Gamestreaming: Microsoft-Team reduziert benötigte Bandbreite

Das Streamen von Spielen gilt schon seit Jahren als Zukunftsmarkt, wird unter anderem aber durch die verfügbare Bandbreite ausgebremst. Microsoft hat jetzt zusammen mit einem Forschungsteam die Anforderungen an die Internetleitung drastisch reduziert.

Kahawai soll beim Stream-Problem helfen

Eigentlich klingt die Idee sehr verlockend: Statt teure Hardware kaufen zu müssen, sollen Nutzer dank Game-Streaming auf fast jedem Gerät aufwendige Grafik genießen können. Die nötige Leistung stellt ein Server bereit, der die Inhalte dann an das Endgerät streamt. Wie Windows Central schreibt ist es so theoretisch möglich, Spiele wie den aktuellen Verkaufsschlager The Witcher 3 auf einem Gerät wie dem Surface RT zu betreiben. Die Umsetzung dieser Überlegungen scheiterte bisher vor allem an der verfügbaren Bandbreite.

Ein Team, das sich aus Forschern der Duke University und von Microsoft Research zusammensetzt, hat jetzt unter dem Namen "Kahawai" ein neues Tool entwickelt, das die benötigte Bandbreite für Video-Game-Streaming drastisch reduzieren soll. Microsoft hat sich schon in der Vergangenheit bemüht, Techniken für einen zukünftigen Streaming-Service rund um die Xbox und den PC zu entwickeln. Die neuste Forschung könnte diese Vision ein Stück näher bringen.

Geteilte Arbeit ist weniger Bandbreite

Um die deutlichen Verbesserungen bei dem Bedarf an Bandbreite während des Streamings von Videospielen zu erreichen, setzten die Forscher auf eine Technik mit dem Namen "collaborative rendering". Dank diesem Ansatz ist es möglich, die benötigten Prozesse geschickt zwischen dem Gerät und der Cloud aufzuteilen und so die Anforderungen an die Internetleitung zu reduzieren. Wie Microsoft schreibt, sorgt diese Technik dafür, dass "mobile Geräte eine grobe Skizze jedes Bildes generieren (...) während der Remote-Server die Lücken füllt".

Bei dem oben gezeigten Versuch mit Doom 3 konnte dank dem Kahawai-Tool die Bandbreite, die benötigt wurde, um das Spiel über eine 1 Mbit/s-Leitung zu streamen, über 80 Prozent reduziert werden. Ob, wann und wie diese Technik in Microsoft-Produkten auftaucht, muss sich jetzt zeigen.
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