Künstliche Intelligenz fällt Urteile:
Forscher entwickeln Richter-AI

Künstliche Intelligenz, im englischen Artificial Intelligence (AI) genannt, soll nach Wunsch vieler Forscher in immer mehr Bereichen den Menschen ergänzen oder sogar übertrumpfen können. Jetzt wurde ein Algorithmus entwickelt, der über Gerichtsverfahren entscheidet.

AI auf der Richterbank

Dass Roboter-Forscher sich den Vorwurf gefallen lassen müssen, ihre Entwicklungen würden in der Produktion Jobs vernichten, ist nicht neu. Künstliche Intelligenz schickt sich dagegen an, beispielsweise in Bereichen, in denen viele komplexe Daten überblickt werden müssen, den Menschen zu ergänzen oder sogar zu übertrumpfen. Jetzt haben Forscher und Ingenieure eine künstliche Intelligenz entwickelt, die Beweise und moralische Fragen abwägt und so im Gerichtssaal zum Einsatz kommen könnte. Wie der Guardian berichtet, stimmt die Software dabei sehr oft mit dem Urteil der menschlichen Richter überein.


Entwickelt wurde der zugrunde liegende Algorithmus von britischen Forschern vom University College London, die ihre lernende Software zunächst mit abgeschlossenen Fällen fütterten, die vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verhandelt worden waren. Konkret analysierte die Software die Dokumente zu 584 Fällen in englischer Sprache, die sich um Folter- und andere erniedrigende Methoden sowie Fragen zu fairen Gerichtsverfahren und der Privatsphäre drehten. "In jedem Fall analysierte die Software die Informationen und fällte ihre eigene juristische Entscheidung", so der Bericht. Das Ergebnis: In 79 Prozent der Fälle kam die künstliche Intelligenz zum selben Urteil, welche das Gericht gefällt hatte.

Kein Ersatz für Richter

Wie der Leiter der Forschungsgruppe, Dr Nikolaos Aletras, betont, sei es auf keinen Fall Ziel seiner Arbeit, einen Ersatz für Richter und Anwälte zu entwickeln. "Wir sehen nicht, dass AI Richter und Anwälte ersetzen wird, aber wir denken, dass diese es nützlich finden werden, schnell Muster in Fällen erkennen zu können, die zu einem bestimmten Urteil führen", so Aletras. "Wir erwarten, dass diese Art von Werkzeug die Effektivität von hohen, viel-beanspruchten Gerichten verbessert, aber, um Realität zu werden, müssen wir es mit mehr Paragrafen und Gerichten vorliegenden Falldaten testen", so die Forscher. Die Ergebnisse der Studie wurden im PeerJ-Journal veröffentlicht.
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