Smartphone mit Solarzelle im Display tatsächlich live zu sehen

Die Idee, Smartphones mit der Energie der Sonne zu laden, tauchte in der Vergangenheit immer wieder einmal auf, kam aufgrund verschiedener Probleme aber nie über die Prototypen-Phase hinaus. Bei Kyocera soll dies nun anders sein - wobei das Unternehmen auch ein klares Konzept für die Zielgruppe hat.

In den meisten Fällen beschränkten sich die Versuche, Licht zur Energieversorgung zu nutzen, darauf, Solarzellen auf die Rückseite des Gehäuses zu packen. Kyocera arbeitet für ein Gerät, das auf dem Mobile World Congress in Barcelona zu sehen ist und auf dem Kyocera Torque basiert, aber mit der Firma Sunpartner zusammen, die mit ihrer Wysips Crystal-Technologie punkten will.

Sunpartner: Wysips CrystalSunpartner: Wysips CrystalSunpartner: Wysips CrystalSunpartner: Wysips CrystalSunpartner: Wysips CrystalSunpartner: Wysips Crystal

Dabei handelt es sich um eine transparente Solarzelle, die als zusätzlicher Layer in das Display eines Mobiltelefons integriert wird. Der Nutzer soll so weiterhin problemlos auf das Panel blicken und das Gerät per Touch-Steuerung benutzen können. Zusätzlich wird aber noch etwas Strom erzeugt.

Das Problem besteht aber auch hier weiter darin, dass eine Solarzelle in der Größe eines Smartphone-Displays nicht ausreichend Strom produzieren kann, um das Gerät auch wirklich aufzuladen. Es führt also weiterhin kein Weg daran vorbei, das Mobiltelefon gelegentlich an das Stromnetz zu hängen.

Standby mit plusminus Null

Laut Sunpartner kann ein Wysips-Layer unter idealen Bedingungen derzeit 5 Milliwatt pro Quadratzentimeter liefern. Das soll nun zumindest ausreichen, um ein Smartphone soweit mit zusätzlicher Energie zu versorgen, dass der Akku keine Energie verliert, wenn sich das Mobiltelefon im Standby befindet. Die Solarzelle stellt also ausreichend Strom zur Verfügung, um die gelegentlichen Verbindungs-Versuche zum Mobilfunknetz und den minimalen Betrieb von Prozessor und Arbeitsspeicher zu speisen.

Kyocera will die Technologie dabei in seinen Outdoor-Handys einsetzen. Nutzer dieser Geräte werden auf diesem Weg zwar nicht ununterbrochen während langer Touren durch die Wildnis ihr Smartphone nutzen können, doch will man die Geräte zumindest so gut mit Energie versorgen können, dass sie sich nicht von alleine leeren. So will man gewährleisten, dass Nutzer das Mobiltelefon bei geringem Akkustand auf Standby schalten und trotzdem sicher sein können, im Zweifelsfall noch ausreichend Energie für einen Notruf übrig zu haben.

Unter Umständen könnte in absehbarer Zeit auch etwas mehr drin sein. Denn laut Sunpartner versprechen neue Materialien im Bereich der Photovoltaik eine doppelt so hohe Leistung. Auch dann würde noch längst nicht genug Energie abfallen, um ein Smartphone komplett zu versorgen, aber zumindest im Outdoor-Einsatz könnte für Notfälle wieder etwas Strom dazugewonnen werden.
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