Zauberhafte Selbstheilungskräfte:
Smartphone-Displays ohne Kratzer

Materialforscher aus den USA konnten jetzt einen neu entwickelten Werkstoff vorstellen, mit dem unter anderem zerkratzte Smartphone-Displays der Vergangenheit angehören sollen. Die Selbstheilungskräfte gehen aber noch weit darüber hinaus und versprechen vielfältige Möglichkeiten.

Material mit SelbstheilungskräftenZerschnitten, geheilt, dehnbar
Als die Wissenschaftler der American Chemical Society gestern vor die Öffentlichkeit traten, um ihre Arbeitsergebnisse zu präsentieren, konnten sie durchaus einiges bieten: Sie zeigten ein Material, das so flexibel ist, dass es auf das 50-Fache seiner ursprünglichen Größe gedehnt werden kann. Und das, nachdem es zerschnitten wurde und die aneinandergehaltenen Schnittstellen sich durch die dem Material innewohnenden Selbstheilungskräfte wieder verbanden.

Ausgelöst wird die Bindungskraft durch eine kleine Spannung, die an das Material angelegt wird. Diese bringt die Moleküle dazu, Bindungen zu Artgenossen einzugehen. Eine Deckschicht für Displays aus dem transparenten Werkstoff wäre eine naheliegende Idee. Hier würden Kratzer, die selbst bei den aktuellen Spezialgläsern irgendwann immer erscheinen, wie von Zauberhand wieder verschwinden.

Robotik ist im Blick

Die Bindungsprozesse dauern aber etwas - das komplett zerschnittene Material benötigte beispielsweise einen guten Tag, um sich wieder komplett zusammenzufügen. Laut den Forschern sei der Prozess somit weniger mit einem Zusammenkleben als vielmehr mit der Heilung von Haut vergleichbar. Smartphones dürften letztlich für viele Nutzer zwar ein interessantes Anwendungsfeld sein, aber dann doch eher ein Nebenschauplatz. Die Wissenschaftler jedenfalls sehen vielmehr sehr spannende Felder in der Robotik, die von dem Werkstoff profitieren könnten.

Allerdings muss das im Labor entwickelte Material jetzt erst einmal fit für den Praxiseinsatz gemacht werden. Denn noch ist es beispielsweise so, dass Wasser den Selbstheilungskräften ziemlich zusetzt. Hierfür haben die Entwickler aber schon eine Idee und gehen davon aus, dass man durch den Zusatz bestimmter Polymere verschiedene Probleme lösen kann, ohne die grundlegenden Eigenschaften zu verschlechtern.
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