2 10 mit Windows ist nicht vollständig verwindungssteif, doch letztlich ist die Stabilität groß genug, um Schäden zu verhindern. Das Gerät steht auf Tischen sehr stabil und kann so auch mit den Fingern bedient werden. Das mitgelieferte Bluetooth-Keyboard hat am oberen Rand eine flexibel befestigte Aufnahme für das untere Ende des Tablets, die mit Magneten anhaftet. Die Verbindung hält im Normalfall gut, weil das ganze jedoch verschoben werden kann, ergeben sich daraus Vor- und Nachteile. Einerseits kann die Tastatur so auf Wunsch auch leicht angewinkelt werden, während andererseits manchmal nachjustiert werden muss, damit das Keyboard vollständig auf dem Tisch aufliegt.
Niedriger Schwerpunkt sorgt für starke Neigbarkeit
Weil das untere Ende des Tablets und die gebogene Aufnahme an der Tastatur jeweils aus Aluminium gefertigt sind, könnte das Verschieben im angedockten Zustand langfristig zu Kratzern führen. Grundsätzlich lassen sich beide Teile aber ohnehin auch ohne direkte Verbindung nutzen, schließlich wird Bluetooth statt einer physikalischen Anbindung an das Tablet genutzt. Die Qualität der neuen Tastatur ist erheblich höher als bei den Vorgängermodellen, was der nun verwendeten Aluminiumabdeckung am Boden geschuldet ist. Weil die Plastikeinlagen für die Handballenauflage aber nicht ganz bündig mit dem scharf geschliffenen oberen Rand der Rückenabdeckung der Tastatur abschließen, kann der Rand teilweise aber in die Hand einschneiden. Das Tippen auf der Tastatur geht nach kurzer Eingewöhnung zügig von der Hand, weil Hub und Anschlag gut sind und die Tasten ausreichend groß. Das Trackpad wirkt etwas billig und klapprig, hat aber die gleiche recht angenehme Oberflächenstruktur im Leder-Look, die auch bei den Handballenauflagen im Einsatz ist.
Dass Lenovo hier nur zwei extern zugängliche Anschlüsse verbaut, ist etwas schade. Der MicroHDMI-Anschluss ist eine absolut willkommene Ergänzung der Ausstattung, denn damit lässt sich das Yoga 2 10 im Gegensatz zum 8-Zoll-Modell bei Bedarf mit entsprechendem Adapter auch am Fernseher oder einem großen Monitor anschließen und kann so einen Desktop-PC vollkommen ersetzen. Die Leistung der Grafikeinheit der CPU reicht aus, um das jeweilige externe Display mit Full-HD-Auflösung zu betreiben, ohne dass es zu großen Rucklern kommt. Dass allerdings nur ein einzelner MicroUSB-Port und außerdem kein separater Stromanschluss am Tablet vorhanden ist, ist durchaus ein Nachteil. Ist der Port durch ein externes Gerät belegt, kann das Tablet nicht mit Strom versorgt wurden. Umgekehrt gilt natürlich das Gleiche, man kann also nur den MicroUSB-Anschluss zum Laden mit dem beiliegenden 2A-Netzteil verwenden, so dass zu diesem Zeitpunkt keine externen USB-Geräte angeschlossen werden können. Abhilfe schafft hier nur ein Y-Kabel, das man mit etwas Geschick auch selbst basteln kann.
Hat zwar gut zu tun, lauft aber rund - der Atom Z3745D im Yoga Tablet 2 10 mit Windows
Während es in der Modern UI beziehungsweise bei Apps aus dem Windows Store grundsätzlich keine Performance-Probleme gibt, muss man sich auf dem Desktop etwas zurückhalten bzw. die Erwartungen anpassen. Wer Office-Aufgaben erledigt, also zum Beispiel mit Word und Excel arbeitet, im Web unterwegs ist und hin und wieder etwas Filmschnitt und Bildbearbeitung mit PowerDirector und einer älteren Version von Photoshop erledigen will, sollte mit dem Yoga 2 10 gut klarkommen. Große Dateien werden wegen der hier verbauten zwei Gigabyte Arbeitsspeicher natürlich per Auslagerungsdatei verarbeitet, so dass es etwas länger dauern kann, bis sie geöffnet sind. Fotos in hoher Auflösung zu bearbeiten, ist hiermit also nicht unbedingt zu empfehlen. Dank QuickSync-Hardware-Beschleunigung geht das Video-Rendering mit der entsprechenden Software wiederum einigermaßen gut von der Hand. Ältere Spiele lassen sich hier ebenfalls nutzen, denn Titel wie World of Warcraft laufen durchaus, auch wenn man natürlich Abstriche bei der Grafikqualität machen muss, um ein Ruckeln zu unterbinden. Die Spiele aus dem Windows Store laufen allesamt einwandfrei.
