Snapdragon 835: So sieht Gigabit-Datenfunk in der Praxis aus

Wer demnächst Download-Bandbreiten im Gigabit-Bereich benötigt, muss nicht auf die Verfügbarkeit von 5G-Infrastrukturen warten. Der Smartphone-Hersteller ZTE demonstriert auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona, wie dies bereits mit LTE funktioniert. Auf der Messe zeigt das Unternehmen praktische Anwendungen in einer Gigabit-Funkzelle.

Testweise ist eine solche auch schon seit einiger Zeit in Australien aktiv, konnte bisher aber nur mit Labor-Equipment ausgereizt werden. Das ändert sich demnächst allerdings, denn mit dem Snapdragon 835-Prozessor und dem Funkmodem Snapdragon X16 von Qualcomm halten die benötigten Technologien auch in normalen Smartphones Einzug.

5G steht drauf, ist aber nicht drin

Der auf der Messe ausgestellte Prototyp wird zwar mit dem Schlagwort 5G versehen, wobei es sich allerdings um einen Marketing-Trick handelt. 5G-Technik ist in dem Gerät schlicht noch nicht vorhanden. Stattdessen nutzt das Funkmodem Spezifikationen aus dem LTE-Advanced-Standard in Verbindung mit Antennen-Kombinationen, die Carrier Aggregation, also die Kanalbündelung mehrerer Mobilfunkverbindungen, ermöglichen. Hier sind sogar noch höhere Bandbreiten möglich, wie der kommende Qualcomm Snapdragon X20-Funkchip belegt.

Auf der Messe demonstriert ZTE auf dem Gerät schon reale Verbindungen - allerdings wird an dem Setup klar, dass man hier noch nicht an einem Punkt ist, das Gerät auch wirklich schon praxistauglich liefern zu können. Das dürfte sich in den kommenden Monaten aber ändern, wenn dann auch erste Mobilfunkbetreiber ihre Infrastrukturen auf einen moderneren Stand bringen.

Abzuwarten bleibt dabei, unter welchen Bedingungen die Gigabit-Downstreams in der Praxis dann auch erreicht werden. Das Ganze funktioniert durchaus, wenn der Client ruhig an einem Platz bleibt. Die hohe Kunst beim Datenfunk ist es aber, hohe Bandbreiten auch dann bereitzustellen, wenn der Empfänger sich bewegt.

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