Microsoft will Kurswechsel

Folgenden Artikel schreibt die WirtschaftsWoche heute auf ihrer Website:
Der Gigant am Scheideweg: Gelingt der Kursschwenk zu mehr notwendiger Transparenz? Ein Blick hinter die Kulissen am Hauptsitz des weltgrößten Softwarekonzerns.

Sieht so das Reich des Bösen aus? Gepflegte Rasenflächen, Ahornbäume und Tannen, weiß verkleidete Gebäude mit viel Glas - der Microsoft-Campus, 25 Kilometer östlich von Seattle, gleicht eher einer Hyatt-Hotelanlage als dem Hauptquartier eines aggressiven Industriegiganten. Links und rechts des Highway 520 breitet er sich aus und dominiert die 46000-Einwohner-Stadt Redmond. In den 81 Gebäuden des Microsoft-Hauptquartiers arbeiten 26000 Menschen.

Tore gibt es nicht - jeder kann vom Highway direkt auf den One Microsoft Way abbiegen und beim Gebäude 34 vorfahren, vor dessen Eingang die metallenen Lettern "Microsoft" auf einen Granitblock prangen. Hier sitzt die Führung des Softwareriesen. Im fünften Stock hat Firmengründer Bill Gates sein Büro. Den reichsten Mann der Welt schützen zwei junge Damen an der Rezeption. Identitätskontrolle? Ein Führerschein reicht für den Zutritt. Metalldetektoren sind nicht zu sehen. Microsoft gibt sich bemerkenswert offen.

Geht es aber nach Microsoft-Erzfeinden wie Oracle-Chef Larry Ellison oder Sun Microsystems-Lenker Scott McNealy verkörpert der Börsen- und Softwaregigant dennoch das Reich des Bösen. Von Redmond aus werde die Übernahme der US-Wirtschaft oder gleich der ganzen Welt geplant. Ohne Zweifel: Microsoft polarisiert, gilt zugleich als - nach GE - "renommiertestes Unternehmen der Welt" und als weltweit "unbeliebtester IT-Anbieter".

Auch Konzernchef Steve Ballmer weiß genau: Das Image als Software-Rambo ist drauf und dran, dem IT-Riesen den Weg in neue Wachstumsmärkte zu verbauen. Zusammen mit Firmengründer Bill Gates hat er der Company daher einen Kursschwenk verordnet, kaum minder anspruchsvoll als der Weg an die Spitze der Softwareindustrie im vergangenen Vierteljahrhundert. Das Image des arroganten Monopolisten soll dem eines sympatischen Partners weichen.

Ob das mehr als Phrasen sind, diskutierte WirtschaftsWoche-Korrespondent Matthias Hohensee mit Top-Managern und einfachen Mitarbeitern in der Microsoft-Konzernzentrale. Der Trip nach Redmond war zumindest ein Indiz für die neue Offenheit: Als erster deutscher Journalist bekam Hohensee ungehinderten Zutritt zum Campus und Termine bei fast allen angefragten Gesprächspartnern - bis auf Firmenchef Steve Ballmer. Den trafen Hohensees Kollegen Michael Kroker und Thomas Kuhn zu einem Exklusivinterview in Berlin.

Ballmer sagte im Gespräch mit der WirtschaftsWoche, das Unternehmen werde künftig mehr Kooperationen auf neuen Geschäftsfeldern eingehen und seine Produkte stärker auf Kundenwünsche ausrichten. "In unseren klassischen Geschäftsfeldern mit Windows- und Office-Software stoßen wir langsam an die Grenze.

Um Microsoft auch in Zukunft auf einem Wachstumskurs zu halten, müssen wir das Unternehmen grundlegend umkrempeln." Microsoft habe "begriffen, dass wir nicht die ganze Welt mit ein und demselben Produkt beglücken können". So komme es in Märkten wie dem Mobilfunk "viel stärker auf Kooperationen" an. Erstmals werde Microsoft einen Ausländer in den Aufsichtsrat berufen. "Wir verhandeln bereits mit einem Kandidaten. Nur so viel vorab: Unsere erste Wahl ist ein Europäer."

Ob der Imagewechsel gelingt und welche alten Fehler Ballmer in Zukunft vermeiden will, lesen Sie in der aktuellen WirtschaftsWoche.



Link: WiWo.de


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