Der WLAN-Empfang ist beim Lenovo Yoga Tablet 2 10 mit Windows aufgrund der Plastikrückseite kein Problem. Bei einem Versuch, im Freien durch eine 60 Zentimeter dicke Altbauwand mit einem Abstand von ca. 15 Metern zum Router das eigene WLAN zu nutzen, gab es bei mir kein Problem.
Der MicroSD-Kartenslot bietet Platz für Speicherkarten mit bis zu 64 GB
Wie erwähnt sind die zwei Gigabyte Arbeitsspeicher im Grunde ausreichend. Man darf eben nicht die gleichen Erwartungen stellen wie an größere Notebooks mit Windows, schließlich haben diese im Vergleich dann an anderer Stelle ihre Nachteile, wenn es in der gleichen Preisregion sein soll. Speicherhungrige Anwendungen sollten auf dem Yoga 2 10 mit Windows gemieden werden, wie ich es ja gerade auch schon beim Thema Chrome beschrieben habe. Natürlich wäre mehr interner Speicher schön, schließlich kann man ein Tablet nicht einfach so aufrüsten. Ab Werk sind dank WIM-Boot immerhin 22,7 Gigabyte für den Nutzer verfügbar, von denen noch einmal rund drei Gigabye für vorinstallierte Programme draufgehen. Um mehr Platz zu erhalten, kann man mit Windows-Bordmitteln die Wiederherstellungspartition auf eine MicroSD-Karte oder einen USB-Stick übertragen.
Dies macht gut fünf Gigabyte zusätzlich frei, so dass letztlich wohl so um die 25 GB freier Speicher nach der Windows-Installation möglich wären. Für die Installation der auf einem Tablet wie diesem zu nutzenden Anwendungen reicht dies vermutlich weitestgehend aus, vorausgesetzt, man lagert Downloads und Medieninhalte aus. Dafür gibt es einen SDXC-fähigen MicroSD-Kartenslot, der Speicherkarten mit bis zu 64 GB Kapazität aufnehmen kann. Lenovo hat hier wohl versucht, einen brauchbaren Kompromiss aus Leistung der SSD und ihren Kosten zu finden. Statt eine langsamere 64-GB-SSD zum gleichen Preis zu verbauen, griff man anscheinend lieber zur etwas schnelleren 32-GB-Version. Ob dies den Kunden gefällt, müssen sie wohl mit ihrer Brieftasche entscheiden. Ich persönlich wäre auch bereit, noch einmal 30 Euro mehr auf den Tisch zu legen, um den Speicher bei gleicher oder höherer Performance zu verdoppeln.
Schön hell, schön scharf, schön bunt
Man muss erst einige im chrome://flags-Menü versteckte Einstellungen deaktivieren bzw. ändern, damit Chrome die Schriften im normalen Maßstab und somit scharf darstellt. Ebenfalls würde ich empfehlen, die Skalierung von Windows selbst zu deaktivieren, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Dies setzt dann aber wiederum gute Augen voraus, denn die Inhalte werden dann eben in "Original"-Größe dargestellt und fallen dementsprechend klein aus. Wer gute Augen hat, kann allerdings dann auch den gesamten Raum auf dem Full-HD-Panel für seine Arbeit nutzen - und das bei nur 10 Zoll Bildschirmdiagonale.
Display des Yoga Tablet 10 2 mit RGB-Streifenmatrix
Die Farbdarstellung des Displays ist einwandfrei, so dass man nicht nachjustieren muss, auch wenn dies über die Treiber der Intel-GPU der CPU natürlich möglich wäre. Auch beim Kontrast leistet sich das Display keine Schwächen. Es gibt nur sehr geringe Lichthöfe am Display-Rand, die im Normalfall nicht auffallen. Die Blickwinkelabhängigkeit ist sehr gering, schließlich handelt es sich um ein IPS-Panel. Weil die Pixeldichte hier relativ hoch ausfällt, kann sich jedoch gerade bei weißen Inhalten auf dem Display ein leichter Grauschleier über das Display legen, wenn man es seitlich betrachtet. Dieser wirkt aber nur in den seltensten Fällen störend und ist in ähnlicher Form auch bei Geräten wie dem Samsung Galaxy Note 4 zu bemerken gewesen.
