Huawei schmeißt hin:
Keine Lust mehr auf die USA

Der chinesische Netzwerkausrüster Huawei hat keine Lust mehr, sich mit den Scharfmachern in den USA auseinanderzusetzen. Zukünftig wolle man diesen Markt links liegen lassen.
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Huawei
"Wir haben kein Interesse am US-Markt mehr", erklärte der Huawei-Manager Eric Xu jetzt auf der jährlichen Analystenkonferenz des Unternehmens. Das berichtete die britische Wirtschaftszeitung Financial Times. Der weltweit zweitgrößte Hersteller von Netzwerksystemen nach dem US-Konzern Cisco arbeite schon seit gut einem Jahr daran, den Fokus auf andere Regionen zu verschieben.

In den USA führte die Diskussion um Produkte des Herstellers bis in oberste politische Kreise. In den USA wurde immer wieder die Verschwörungstheorie, der chinesische Produzent baue in seine Systeme versteckte Hintertüren ein, über die China dann sensible Netzwerke in US-Unternehmen und -Behörden ausspioniert. Das führte unter anderem dazu, dass Huawei zwar 45 der größten Netzbetreiber weltweit mit seinen Systemen beliefert, aber keinen einzigen US-Telekommunikationskonzern.

Das Unternehmen hatte viel versucht, um diese Anschuldigungen zu wiederlegen. So schlug man unter anderem vor, dass die US-Regierung die Systeme selbst überprüfen kann, wie es in anderen Ländern bereits passiert. Und auch Investitionen in ein großes Forschungs- und Entwicklungszentrum in den USA hatte man als Anreiz in Aussicht gestellt. Nun ist man aber nicht mehr bereit, weiter Ressourcen in diese Lobbyschlacht zu investieren.

Zuletzt wurden bereits 300 der 800 in den USA beschäftigten Ingenieure entlassen und auch in der Vertriebsabteilung gibt es Kündigungen. Sowohl im Privat- als auch im Businesskundenbereich erklären die zuständigen Manager inzwischen, die USA nicht mehr als strategisch wichtigen Markt anzusehen.

"Verstehen sie mich nicht falsch, ich wäre gern in den US-Markt gegangen", sagte Huaweis Technikchef Li Sanqi. "Wir müssen die Realitäten aber anerkennen. Also konzentrieren wir uns auf den Rest der Welt, der eigentlich groß genug ist und auch signifikant wächst." Im Zuge dessen hat der Konzern beispielsweise begonnen, seine Belegschaft in Europa zu verdoppeln.
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