Aktivhaus B10, das Haus mit der 'Dreifach-Null'

Ein Haus, das das Doppelte seines eigenen Energiebedarfs selbst erzeugt, so könnte die Zukunft aussehen. In Stuttgart wird schon jetzt erprobt, wie das funktioniert: im sogenannten Aktivhaus B10.

Steuerung per App

Der kompakte Bau ist nach drei Seiten vollständig geschlossen. An der verglasten Vorderseite sorgt Vakuum-Isolierglas für eine möglichst gute Wärmedämmung. Zudem lässt sich die komplette Holzterrasse auf Knopfdruck vor die Glasfassade klappen, um die Wärme drinnen zu halten. Das ist noch längst nicht alles.

Frank Heinlein, Sobek: "Das Wichtigste für mich an diesem Projekt ist die Interaktivität und die Intelligenz der Software, die wir benutzen, nicht so sehr die Hardware, die Baumaterialien oder die Konstruktion, auch wenn das natürlich auch zählt. Bedeutend ist jedoch, dass das Haus mitdenkt und uns dabei hilft, die Energie zu verteilen."

Herz des Hauses ist ein ausgeklügeltes Energiekonzept mit Wärmepumpe, Speicher, Hausbatterie und einer großen Solaranlage. Gesteuert wird das Ganze über Smartphone oder Tablet. Dabei handelt es sich um ein selbstlernendes Steuerungssystem, das alle technischen Systeme - inklusive Elektro-Smart in der Garage - vernetzt und die Energieströme im Gebäude "vorausschauend lenkt".

Verantwortung des Bausektors

Das ist die Zukunft, bestätigt der Experte vom Global Buildings Performance Network. Peter Graham: "Der Bausektor ist für mehr als 30 Prozent des weltweiten Energiebedarfs verantwortlich sowie rund 20 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen. Um Häuser energiesparender zu machen und die Klimaerwärmung zu bremsen, müssen wir dafür sorgen, dass der Bausektor sich in eine verantwortliche Richtung entwickelt."

Das Aktivhaus B10 erfüllt die viel beschworene Dreifach-Null: Es benötigt im Prinzip null Energie von außerhalb, verursacht null Emissionen und null Abfall. Es kann ohne Rückstände vollkommen recycelt werden.

Aktivhaus B10Aktivhaus B10Aktivhaus B10Aktivhaus B10

Dieses Video empfehlen
Jetzt einen Kommentar schreiben
 
So ne Hütte könnte ich mir für Gewerbe ja noch ganz gut vorstellen, aber drin leben? Da würde ich mich eher selbst gleich rückstandslos mitrecyclen lassen. Außerdem wird das eh nur für Android/iOS sein, sollen die da halt einziehen. Ich bleib bei mehreren Wänden mit Durchblick.
 
@DON666: Also bei Wänden mit Windows! :-D
 
@NeNeNe: Genau! ^^
 
Sollten die Werte wirklich stimmen, ist das auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung.
Ich würde so ein Haus gerne einmal live erleben...
 
@SuperSour: Ich wundere mich, wie viel Energie benötigt wird, um die massive "Terrasse" hochzuklappen? (Scheint so, dass inkl. Betonplatte hochgeklappt wird, sie Ausbildung Terrassenkanten und "Hausfrontrahmen")
Zumal einmal hochgeklappt - und dann dummerweise Stromausfall oder sonstige Störung - ist man in einem Betonkubik eingeschlossen.
Na dann viel Spass. Ich bin mit meinem 170 Jahre altes Haus, saniert nach Minergie (CH) voll zufrieden. Dabei ist die energetische Sanierung nicht sichbar, also eindeutig als Haus erkennbar :)
Bei diesen Betonschaufenster.... weiss ich nicht.
 
Ich stelle mir allerdings immer die Fragen was das Haus kostet, wie viel an mir selbst liegt und ob man nicht bestehende Häuser auch zur Energiegewinnung für alle nutzen könnte damit es nicht so kmpliziert ist das mit einem Haus zu erreichen. ... klingt aber super, könnte dazu führen das, wie prognostiziert, Energie ein Allgemeingut wird. Bin aber nicht vom Fach. Und das in Stuttgart. Super Häuser aber ohne Ende Stau :-)
 
@-=[J]=-: Da ich selber gerade ein älteres Haus renoviere befürchte ich dass das ganze recht kostenintensiv sein wird. Angefangen habe ich mit Keller isolieren, in eigenarbeit wohlbemerkt, mit diesem Betumenmist un Sterodor. Dann dach neu plus Isolierung und die oberirdischen Mauern isoliert plus Fenster drei fach verglast usw. und ich bin jetzt bei kosten von ca. 90.000 bis 100.000? angekommen. Und wohlgemerkt vieles in Eigenleistung. Und da sind keine Solarzellen oder grauwasseranlage usw. mit drin. Also ältere Gebäude nachrüsten lohnt sich gar nicht wirklich.
 
