Light-Kamera kommt mit vielen Sensoren auf DSLR-Qualität

Fotografie-Fans sind sich in einer Frage ziemlich einig: Die Bildqualität einer Spiegelreflex-Kamera lässt sich nicht ersetzen - zumindest nicht, wenn nicht eine vergleichbare Optik zum Einsatz kommt. Das Startup Light will nun allerdings mit einer Kompaktkamera den Gegenbeweis erbringen.

Die Kameras von Smartphones liefern seit Jahren immer besser werdende Bilder. Doch die ganze Sache hat in der Praxis schlicht physikalische Grenzen. Denn die winzigen Optiken lassen, obwohl immer aufwändigere Software dahintergeschaltet wird, verschiedene Dinge schlicht nicht zu, die eine klassische Spiegelreflex-Kamera oder die neueren Systemkameras mit ihren großen Objektiven spielend hinbekommen.

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Light will nun aber den Beweis antreten, dass man auch mit einem Gerät, das noch bequem in die Jackentasche passt, vergleichbare Aufnahmen hinbekommt. Das Ergebnis der Entwicklungs-Arbeit wurde gerade auf einer Konferenz des US-Magazins Re/code präsentiert. L16 heißt das Produkt, das etwa so groß ist, wie ein größeres Smartphone - wenn auch ein wenig dicker.

Überraschend ist dabei ein Blick auf die Vorderseite des Gerätes, wo man bei einem Fotoapperat schlicht erwarten würde, in eine mittig positionierte Optik zu blicken. Stattdessen lassen sich hier gleich 16 Kamera-Öffnungen erkennen, die scheinbar zufällig auf der Fläche verteilt sind. Hinter diesen verbergen sich jeweils Optiken mit verschiedenen Brennweiten. Fünf Module kommen beispielsweise mit 35-Millimeter-Optiken daher, fünf weitere mit 70 Millimetern und sechs mit 150 Millimetern. Hinter jedem Linsensystem wartet dann ein separater 13-Megapixel-Sensor auf einfallende Photonen.

Wenn der Nutzer nun auf den Auslösen-Knopf drückt, werden jeweils zehn der Kamera-Module aktiv - welche dies sind, hängt von der Situation und den Einstellungen ab. Die Bildinformationen werden dann zu einer einzigen Aufnahme zusammengeführt. Dafür sorgt Software, die auf einem integrierten Android-Betriebssystem läuft. Es bleiben in dem Prozess aber auch so viele Bilddaten erhalten, dass es möglich ist - ähnlich wie bei Lichtfeldkameras - bei der Nachbearbeitung am Rechner noch den Fokus und die Schärfentiefe zu verändern.

Seitens der Light-Entwickler ist man sich bereits sicher, dass Spiegelreflex-Kameras in absehbarer Zeit durch solch eine Technologie abgelöst werden. Noch allerdings kann die L16 preislich aber noch keinen Vorteil bieten. Die ersten Modelle werden in limiterter Menge demnächst für 1.299 Dollar abgegeben. Ab dem kommenden Sommer sollen auch größere Mengen zu haben sein, das dann allerdings zum regulären Preis von 1.699 Dollar. Dafür bekommt man bereits eine Spiegelreflex-Kamera mit brauchbarer Objektiv-Ausstattung für den Anfang.
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