Im Freien kann man das Display des Lenovo Yoga Tablet 2 10 wunderbar ablesen, was auf den guten Kontrast und die relativ hohe Leuchtkraft von mehr als 350 Candela zurückzuführen ist. Auch in der Sonne kann man die Bildschirminhalte noch gut erkennen, weil das Panel eben angenehm hell leuchten kann. Auch die durch die Verwendung eines Glas-on-Glas-Designs ohne Luftspalt zwischen Display und Cover-Glas reduzierten Reflexionen tragen dazu bei. Der Touchscreen selbst reagiert zuverlässig, Goodies wie einen Digitizer gibt es aber nicht. Insgesamt ist das Panel des Lenovo Yoga Tablet 2 10 der Beleg dafür, dass man auch im unteren Preissegment sehr gute Bildschirme vorfinden kann.
Frontlautsprecher des Lenovo Yoga Tablet 2 10 - Runder Klang mit Problemen bei Höhen und hoher Lautstärke
1,6 Megapixel vorn...
...und 8,0 Megapixel hinten
Ein Teil der geringen Qualität könnte allerdings auch auf eine wenig optimale Verarbeitung auf Seiten der Kamera-App von Windows 8.1 zurückzuführen sein. Als ich eine alternative Kamera-App (ebenfalls von Lenovo, aber für ein Yoga-Ultrabook gedacht) ausprobierte, war die Bildqualität gefühlt deutlich besser, wobei dies natürlich auch an einer Nachbearbeitung durch diese alternative App liegen könnte. Generell sollte man sich bei der Kamera des Lenovo Yoga Tablet 2 10 wohl auf Videogespräche beschränken, um sich nicht einerseits mit der Verwendung des Geräts für Fotos blamieren und obendrein auch noch schlechte Bilder zu bekommen.
Die Verwendung der 32-Bit-Version von Windows hat wohl Lizenzgründe
Ansonsten ist die Auswahl an Touch-spezifischen Apps aus dem Windows Store natürlich noch nicht auf dem gleichen Niveau angekommen wie es bei Android und iOS der Fall ist. Doch letztlich kann man beide Plattformen ohnehin kaum vergleichen, denn Windows 8.1 bietet schließlich weiterhin den Support für sämtliche Windows-Anwendungen für den Desktop. Es ist eben ein komplettes Windows - mit dem man auf Wunsch auch auf dem Desktop und an großen Displays arbeiten kann. In der letzten Woche habe ich viele WinFuture-Artikel mit dem kleinen Tablet geschrieben, wobei es oft an einem 24-Zoll-Display angeschlossen war. Die Tastatur war nicht direkt an das Tablet angedockt und zusätzlich kam eine Bluetooth-Maus zum Einsatz - fertig war der vollkommen lüfterlose und flüsterleise Office-Desktop!
Geladen wird per USB, das kann schonmal seine acht Stunden dauern
Nach mehreren Ladezyklen hatte der Akku dann seine volle Kapazität erreicht und ich hatte erkannt, dass das Display auch bei einer auf rund 60-70 Prozent heruntergeregelten Helligkeit noch mehr als ausreichend hell leuchtet. Unter den gleichen Bedingungen in Sachen Software sind nun zehn Stunden kein Problem, was für ein derart kompaktes, mobiles und mit einem hochauflösenden Display ausgestattetes Gerät ein sehr guter Wert ist. Beschränkt man sich auf die Verwendung von Apps aus dem Windows Store, dürften auch die von Lenovo beworbenen bis zu 15 Stunden Laufzeit erreicht werden, ohne dass man per gedimmtem Display nachhelfen muss. Insgesamt bin ich mit der Akkulaufzeit mehr als zufrieden und normale Anwender dürften mit leichten Office-Aufgaben auch locker die 12-Stunden-Marke knacken können. Die Stromversorgung per USB-Port hat wie erwähnt ihren Preis - nicht nur was die beschränkte Konnektivität betrifft, sondern auch bei der Ladedauer. Es kann schonmal acht Stunden dauern, bis der Akku wieder voll ist, denn das Netzteil kann per USB nur maximal 10 Watt liefern.
