Online fordert große Opfer:
Toys R Us bricht gerade komplett zusammen

Trotz zeitweise beeindruckender Wachstumszahlen im Online-Vertrieb hat es einer der weltweit größten Spielwaren-Händler nicht geschafft, sich in der veränderten Wirtschaftswelt zu behaupten. Die Kette "Toys R Us" kommt auch unter Gläubigerschutz nicht mehr zurück in die Spur und wird jetzt auch die rund 800 Ladenfilialen im US-Heimatmarkt schließen.
Handel, Spielzeug, Toys R Us
Fatherly
Toys R Us musste die Wandlung des Marktes immer wieder auf die harte Tour kennenlernen. Das ging schon kurz vor der Jahrtausendwende los: 1999 lief das komplette Weihnachtsgeschäft auf einmal nicht, weil die Kunden in großer Zahl die plötzlich aufpoppenden Online-Shops nutzten. Dann reagierte der Konzern und handelte sogar einen Exklusiv-Vertrag über Spielzeug-Verkäufe mit Amazon aus, doch der schnell wachsende Online-Händler setzte sich irgendwann erfolgreich über das Abkommen hinweg, weil Toys R Us einfach viele beliebte Produkte nicht liefern konnte.

Und obwohl das Unternehmen seine enorme Markenmacht einbringen konnte, reichte das damit geschaffte Wachstum im Online-Geschäft nicht aus. Zwar gehört Toys R Us auch zu den an häufigsten besuchten Online-Shops und der Umsatz hat längst Milliarden-Werte erreicht - doch genügte das nicht, um das Unternehmen in dieser Größe erfolgreich sein zu lassen. Im vergangenen Herbst musste der Konzern letztlich in die Insolvenz gehen.

Seit Jahren rote Zahlen

Doch auch das genügte nicht, um die Entwicklung im Weihnachtsgeschäft wieder zu stabilisieren - immerhin schrieb man auch schon seit 2013 rote Zahlen. Im Dezember kündigte man noch einen kleineren Schrumpfungskurs an und wollte 24 Filialen in Großbritannien dichtmachen. Schon bald standen aber auch Läden in den USA zur Disposition und der Umfang der Schließungspläne nahm immer größere Formen an. Und jetzt wird über ein komplettes Aus für das Filialgeschäft gesprochen, was im Kern bedeuten würde, dass Toys R Us in sich zusammenbricht.

Einem Bericht der Washington Post zufolge soll das Management bereits dabei sein die Mitarbeiter zu informieren. Rund 33.000 Entlassungen stehen im Zuge dessen wohl an. Die große Frage ist aktuell einfach kaum noch, ob das Unternehmen nicht doch noch irgendwie zu retten wäre - man darf höchstens gespannt sein, ob noch ein kleines Rumpfgeschäft übrig bleibt oder der Konzern mit der extrem bekannten Marke nicht doch komplett abgewickelt wird. Denn was immer auch unter der Marke weitermachen oder die Reste übernehmen würde, hätte wohl auch gleich mal den Schuldenberg von fast 8 Milliarden Dollar vor der Brust.

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