Deutsche Firmen leiden massiv an schwacher Daten-Infrastruktur

Die solide und gut ausgebaute Infrastruktur galt einst als wichtige Säule des wirtschaftlichen Erfolges Deutschlands. Doch das ändert sich rasant. Heute beklagen über zwei Drittel der Firmen, dass Infrastrukturmängel ihre Geschäftstätigkeit beeinträchtigen - vor allem auch das mangelhafte Telekommunikationsnetz macht den Unternehmen zu schaffen.

Infografik: 4G ist in Deutschland noch nicht wirklich angekommen4G ist in Deutschland noch nicht wirklich angekommen
Laut einer Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft sehen derzeit immerhin 68 Prozent der Firmen in Deutschland Schwächen in der Infrastruktur, die sich negativ auf ihre Geschäfte auswirken. Das sind immerhin 10 Prozentpunkte mehr als bei einer vorhergehenden Befragung vor fünf Jahren. Stark gestiegen ist dabei der Anteil der Unternehmen, die sich durch einen mangelnden Ausbau oder die fehlende Pflege der Infrastruktur deutlich beeinträchtigt sehen: Solch eine Einschätzung geben inzwischen 16 Prozent ab.

Bemerkbar macht sich hier insbesondere die Tatsache, dass die Weiterentwicklung der Telekommunikations-Infrastruktur schlicht nicht mir den Ansprüchen einer digitalisierten Wirtschaft mithält. Der Anteil der Unternehmen, die darin eine deutliche Beeinträchtigung ihrer Arbeit sehen, kletterte von 15 auf 28 Prozent. Zusammen mit jenen, die zumindest eine geringe Beeinträchtigung erleben, wurde nun ein Gesamtwert von 72 Prozent erreicht. Das entspricht dem gleichen Stand wie beim Thema Straßenverkehr, wobei dieser auch schon vor fünf Jahren der größte Kritikpunkt war. IW zur deutschen Infrastruktur
Es zeigen sich auch regionale Belastungsunterschiede, erklärten die IW-Analysten. So ist die Lage im Straßenverkehr in Nordrhein-Westfalen besonders kritisch, die Kommunikationsnetze sorgen hingegen in Ostdeutschland für die größten Probleme. Bei den Straßen ist aktuell vieles auch auf die zahlreichen Baustellen zurückzuführen, was zumindest auf eine Besserung der Lage hindeutet.

Solche sind im Telekommunikationsbereich aber nur in Ansätzen zu erkennen. Zwar gibt es seitens der Politik inzwischen scheinbar mehr Einsicht in die eigentlichen Probleme. Doch in der Praxis geht es eher langsam voran. Das liegt unter anderem auch daran, dass man es hier zu lange versäumte, die Datenleitungen als kritische öffentliche Infrastruktur anzusehen.

Siehe auch: Nicht machbar - Rechnungshof widerspricht Deutschlands Breitband-Ziel
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