Hardware-Test: Europas erster UMPC im WinFuture-Review

25.06.2006 14:21 
Der UMPC im Gebrauch

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Der UMPC im Gebrauch
Unser Fazit/Urteil
Für unseren Test standen uns leider nur wenige Tage zur Verfügung, die größten Vor- und Nachteile des PaceBlade EasyBook P7 zeichneten sich aber bereits in dieser kurzen Zeit ab, so dass wir uns ein ungefähres Bild davon machen konnte, wie sich die dauerhafte Nutzung des Geräts gestalten könnte.

Zunächst muss man sagen, dass sich der UMPC auch von Anwendern, die bisher keinerlei Erfahrungen bei Computern mit berührungsempfindlichen Bildschirmen gemacht haben, relativ problemlos bedienen lässt.

Bereits nach wenigen Minuten hat der Benutzer begriffen, dass für textintensive Aufgaben eine externe Tastatur angeschlossen werden sollte, da das Verfassen von Texten trotz der zahlreichen Eingabemöglichkeiten ohne eine echte Tastatur zur Qual werden kann. Zwar funktioniert die Schrifterkennung der Windows XP Tablet PC Edition hervorragend, durch das kleine Display und die fehlende Transparenz des Eingabefensters ist die Eingabe längerer Schriftstücke leider unmöglich. Auch die von PaceBlade als Ersatz für Microsofts "DialKeys" installierte Bildschirmtastatur hilft in diesem Punkt nicht wirklich weiter.

Dies ist jedoch nicht auf mangelhafte Arbeit seitens PaceBlade zurückzuführen, sondern hat seine Gründe in den von Microsoft stammenden Vorgaben für die Hardware-Ausstattung eines UMPCs. So werden die Hersteller gezwungen, ein berührungsresistentes Display ("Touch resistant") zu verbauen, das es zwar erlaubt, die Hand auf das Display zu legen, aber eben deshalb auch nur mit einem harten Gegenstand wie dem Stylus oder einem Fingernagel bedient werden kann. Besser wäre ein berühungsempfindliches Display ("Touch sensitive"), so dass man auch mit den Fingerspitzen schreiben könnte. Genau dafür lässt sich PaceBlades OnScreen-Tastatur sogar halbtransparent machen, was aber wie erwähnt im Fall des UMPCs wenig positive Effekte mit sich bringt.

Bedient man den UMPC mit dem im Lieferumfang enthaltenen Stift, kann man damit problemlos sogar zeichnen. So lassen sich auch unterwegs Skizzen erstellen oder Entwürfe zeichnen. Dabei sollte man allerdings die native Auflösung wählen, weil sonst der Cursor dem Stift nicht ganz folgen kann, da die höheren Auflösungen nur emuliert werden.

Der Stylus ist anders als bei Konkurrenzmodellen nicht aus Plastik. Er besteht stattdessen aus zwei ineinander gesteckten Metallröhrchen, so daß er in der Länge den Bedürfnissen des Anwenders angepasst werden kann und dadurch optimal in der Hand liegt. Nutzt man statt des Stifts die Eingabemöglichkeiten über das berührungsempfindliche Display, entstehen schnell Flecken, die aber bei jedem Gerät dieser Art auftreten dürften und sich mithilfe des mitgelieferten Reinigungstuchs ohne Aufwand rückstandslos entfernen lassen.

Einen groben Schnitzer in Sachen Gehäuse-Design könnte man bei der Platzierung des Lüfters vermuten. Dieser befindet sich in der oberen Hälfte der linken Gehäuseaußenseite und damit genau dort, wo der Nutzer seine Hand platziert, um den UMPC zu bedienen. Warum der Lüfter sich an genau dieser Stelle befindet, ist fraglich. Es dürfte jedoch bei der kompakten Bauweise des Geräts schwer sein, ihn an anderer Stelle unterzubringen, ohne erneut Kompromisse eingehen zu müssen.

Mit seinen zwei USB-Anschlüssen ist das PaceBlade-Gerät zudem etwas spartanisch ausgerüstet, da nach Anschluß von Maus und Tastatur für den Desktop-Betrieb keine weitere Schnittstelle übrig bleibt. Zwei weitere USB-Ports an der Unterseite der Gerätefront wären eine nützliche Option, da sich so auch beim Schreibtischeinsatz noch Zusatzgeräte, wie eine externe Festplatte oder ein USB-Stick, anschließen ließen.

Wer seinen UMPC ähnlich einer PlayStation Portable für mobile Gaming-Sessions nutzen will, muß vorerst auf ältere Spieletitel zurückgreifen. Mit 16 Mb Shared-Memory Grafikspeicher sind nuneinmal keine Wunder zu erwarten. Spiele wie das inzwischen kostenlos verfügbare Grand Theft Auto machen jedoch gerade wegen des Bedienkonzepts viel Spaß. Durch die handliche Bauform fühlt man sich oft tatsächlich an die tragbare PlayStation erinnert. Im Benchmark "3DMark 2001" erreichte PaceBlades UMPC rund 870 Punkte, was bei der verwendeten Grafiklösung nicht verwunderlich ist.

Zur Wiedergabe von Filmen eignet sich der Kleinst-PC hingegen sehr gut - länger als zwei Stunden sollte der Streifen jedoch nicht sein, denn wie erwähnt, ist die Akkulaufzeit relativ knapp bemessen. Ein Vorteil beim Filmgenuß ist der hohe horizontale Sichtwinkel des Displays. Es können auch mehrere Personen den Bildschirminhalt gut erkennen.



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