Li-Fi: Prototypen für "WLAN mit Licht" schaffen bis zu 12,5 Gbit/s

Das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS) hat Prototypen für optische Datenübertragung auf kurzen und mittleren Distanzen entwickelt. Die Technik soll als Alternative zu den etablierten Funkverbindungen via WLAN dienen.
Datenübertragung, Licht, Li-Fi
Fraunhofer
Light-Fidelity, kurz Li-Fi, soll in der Zukunft wesentlich höhere Übertragungsraten bieten als das aktuell bekannte Wi-Fi und verspricht Latenzzeiten von weniger als einer Millisekunde. Dabei kodiert man die Daten im Grunde in Flacker-Signalen von LEDs. Die Prototypen von Fraunhofer funktionieren den Angaben zufolge treiberlos und sind somit universell einsetzbar.

Während das "LiFi-Gigadock" für Datenübertragungen auf kürzeren Distanzen von bis zu 50 Millimetern zum Einsatz kommen soll, bietet der sogenannte "LiFi-Hotspot" eine Abdeckung für mehrere Empfangsgeräte über bis zu 5 Meter. Dabei sollen zunächst Datenraten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde erreicht werden. Beim Gigadock sollen sogar bis zu 12,5 Gigabit pro Sekunde möglich sein. Die Systeme nutzen das nicht regulierte Spektrum des sichtbaren Lichts, so der Projektleiter Dr. Alexander Noack. Beide Produkte bestehen aus Sende- und Empfangsmodulen, die ohne jegliche Installation von Treibern nutzbar sind. Das Dresdner Institut stellt seinen Kunden darüber hinaus Kits für den Testbetrieb bereit.


Praxis bisher auf Industrie beschränkt

Seit Jahren wird von verschiedenen Instituten und Unternehmen an Li-Fi als Zukunftstechnologie geforscht, die herkömmliche Funklösungen ersetzen soll. Unter anderem bieten FireFly Wireless Networks sowie pureLiFi bereits spezifische Lösungen auf dem Markt an. Grund für diese Entwicklung sind erheblich schnellere Datenübertragungen durch Li-Fi und eine Störresistenz gegen andere Funkwellen außerhalb des Netzwerks. Dennoch sind die Anwendungsmöglichkeiten zum aktuellen Zeitpunkt noch relativ gering und überwiegend auf fest verbaute Industriekomponenten beschränkt.

Ein mobiler Einsatz in der Praxis wird anhand einer vorausgesetzten Sichtverbindung zwischen Sender und Empfänger erschwert. Bereits die vergangenen Jahre hat das Fraunhofer IPMS intensiv an der Integration von Li-Fi-Systemen in die Infrastruktur der Industrie geforscht. Das Institut ist der Meinung, mit dieser Technologie zusätzliche Anforderungen in diesem Bereich bedienen zu können.

Beide Kommunikationssysteme werden sowohl auf der Weltleitmesse für Elektronik, der Electronica, als auch auf der Fachmesse SPS IPC Drives vorgeführt werden. Während die Electronica vom 8. bis 11. November 2016 in München stattfindet, lädt das Institut zur Vorstellung der Systeme auf der SPS IPC Drives vom 22. bis 24. November 2016 in Nürnberg ein.
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