Das Keyboard kann auch getrennt vom Tablet genutzt werden
Das Testgerät wurde uns freundlicherweise von Notebooksbilliger.de zur Verfügung gestellt.
Das Lenovo Yoga Tablet 2 10 mit Windows ist ein voll ausgestattetes Tablet, das mit einem 10,1 Zoll großen IPS-Display aufwartet. Die Auflösung liegt bei satten 1920x1200 Pixeln und es gibt unter anderem eine geringe Blickwinkelabhängigkeit bei dem im 16:10-Format gehaltenen Panel. Unter der Haube werkelt der aus anderen Windows-Tablets bekannte Intel Atom Z3745D Quadcore-SoC, dessen vier Kerne mit 1,33 Gigahertz Basistakt arbeiten und bei Bedarf bis zu 1,86 Gigahertz erreichen. Hinzu kommen zwei Gigabyte Arbeitsspeicher und 32 GB interner Flash-Speicher mit der Option zur Erweiterung mittels MicroSD-Karte. Es gibt außerdem zwei Kameras, die mit jeweils 1,6 und 8 Megapixeln arbeiten. N-WLAN und Bluetooth 4.0 sind Standard, optional gibt es auch ein Modell mit LTE-Modem. Mit 9600mAh ist der Akku sehr üppig dimensioniert und soll bis zu 15 Stunden Laufzeit ermöglichen. Alles gibt es bei Notebooksbilliger.de derzeit für 399 Euro inklusive der dazugehörigen Bluetooth-Tastatur, wobei für 449 Euro auch die LTE-Version des Lenovo Yoga 2 10 mit Windows erhältlich ist.

Design
In Sachen Design hat sich beim Lenovo Yoga 2 10 mit Windows gegenüber den Modellen der ersten Generation nicht sonderlich viel verändert. Es gibt weiterhin den charakteristischen Wulst am unteren Ende, der nicht nur den riesigen Akku enthält, sondern auch als Aufnahme für den anders als der Rest des Gehäuses aus Aluminium gefertigten Klappständer dient. Der Ständer kann nun in zwei festen Stufen ausgeklappt werden, so dass er dank eines ebenfalls neuen Lochs auch zum Aufhängen des Tablets verwendet werden kann. Diese minimale Veränderung macht das Tablet noch etwas vielseitiger als bisher. Grundsätzlich kann man den Ständer aber auch in beliebigen Zwischenstufen ausklappen, denn er hält auch dann, wenn er nicht in einer der vordefinierten Stufen einrastet. Das Konzept ist im Grunde genial, denn der Wulst sorgt dafür, dass man das Tablet gut halten kann beim Transport oder Ablesen von Inhalten im Porträtmodus. Gleichzeitig verleit die Position des Akkus dem Gerät zusätzliche Standfestigkeit, so dass das Tablet in erstaunlich stark geneigten Winkeln aufgestellt werden kann, ohne nach hinten überzukippen.Die Rückseite ist matt und hat eine leicht strukturierte Oberfläche, so dass Fingerabdrücke recht zuverlässig ferngehalten werden. Das Yoga 2 10 mit Windows ist nicht vollständig verwindungssteif, doch letztlich ist die Stabilität groß genug, um Schäden zu verhindern. Das Gerät steht auf Tischen sehr stabil und kann so auch mit den Fingern bedient werden. Das mitgelieferte Bluetooth-Keyboard hat am oberen Rand eine flexibel befestigte Aufnahme für das untere Ende des Tablets, die mit Magneten anhaftet. Die Verbindung hält im Normalfall gut, weil das ganze jedoch verschoben werden kann, ergeben sich daraus Vor- und Nachteile. Einerseits kann die Tastatur so auf Wunsch auch leicht angewinkelt werden, während andererseits manchmal nachjustiert werden muss, damit das Keyboard vollständig auf dem Tisch aufliegt.

