Move Mirror: Google baut Kinect-Funktion einfach über Webcam nach

Die Entwickler des Suchmaschinenkonzerns Google lassen die Nutzer jetzt an einem weiteren, etwas skurril wirkenden KI-Projekt teilhaben. "Move Mirror" demonstriert, wie schnell sich Bildanalysen heutzutage durchführen lassen - und warum für eine Spielesteuerung mit vollem Körpereinsatz ein komplexes System wie Microsofts Kinect eigentlich unnötig ist.

Vor einigen Jahren war das Zusatz-System zur Xbox noch ein ziemlich beeindruckendes Stück Technik. Benötigt wurden hier aber ziemlich ausgefeilte Sensoren. Heute arbeitet man bei Google daran, ähnliche Ergebnisse einfach im Browser und mit einer Webcam zu erzielen. Die ersten Ergebnisse dessen lassen sich bereits über die Move Mirror-Seite nachvollziehen.

KI arbeitet lokal

Die Demo funktioniert hier nach einem recht einfachen Prinzip. Der Nutzer wird von der Webcam seines Rechners aufgenommen, ein KI-Verfahren analysiert die Aufnahme binnen Sekundenbruchteilen und sucht aus einer Bibliothek mit mehreren zehntausend anderen Fotos eines heraus, auf dem die gleiche Pose bei einer anderen Person zu sehen ist.

Die Google-Entwickler kombinierten für den Dienst zwei grundlegende Technologien: PoseNet analysiert die Körperhaltung, während das bekannte TensorFlow.js-Framework für die Lern-Mechanik zuständig ist, mit der sich die Technologie stetig verbessern lässt. Nach Angaben der Entwickler schafft es PoseNet, jeweils 17 verschiedene Stellen des Körpers in die Analyse einzubeziehen und anhand ihrer Positionen zueinander Bewegungen und Haltungen zu erkennen.

Die Besonderheit dabei: Die Webcam-Aufnahmen verlassen nicht den Rechner des Nutzers. Die komplette Bildanalyse erfolgt also auf dem lokalen System. Lediglich das dabei erkannte Muster wird als kurze Zeichenfolge mit der Cloud abgeglichen, woher dann die jeweils passenden Bilder zurückgeliefert werden. Das belegt auch, wie sich fertig trainierte Systeme problemlos auf einem relativ einfachen Rechner betreiben lassen.
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