Telekom nutzt Vectoring gegen kommunalen Glasfaser-Ausbau

Der nur schleppende Fortschritt bei der Digitalisierung ist nach Aussagen des Hauptgeschäftsführers des Kommunalverbandes durch die Telekom mitverschuldet. Diese würde durch gezielt eingesetztes Vectoring alter Kupferleitungen kommunalen Glasfaser-Initiativen einen Strich durch die Rechnung machen.

Infografik: Kaum Glasfaser in DeutschlandKaum Glasfaser in Deutschland
Den Vorwurf einer strategischen Blockade städ­ti­scher Glasfaser-Initiativen äußerte der Hauptgeschäftsführer des Kommunalverbandes, Hubert Meyer, gegenüber der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ). Die Telekom würde ausgerechnet dort Vectoring einführen, wo die Landkreise selbst das Glasfasernetz ausbauen wollten.

Laut Meyer geschehe dies vor allem in den Orts­ker­nen, da der Konzern bei dieser Technik nur eine Glasfaserverbindung bis zu den Verteilerkästen legen müsse, und anschließend die bestehenden Kupferleitungen zum Endverbraucher nutzen könne. Den lokalen Initiativen überließe die Telekom dann den teuren Ausbau abgelegener Gebiete. "Dann geht die Rechnung nicht mehr auf und die Kreise müssen neu planen", kritisiert Meyer.

Telekom weist Vorwürfe von sich

Die Telekom wies auf Nachfrage der HAZ die Vorwürfe zurück und wies darauf hin, dass der Konzern als einziges Unternehmen im Dezember 2016 ein Stillhalteabkommen mit dem Verkehrsministerium geschlossen habe. Lediglich bereits begonnene Projekte, wie etwa in Uelzen, würden zuende geführt. Diese stünden aber den Plänen der betroffenen Landkreise nicht im Wege.

Zusätzliche Regulierung als Lösung

Mit seinen Vorwürfen ist Hubert Meyer allerding nicht alleine. Vor kurzem kritisierte erst der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager (CDU), dass durch "Ro­si­nen­picken" der Deutschen Telekom und anderer Unternehmen Förderprogramme gefährdet sei­en. Eine dadurch verursachte Zersplitterung verteure die Versorgung auf dem Land. Sager wirft der Telekom ebenfalls vor, Ausbaumaßnahmen dann einzuleiten, wenn eine kommunale Gesamtplanung bereits abgeschlossen sei und Förderbescheide auf dem Tisch lägen. Der Landkreistag schlägt als Lösung vor, in besonders schwer zu versorgenden ländlichen Ge­bie­ten einem ausgewählten Anbieter das Recht und die Pflicht zum Netzausbau befristet exklusiv zu übertragen.

Telekom will Super-Vectoring flächendeckend einführen

Dass die Telekom auch weiterhin auf Kupferleitungen setzen will, macht die vor ein paar Tagen bekannt gewordene Ankündigung des flächendeckenden Super-Vectoring-Ausbaus deutlich. Alle Verteiler mit Glasfaseranschluss sollen nach Angaben des Konzerns künftig mit dieser Technik ausgestattet werden. Einfaches VDSL/2-Vectoring bietet Datenraten zwischen 50 und 100 Mbits/s, durch Super-Vectoring sollen aber Datenraten von bis zu 250 Mbit/s erreicht werden.

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