Dass Lenovo hier nur zwei extern zugängliche Anschlüsse verbaut, ist etwas schade. Der MicroHDMI-Anschluss ist eine absolut willkommene Ergänzung der Ausstattung, denn damit lässt sich das Yoga 2 10 im Gegensatz zum 8-Zoll-Modell bei Bedarf mit entsprechendem Adapter auch am Fernseher oder einem großen Monitor anschließen und kann so einen Desktop-PC vollkommen ersetzen. Die Leistung der Grafikeinheit der CPU reicht aus, um das jeweilige externe Display mit Full-HD-Auflösung zu betreiben, ohne dass es zu großen Rucklern kommt. Dass allerdings nur ein einzelner MicroUSB-Port und außerdem kein separater Stromanschluss am Tablet vorhanden ist, ist durchaus ein Nachteil. Ist der Port durch ein externes Gerät belegt, kann das Tablet nicht mit Strom versorgt wurden. Umgekehrt gilt natürlich das Gleiche, man kann also nur den MicroUSB-Anschluss zum Laden mit dem beiliegenden 2A-Netzteil verwenden, so dass zu diesem Zeitpunkt keine externen USB-Geräte angeschlossen werden können. Abhilfe schafft hier nur ein Y-Kabel, das man mit etwas Geschick auch selbst basteln kann.
Performance
Lenovo hat die Yoga-Tablets mit der zweiten Generation voll auf die Intel Atom-CPUs umgestellt. So kann man praktisch baugleiche Geräte jeweils mit Windows und Android anbieten und so ein sehr breites Publikum ansprechen. Beide Systeme laufen eigentlich auf der gleichen Hardware und optisch unterscheiden sich die Modelle nur durch die Gehäusefarben. Der Intel Atom Z3745D bietet unter Android mehr als genug Leistung, unter Windows 8.1 kommt er aber natürlich an seine Grenzen. Das soll aber nicht bedeuten, dass das Tablet langsam läuft. Überraschenderweise schafft es der mit maximal 1,86 Gigahertz im TurboBoost arbeitende Z3745D problemlos das Full-HD-Display auch auf dem Desktop zu bespielen. Auch die Wiedergabe von Full-HD-Videos ist bei diesem Gerät kein Problem, was besonders bei YouTube-Filmen auf Flash-Basis im Chrome-Browser nicht unbedingt selbstverständlich ist. Hintergrund ist hier, dass der Z3745D eine etwas leistungsfähigere Grafikeinheit hat, als sie zum Beispiel im auf den ersten Blick fast identischen Atom Z3735 im Einsatz ist, der in diversen anderen günstigen Windows-Tablets verbaut ist.
Der WLAN-Empfang ist beim Lenovo Yoga Tablet 2 10 mit Windows aufgrund der Plastikrückseite kein Problem. Bei einem Versuch, im Freien durch eine 60 Zentimeter dicke Altbauwand mit einem Abstand von ca. 15 Metern zum Router das eigene WLAN zu nutzen, gab es bei mir kein Problem.
Speicher
Die SSD des Lenovo Yoga Tablet 2 10 mit Windows stammt von Samsung und bietet im Vergleich zu den Laufwerken anderer Windows-8.1-Tablets recht ordentliche Leistungswerte. Natürlich kommt sie nicht an die enormen Übertragungsraten von normalen SSDs im 2,5-Zoll-Formfaktor heran. Mit 173 Megabyte pro Sekunde beim Lesen und 76 Megabyte pro Sekunde beim Schreiben ist die hier verwendete 32-GB-SSD dann aber doch deutlich schneller als eine herkömmliche Festplatte. Dies hilft dem Atom-Prozessor durchaus noch einmal etwas auf die Sprünge, so dass Anwendungen schneller geladen werden als auf anderen günstigen Tablets mit Intel-SoC. Ingesamt reicht die Leistung des Yoga Tablet 2 10 mit Windows vollkommen aus, wenn es um die Erledigung von produktiven Aufgaben geht. Einzig der speicherhungrige Google-Browser sorgt wie auf den meisten anderen Geräten nach einer gewissen Zeit mit mehr als 15 gleichzeitig geöffneten Tabs und Flash-Wiedergabe für Probleme, so dass man mit der Tab-Anzahl etwas haushalten muss.
Dies macht gut fünf Gigabyte zusätzlich frei, so dass letztlich wohl so um die 25 GB freier Speicher nach der Windows-Installation möglich wären. Für die Installation der auf einem Tablet wie diesem zu nutzenden Anwendungen reicht dies vermutlich weitestgehend aus, vorausgesetzt, man lagert Downloads und Medieninhalte aus. Dafür gibt es einen SDXC-fähigen MicroSD-Kartenslot, der Speicherkarten mit bis zu 64 GB Kapazität aufnehmen kann. Lenovo hat hier wohl versucht, einen brauchbaren Kompromiss aus Leistung der SSD und ihren Kosten zu finden. Statt eine langsamere 64-GB-SSD zum gleichen Preis zu verbauen, griff man anscheinend lieber zur etwas schnelleren 32-GB-Version. Ob dies den Kunden gefällt, müssen sie wohl mit ihrer Brieftasche entscheiden. Ich persönlich wäre auch bereit, noch einmal 30 Euro mehr auf den Tisch zu legen, um den Speicher bei gleicher oder höherer Performance zu verdoppeln.
