Selbst Trump dagegen: AT&T setzt Mega-Übernahme gerichtlich durch

Wenn selbst die aktuelle US-Regierung, die eher als wirtschaftsradikal gilt, einer großen Übernahme strikt ablehnend gegenübersteht, sollte man hellhörig werden. Doch selbst das hielt nun ein Gericht nicht davon ab, die Behörden zurückzupfeifen und es AT&T zu erlauben, den Medienkonzern Time Warner zu schlucken.

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Der Deal wird mit Sicherheit für einen großen Umbruch in der weltweiten Medienlandschaft sorgen. Denn immerhin übernimmt hier der aktuell größte Telekommunikationskonzern der Welt den drittgrößten Produzenten von Inhalten. Spätestens nach dem Abschluss der Fusion dürfte jede kleine gesetzliche Regelung, mit der die Netzneutralität geschützt werden soll, enorm wichtig sein.

Bisher hatten die US-Kartellbehörden es schlicht untersagt, dass solch eine Akquisition einfach so durchgeführt wird. Denn den Experten in der Behörde ist völlig klar, was für eine Machtkonzentration die Folge sein wird. Das AT&T-Management rief daraufhin das Bundesbezirksgericht in der US-Hauptstadt an - mit Erfolg. Der Richter stellte in seiner Entscheidung klar, dass die Regierung keinen einzigen Punkt vorbringen konnte, nachdem im vorliegenden Fall gegen die geltenden Gesetze verstoßen werde. Und auch ein Aufschub für eine mögliche Revision wurde nicht zugelassen, da dies den Übernahmeprozess wahrscheinlich massiv torpedieren und damit der Ungerechtigkeit zum Sieg verhelfen würde. Der Zusammenschluss darf nun also ohne Auflagen vorangetrieben werden.

Zero Rating in voller Aktion

Einen Vorgeschmack auf das, was die 58 Milliarden Dollar schwere Übernahme bringen wird, bekommt man bereits beim Blick auf DirecTV. Der weltgrößte Pay-TV-Anbieter gehört bereits zu AT&T und bekommt im Netz des Telekommunikationskonzerns Zero Rating-Verbindungen zu den Mobilfunkkunden. Wer also DirecTV nutzt statt eines anderen Anbieters, bekommt nichts vom Datenvolumen abgezogen - was ein klarer Wettbewerbsvorteil ist. Gleiches dürfte zukünftig für die Inhalte der Unternehmen gelten, die im Time Warner-Konzern enthalten sind - darunter CNN, HBO und Warner Bros.

Und auch hinsichtlich der Lizenzierung dürfte der große Inhalte-Produzent Vorteile an den neuen Mutterkonzern geben. Entsprechend haben große Streaming-Anbieter wie Netflix und Amazon gut daran getan, massiv auf die Produktion eigener Filme und Serien zu setzen. Denn sonst würden sie in eine Situation kommen, in der sie sowohl hinsichtlich der Lizenzierung als auch der Übertragung von einem einzelnen großen Konkurrenten abhängig wären.

Das gilt umso mehr, als nun natürlich auch die anderen Unternehmen in den jeweiligen Bereichen loslegen werden. So hatte der größte Kabelnetzbetreiber der USA, Comcast, bereits Vorbereitungen getroffen, um in Richtung einer Übernahme von 21st Century Fox zu gehen, sobald der Time Warner-Deal beschlossene Sache ist.
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