Radar-iTE: Neue BKA-Software sieht weit weniger Terrorgefahr

In Deutschland sind aktuell etwa 720 radikale Islamisten als potenzielle "Gefährder" eingestuft. Dank einer neuen Analysesoftware will das BKA jetzt einschätzen können, dass von rund der Hälfte dieser Personen aber keine hohe Terrorgefahr ausgeht.
Polizei, Bka, GSG 9, SEK
Bundespolizei

Precrime-Software zur Terrorbekämpfung

Strafverfolgungsbehörden setzen schon sehr lange auch auf Software, um Strukturen rund um Kriminelle besser analysieren zu können. Unter dem Namen Radar-iTE kommt in Deutschland jetzt ein Programm zum Einsatz, das die Gefahr von Terroranschlägen, die durch radikale Islamisten verübt werden, besser einschätzbar machen soll. Wie die Süddeutsche Zeitung, NDR und WDR berichten, hat das BKA zusammen mit Landesbehörden seit der Vorstellung des Systems im Februar 205 der geschätzt 720 "Gefährder" einer Bewertung unterzogen. Das Ergebnis: 82 Islamisten werden als "hohes Risiko" eingestuft, 27 werden der Rubrik "auffälliges Risiko" zugeordnet, für 96 sieht die Analyse ein "moderates Risiko".


Wie der Bericht weiter ausführt, könne man nach einer Hochrechnung davon ausgehen, dass rund die Hälfte der hierzulande unter Beobachtung stehenden radikalen Islamisten keine besondere und unmittelbare Gefahr darstellen. Wie der Spiegel nach eigenen Informationen berichtet, geht die Sicherheitsbehörde sogar davon aus, dass sich nach Abschluss der Analyse etwa drei Viertel der "Gefährder" in die Kategorie "Gelb" einordnen lassen. Der Anteil der hochgefährlichen Personen wird vom BKA aber ebenfalls momentan als groß bewertet.

Für die Sicherheitsbehörden ist die neue Analyse auch deshalb wichtig, weil man so die Kräfte der stark belasteten Ermittlungsbehörden und Nachrichtendienste auf die tatsächlich im Hinblick auf Terrorgefahr als relevant eingestuften Personen fokussieren kann. Nachdem bisher alle Bundesländer "Gefährder" nach eigenen Kriterien eingestuft hatten, soll mit dem Risikobewertungsinstrument Radar-iTE hier also ein bundesweiter Standard geschaffen werden.

73 Merkmale sollen echte Terroristen entlarven

Die vom BKA als "regelbasierte Analyse potentiell destruktiver Täter zur Einschätzung des akuten Risikos - islamistischer Terrorismus" bezeichnete Methode wurde im vergangenen Herbst von einer Arbeitsgruppe der Innenministerkonferenz als geeignetes Mittel definiert. Vom BKA wurde dann in Zusammenarbeit mit der Universität Konstanz die Software Radar-iTE entwickelt.

Als Basis zur Risikobewertung dienen 73 Fragen, mit denen die Beamten die Extremisten einordnen müssen. So wird unter anderem die Gewaltbereitschaft, der bisherige Umgang mit Behörden und Details zu eventuell gefährlichen Kenntnissen wie Erfahrung mit Waffen oder Sprengstoff abgefragt. Daneben spielen "Schutzfaktoren" wie familiäre Bindung, Integration oder Arbeitsplatz eine Rolle in der Bewertung.

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