Display
Der Bildschirm des Lenovo Yoga Tablet 2 10 mit Windows ist das absolute Highlight dieses Geräts. Das Panel ist mit 1920x1200 Pixeln sehr hochauflösend für ein Tablet dieser Größe und kann damit den Desktop von Windows sehr scharf darstellen. Alle Inhalte erscheinen gestochen scharf, wobei man natürlich berücksichtigen muss, dass Windows 8.1 zwar selbst inzwischen einigermaßen gut für kleine Displays mit hoher Auflösung angepasst wurde, aber die meisten Anwendungen noch immer für Probleme sorgen. Installiert man zum Beispiel Googles Chrome-Browser, wird dieser zunächst mit stark verwaschenen Schriften und ebenfalls matschig wirkenden Website-Inhalten dargestellt.

Im Freien kann man das Display des Lenovo Yoga Tablet 2 10 wunderbar ablesen, was auf den guten Kontrast und die relativ hohe Leuchtkraft von mehr als 350 Candela zurückzuführen ist. Auch in der Sonne kann man die Bildschirminhalte noch gut erkennen, weil das Panel eben angenehm hell leuchten kann. Auch die durch die Verwendung eines Glas-on-Glas-Designs ohne Luftspalt zwischen Display und Cover-Glas reduzierten Reflexionen tragen dazu bei. Der Touchscreen selbst reagiert zuverlässig, Goodies wie einen Digitizer gibt es aber nicht. Insgesamt ist das Panel des Lenovo Yoga Tablet 2 10 der Beleg dafür, dass man auch im unteren Preissegment sehr gute Bildschirme vorfinden kann.
Sound
Lenovo hat die Lautsprecher auch bei den neuen Yoga-Modellen wieder links und rechts auf die Front, neben das Scharnier des Ständers gepackt. Sie strahlen somit in Richtung des Nutzers ab, werden aber recht leicht von den Handballen verdeckt, wenn man das Tablet in diesem Bereich in die Hand nimmt. Steht das Gerät auf dem Tisch, ist diese Position wiederum ideal. Der Klang ist überrraschend gut, auch wenn die Erwartungen in Anbetracht der vollmundigen Werbeversprechen à la Dolby Surround und Wolfson Audio etc.pp. natürlich nicht ganz erfüllt werden. Musik klingt einigermaßen rund und lässt sogar eine Ahnung von Bass erkennen. Letztlich handelt es sich um ganz normale, sehr kleine Tablet- bzw. Notebook-Speaker, wie sie vermutlich auch in hunderten anderen Geräten stecken. Bei hohen Tönen fangen die Lautsprecher gern an etwas zu scheppern, sobald man die Lautstärke über ein bestimmtes Niveau hinweg aufdreht. Für das gelegentliche Video zwischendurch oder auch mal einen Film reichen sie dennoch vollkommen aus und liefern einen guten Klang, solang man sich in Sachen Lautstärke etwas zurückhält.
Kamera
Die beiden Kameras des Lenovo Yoga Tablet 2 10 stammen jeweils von OmniVision, einem in den USA (anders als von mir im Video behauptet) beheimateten Spezialisten für Smartphone-Kameras. Während die 1,6-Megapixel-Cam auf der Front für Videotelefonate gute Dienste leistete, ist der Sensor auf der Rückseite trotz seinen immerhin acht Megapixeln eine große Enttäuschung. Die Fotos wirken generell etwas unscharf und sind nur bei idealen Bedingungen von einer ausreichenden Qualität. Sobald die Ausleuchtung auch nur leicht nachlässt, tritt ein deutliches Rauschen auf und die Fotos sind kaum mehr zu gebrauchen.