@Tomarr: Das ist krass. Mein einziger Gedanke war dabei allerdings das die Energieerzeuger oder die Städte ja theoretisch alle Dächer nutzen könnten. Wie alt ist das Haus? Ich bin selbst grad auf der Suche.
 
@-=[J]=-: Das Haus ist aus den 60ern. Trotzdem dürfte der Aufwand auch bei neueren Häusern ähnlich sein wenn die Isolierung noch von vornherein vorhanden ist. Alles steht und fällt irgendwo bei den technischen Möglichkeiten die es damals gab, der vorhandenen Bausubstanz und der Pflege die das Haus genossen hat.

Letztendlich ist es halt so wenn die dachziegel bei dem Haus das du dir aussuchst ok sind sparst du dir als Beispiel das dachdecken, könnte aber sein das du dann trotzdem kompliziert von innen dämmen musst. Ich kann dir da noch nicht mal einen richtigen Tipp geben weil in einem Haus natürlich auch sehr viel verstecktes im argen liegen kann, Stichwort baupfusch etc.

Du kannst eigentlich nur hoffen das du möglichst viel selber nach deinen Vorstellungen machen kannst um später durch die Kosten durch die Ersparnis wieder rein zu bekommen.
 
Schön das ihr alle soviel Eniergie spart...dann fällt es ja nicht auf wenn ich damit rumsaue !

V8 Autos brauchen eben Saft...und Mopeds fahr auch nicht mit Luft und Liebe !
 
Für mich ist das ein 6-Nullen-Haus. Nullen 1 bis 3 wie dargestellt. Null vier für die Optik. Null 5 für die nicht vorhandene Lebensqualität mit nur einer Seite mit Fenster(n). Null 6 für die sicher sehr hohen Kosten beim Bau.
 
Und schön die Schleichwerbung vom Autohersteller ins Video gebracht, welcher das Elektromodell schon gar nicht mehr herstellt. ;)

Als Technologieträger ist das Haus ja nett, aber wohnen will da so vermutlich niemand.
 
@der_ingo: Vielleicht, aber nur vielleicht, weil das Auto nicht mehr hergestellt wird ist es keine Schleichwerbung. Wenn ich versuchten müsste als Erzeuger eines solchen Bildes jede Marke zu vermeiden, müsste man sich glaub ich erschiessen, weil kaum möglich!
 
@LivingLegend: dafür verweilt die Kamera etwas zu lange auf dem Logo, wenn sie die sinnlos vor dem Haus stehenden Fahrräder zeigt.
 
Was ich immer unrealistisch finde ist der Gedanke, das sich jeder Mensch sowas leisten kann. Wo bleiben die Lösungen für Mehrfamilienhäuser? Für den den sozialen Durchschnitt und sogar für Arme?
Das ist nichts weiter als ein Prestigeobjekt.
 
@Thermostat: Nur als Prestigeobjekt finde ich nicht... aber alles andere unterschreibe ich Dir ;)
 
Mehr solche Häuser und alle anderen werden für den Strom Mondpreise zahlen.. dann wird es eine Aktivhausabgabe auf den Strom geben... wie heute eine Solarabgabe
Und was machen all die Aktionäre der Energieversorger die hoffen dass hier ihre zweite Rentenhälfte erwirtschaftet wird... rein logisch das Dümmste was man machen kann AKtivhaus und als Altersvorsorge RWE Aktien

Die Fragen sind andere.... zumeist gesellschaflicher Struktur

500 m von meinem Arbeitsplatz wurde ehemals das 0 Emmissionhaus präsentiert.. kann man sich für melden um drin zu wohnen, muss aber bei Anfrage Gäste durchführen... seit 3 Jahren meldet sich niemand mehr
 
Wie gut daß ich mir so etwas nie werde leisten können und in meiner Mietwohnung alt werde. Einige Dinge weniger im Leben, um die man sich einen Kopf machen muss.
 
Ist das ein 1 Raum Haus?
Mich würden die anderen Räumlichkeiten interssieren... so Fensterlos...
 
Man sollte das auch nicht überbewerten, mehr als eine Studie ist es doch nicht.
Das niemand in einem solchen Klotz wohnen und sein Leben im Schaufenster präsentieren will, ist doch klar. Aber es zeigt das technisch machbare, nun liegt es an den Baufirmen, das unter dem Aspekt Design und Kundenwünsche umzusetzen bzw. an den Mann (bzw. die Frau) zu bringen.

Interessant ist es allemal, auch ich bin noch mitten in der energetischen Sanierung meines Hauses. Wenn ich heute noch mal neu bauen würde, würde ich wahrscheinlich viel nach solchen Studien gucken, mir die interessanten Dinge rauspicken und dann entsprechend umsetzen...
Kommentar abgeben Netiquette beachten!
Einloggen