AVG produziert kalkulierten Skandal um Daten seiner Nutzer
Infografik: Malware 2014

Das Security-Unternehmen AVG hat einen kalkulierten Skandal produziert. Die Firma erklärt ihren Nutzern jetzt: Ja, wir geben eure Daten weiter, um damit Geld zu verdienen. Entsprechend aufgeregt ist das Feedback - dabei hat sich inhaltlich in der Neufassung der Datenschutz-Informationen nicht viel geändert.
Das Unternehmen veröffentlichte jetzt nicht nur einen überarbeiteten Text, in dem die Nutzer von AVG-Software darüber informiert werden, welche Daten das Unternehmen sammelt und was damit geschieht. In einem Video zeigt die Firma auch auf lockere und sehr allgemeinverständliche Art wieder, womit die Anwender zu rechnen haben, wenn sie ein Produkt von AVG verwenden.
Betrachtet man den gesamten Vorgang, hat man sich bei dem Unternehmen wohl ziemlich klar überlegt, was man da tut. Und es ist genau das eingetreten, was zu erwarten war. Viele Medien versuchen Klicks mit skandalträchtigen Überschriften zu sammeln und auf Reddit tobt der Zorn der Internet-Community. In zahlreichen Beiträgen regen sich die Nutzer fürchterlich auf und kündigen (wie gewohnt) an, unverzüglich zu anderen Anbietern zu wechseln.
In der neuen Privacy Policy führt AVG aus, dass eine ganze Reihe von Daten von den Kunden gesammelt werden: Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern, Nummern von SIM-Karten, IP-Adressen, Standorte, Geräte-IDs und Informationen zum Zahlungsverkehr. Aber auch Informationen zum Nutzungsverhalten erfasst man, indem beispielsweise der Verlauf der Browser, Suchanfragen und verschiedene Meta-Daten ausgewertet werden.
Dies begründet das Unternehmen damit, dass es vor allem darum geht, die eigenen Produkte besser auf die Bedürfnisse der Kunden zuzuschneiden. Teilweise werden, so informiert die Firma, aber auch Daten an Dritte weitergegeben. Dies erfolge allerdings komplett anonymisiert und in nahezu allen Fällen dort, wo Nutzern Produkte des Unternehmens kostenlos zur Verfügung gestellt werden und eben auf anderem Weg finanziert werden müssen.
Bei genauer Betrachtung tut AVG hier also nichts anderes, als nahezu jedes andere IT-Unternehmen auch - nur dass die entsprechenden Informationen von diesen unter besser klingenden Formulierungen und oft inmitten seitenlanger Ausführungen in juristischer Sprache versteckt werden. Der einzige Vorwurf, den man dem Unternehmen somit machen kann: Es wird bei der Information der Nutzer zu deutlich und holt diese ein Stück weit aus der Komfortzone, in der theoretisch jeder weiß, dass Daten verarbeitet werden, dies aber so gut es geht ignoriert.
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IP-Adresse+Geräte-ID: ebenso logisch, da die Software ja auch mal eine Verbindung zu den Updateservern aufbaut und dabei nunmal aus technischen Gründen diesen die IP bekannt wird. Und logischerweise wird dabei auch übermittelt, für welche Art von Gerät überhaupt Updates abgerufen werden.
Was bleibt ist die Sammlung der Daten zum Nutzungsverhalten inkl. Verlauf etc.. Und das kann man abstellen. Also wo ist das Problem?
Ich finde es außerdem gut, wenn die das offen kommunizieren. Da wird einfach klipp und klar deutlich gemacht, was Sache ist und wie weit es geht bzw. eben nicht geht.
Ist mir 100x lieber als ein Hersteller, der diese Sachen möglichst verklausuliert in die Tiefen der AGB packt und man eben NICHT weiß, was der alles anstellt.
Gibt aber viele, bei denen es eher heißt "was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß". Möchte gar nicht wissen, wieviele AVG-Nutzer sich jetzt empört woanders umschauen und auf ein Produkt wechseln, wo genauso viel oder noch mehr Daten gesammelt werden, nur dass es dort verschwiegen wird.
SIM-Karten Nummern? Telefonnummern? Browserverlauf? Geht schon etwas sehr weit.
Wie machte es denn u.a. Klicktel? Oder ähnliche Anbieter von Telefonbuch CD's.
Die Weitergabe eines Datensatzes ist Illegal. Die Weitergabe von 5000 Datensätzen ist Geschäft.
Es läuft nunmal so.
Und ich wette das vor allem die sich aufregen die bei Facebook & Co jeden Mist posten müssen und der ganzen Welt mitteilen wann sie auf Klo gehen.
Will man nicht das Daten weitergegeben werden darf man eben nicht alle Daten rausgeben.
Eine E-Mail für fast alles eine wichtige. Wenn überhaupt nur Handynummer angeben, hier ist das sperren von ungewollten Nummern sehr einfach.
Und solange keine Post nach Hause geschickt werden muß, wohnt man eben in der Musterstr. 1 in Musterhausen.
In diesem Sinne
https://www.microsoft.com/de-de/privacystatement/default.aspx
"Wir erhalten auch Daten von Drittanbietern (einschließlich anderer Unternehmen)."
AVG sagt jetzt was die schon Jahre praktizieren... Microsoft braucht das nicht sagen, da sind die Medien schneller.
Was ändert das Kommunizieren am Fakt?
> Es gibt immer noch den Unterschied zwischen ich brauch Daten um Geld draus zu machen oder ich brauch Daten um die Produkte zu verbessern...
Cortana KANN NICHT OHNE deiner Stimme agieren (nur mal ein Beispiel)
Wenn du ein Produkt kaufst und hinterher erst eine EULA zu Gesicht bekommst, ist das nicht rechtlich bindend.
Wenn du ein Programm herunterlädst und vor der Installation eine EULA abnicken musst, warum sollte das nicht relevant sein?
einfach mal irgend nen scheiß drauf schreiben!?
Es ging mir lediglich um die "Information" die JEDER Kunde Erhält... Und diejenigen die zu Faul sind die AGB zu lesen (und nein, ich les die auch nicht jedes mal) sind meist diejenigen die laut Aufschreien... sorry, aber da ist nicht MS der DUMME
Ich bin es nicht..