Software
In Sachen Software gibt es beim Yoga Tablet 2 in der 10-Zoll-Variante mit Windows natürlich nicht unbedingt viel zu sagen, schließlich läuft hier eben ein vollständig funktionsfähiges Windows 8.1 in der x86-Version. Man kann also jede beliebige Software installieren, wobei zu bedenken ist, dass es sich um eine 32-Bit-Version handeln muss. Etwas fragwürdig scheint hierbei, dass Lenovo trotz der ausdrücklichen 64-Bit-Unterstützung auf Seiten des Prozessors von Intel nur die 32-Bit-Ausgabe von Windows 8.1 installiert. Einmal mehr dürfte der Teufel hier im Detail liegen, denn es handelt sich natürlich um die Variante Windows 8.1 "mit Bing". Vermutlich wird diese nur in der 32-Bit-Ausgabe besonders günstig abgegeben für die Low-End-Geräte, so dass Lenovo hier wahrscheinlich aus Kostengründen verzichtet - außerdem sind ohnehin "nur" zwei GB RAM verbaut.
Akku
Lenovo wirbt beim Yoga Tablet 2 10 nicht ohne Grund mit dem riesigen Akku, der immerhin 9600mAh aufweist, schließlich ist er auch der Grund für den auch als Tragegriff verwendbaren Wulst am unteren Ende. Bei meiner fast ausschließlich auf den Desktop beschränkten Nutzung mit Browser (Chrome mit massenhaft Tabs), Photoshop, Flash-Videos, Musikwiedergabe per Spotify und einigen Kommunikationstools wie Skype, HexChat, Jitsi und HipChat im Hintergrund waren schon am ersten Tag gut acht Stunden Laufzeit am Stück kein Problem. Dabei war das Display fast ausschließlich auf die maximale Helligkeit hochgeregelt.

Fazit
Lenovo hat beim Yoga Tablet 2 10 den Spagat zwischen reinem Tablet und produktiver Nutzung durchaus gut hinbekommen. Man kann das Gerät extrem vielseitig einsetzen und dabei auf eine lange Akkulaufzeit und ausreichend Leistung vertrauen. Das Display macht als wichtigste Schnittstelle zum User eine gute Figur, liefert es doch ein helles, scharfes und weitgehend farbechtes Bild. Während das Tablet selbst gut verarbeitet ist und mit seinem Klappständer einen echten Mehrwert gegenüber Konkurrenzprodukten mit Keyboard-Covern mit Faltständern bietet, könnte die Tastatur allerdings besser verarbeitet sein, denn die scharfen Kanten trüben den sehr guten Gesamteindruck dann doch. Das Keyboard selbst macht das Yoga Tablet 2 10 zum absoluten Multitalent, mit dem man fast überall fast alle Aufgaben erledigen kann. Ich freue mich schon darauf, das Tablet an seiner Öse an den Sitz des Vordermannes im Flugzeug zu hängen und nicht nur Filme zu schauen, sondern mit dem drahtlosen Keyboard auch produktiv zu arbeiten ;)Das Testgerät wurde uns freundlicherweise von Notebooksbilliger.de zur Verfügung gestellt.
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Aber dann brauch ich es auch nicht kaufen.
Finde ich auch schade, dass nachdem MS mit dem Surface Pro schon seit langem am Markt ist, niemand
in Konkurrenz geht und echte Windows-Systeme als Tablets anbietet.
Diese Billig-Rohrkrepierer kauft aus meiner Sicht niemand. Da ist der Markt fest in Android-Hand.
und jetzt ein surface pro 2 mit dem teil hier zu vergleichen ist wie audi gegen fiat.
Cloud-Speicher sind ja auch Geschmacksache. Für große Datenmengen (wie ich es meine) sind diese aber auch heute einer lokalen Platte (erst recht SSD) gnadenlos unterlegen.
Für das "Wegkonsumieren" von Musik oder Videos mag es tatsächlich gehen. Dann täte es aber auch ein Androide immer billiger und meiner Meinung nach besser. Denn die Apps im MS-Store sind spärlich und funktional enttäuschend (Vorsicht: wieder subjektiv wahrgenommen).
In der Produktbeschreibung auf meinem Karton steht Z3745 (statt Z3745D).
(Herstelldatum Tablet Oktober 2014)
Der Screenshot im Artikel zeigt auch (nur) die Bezeichnung Z3745.
Die technischen Unterschiede betreffen die Anbindung an den Arbeitsspeicher
und die Ausgabe auf externen Monitor (nachgelesen notebookcheck.com).
Gibt es "fühlbare" Unterschiede bei Anwendung Office/Internet/HD-Filme ansehen?