Handelskrieg: Die USA wollen ihr eBay vor der Alibaba-Walze retten

Die US-Behörden versuchen ihren Markt jetzt vor dem nächsten chinesischen Unternehmen zu schützen, der heimischen Firmen zum richtigen Problem werden kann. Jetzt trifft es Taobao - die zum Handelskonzern Alibaba gehörende chinesische Variante des eBay-Marktplatzes. Hier versucht man der Sache nun mit dem Markenrecht Herr zu werden.
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Alibaba

Infografik: Amazon vs. Alibaba - E-Commerce-Riesen im VergleichAmazon vs. Alibaba - E-Commerce-Riesen im Vergleich
Den meisten dürfte der Konflikt noch geläufig sein, bei dem die US-Behörden den Netzwerkausrüster Huawei zumindest aus ihrem eigenen Markt drängten. Das half dem US-französischen Konkurrenten Alcatel-Lucent letztlich nur recht bedingt und inzwischen ist die Firma trotzdem in Nokia aufgegangen. Eine ähnlich harte Auseinandersetzung deutet sich nun allerdings im E-Commerce an.

Hier schickt sich Alibaba an, seine dominante Position im chinesischen Markt für eine massive Expansion im Ausland zu nutzen. Das wäre für die aktuell global dominierenden US-Unternehmen Amazon und eBay ein Problem. Insbesondere eBay steht derzeit ordentlich unter Druck, da immer mehr Nutzer den recht ähnlich funktionierenden und oft preiswerteren Marktplatz Taobao für sich entdecken.

Die US-Handelsbehörde hat die Plattform jetzt auf die schwarze Liste gesetzt. Sie ist damit nicht blockiert, allerdings ergeht damit eine dringende Warnung an Verbraucher in den USA, die Seite nicht zum Einkauf zu verwenden. Begründet wird dies damit, dass auf Taobao große Mengen an gefälschten Markenprodukten offeriert werden, deren Anbieter klar gegen die Markenrechte westlicher Firmen verstoßen. Alibaba, so die Einschätzung, unternimmt schlicht nichts oder nur halbherzige Dinge gegen diesen Zustand.

Alibaba sieht keine Fehler bei sich

Das sieht man bei dem Unternehmen naturgemäß ganz anders. In einer Stellungnahme hieß es, dass die ergriffenen Maßnahmen zum Markenschutz klar Wirkung zeigen. So seien die eingegangenen Löschanträge gegen Angebote im letzten Jahr um 25 Prozent zurückgegangen - was daran liege, dass entsprechend weniger Verstöße zu finden seien. Außerdem würden proaktiv bereits 98 Prozent aller eingestellten Markenrechtsverletzungen entdeckt und blockiert, bevor auch nur ein Verkauf zustande kam.

Angesichts dessen, dass Huawei damals sogar Quellcodes anbot, um die Abwesenheit von Hintertüren zu belegen - und dabei schlicht ignoriert wurde, dürften die Argumente von Alibaba bei den US-Behörden kaum etwas bewirken. Ob das allerdings am rasanten Aufstieg etwas ändert, ist fraglich. Denn Alibaba schlägt bei seiner Expansion auf den Weltmarkt mit geballter Wucht zu - und stellte beim letzten Sales-Event im Herbst wieder einmal einen neuen Rekord auf: Binnen nur eines Tages wurden hier online 25,3 Milliarden Dollar umgesetzt. Der Cybermonday in den USA fällt mit knapp 3,5 Milliarden Dollar Online-Umsatz wesentlich geringer aus.
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