Klima: Meeresspiegel erreicht Internet-Backbone schneller als gedacht

Signifikante Teile der Internet-Infrastruktur werden schneller durch die Folgen der Klimaveränderungen bedroht, als bisher angenommen wurde. Ein Kernproblem ist hier, dass insbesondere entlang der Küstenregionen der USA wichtige Backbones und Knotenpunkte entstanden sind.
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Microsoft
Seit Jahren bekommen es die Verantwortlichen nicht hin, auch nur annähernd die notwendigen Schritte im Klimaschutz zu gehen. Eine der Folgen besteht darin, dass neueste Prognosen davon ausgehen, dass der Meeresspiegel schneller steigen wird, als es frühere Modelle ergaben. "Das hat uns überrascht. Es gab die Annahme, dass wir 50 Jahre Zeit für die Planungen haben. Wir haben aber keine 50 Jahre mehr", erklärte der Informatik-Professor Paul Barford von der University of Wisconsin-Madison.

Barford ist eine anerkannte Autorität hinsichtlich der Planungen für die zukünftige Entwicklung der globalen Netzwerk-Infrastruktur. Und in der letzten Zeit befasste er sich gemeinsam mit anderen Experten mit der Frage, welche Folgen die kommenden Klimaveränderungen für das Internet mit sich bringen werden. Dafür wurden unter anderem Daten des Internet Atlas, in den Geo-Informationen zu zahlreichen Netzwerk-Strukturen einfließen, mit den jüngsten Prognosemodellen der US-Behörde National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) zusammengeführt.


Ein globales Problem

Und nach den daraus hervorgehenden Erkenntnissen kann die historische Entwicklung des Netzes zu einem gravierenden Problem werden. Denn lange gingen die wichtigsten Maßnahmen zur Errichtung der Infrastruktur von öffentlichen und privaten Einrichtungen in den USA aus und konzentrierten sich hier natürlich in den bevölkerungsreichen Küstenregionen. Das bedeutet auch, dass viele Backbone-Leitungen günstig entlang der Küsten-Autobahnen verlegt wurden und auch zahlreiche kritische Datenzentren in der unmittelbaren Nähe stehen.

Vom jetzigen Stand ausgehend sei laut den Daten davon auszugehen, dass allein in den USA bis 2033 über 4000 Kilometer Glasfaserleitungen und rund 1100 Netzknotenpunkte von den Ozeanen erreicht werden. "Als das vor 20 bis 25 Jahren gebaut wurde, hat niemand an Klimaveränderungen gedacht", erklärte Barford. Und auch wenn die Lage die USA aufgrund der dortigen Besonderheiten besonders betrifft, müssen weltweit Vorkehrungen getroffen werden. So stehen beispielsweise die meisten Anlande-Punkte von Unterseekabeln auf einem Höhen-Niveau, das vom Meeresspiegel in absehbarer Zeit erreicht werden kann.

Letztlich könnte dies alles aber dann doch nur das kleinste Problem sein. Denn die Internet-Infrastrukturen liegen zu weiten Teilen eben auch in Gebieten, die nicht zu knapp besiedelt sind - und wenn Metropolen wie New York mit dem steigenden Meeresspiegel zu tun bekommen, wird das weitaus gravierendere Folgen haben als ein paar versinkende Netzknoten.

Siehe auch: Internet erhält danke Klimaerwärmung Nord-Passagen
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