Microsoft: So bekommt Afrikas Hinterland auch ohne Drohnen Netz

Die großen Internet-Konzerne versuchen auf verschiedenen Wegen, die noch unvernetzten Menschen mit Internet zu versorgen - auch um ihr weiteres Kundenwachstum sicherzustellen. Bekanntlich setzt Microsoft hierbei auf bodenständigere Varianten als Konkurrenten, die mit Ballons und Drohnen experimentieren. Und dies mit schon heute greifbarem praktischem Erfolg.

In Kenia arbeitet Microsoft beispielsweise seit einiger Zeit mit lokalen Firmen zusammen, die entlegene Regionen per Funk erschließen. Dabei greift man auf so genannte White Spaces im Spektrum zurück. Hierbei handelt es sich um Frequenzen, die eigentlich für bestimmte Dienste reserviert sind, aktuell aber nicht für diese genutzt werden. In Kenia verwendet man beispielsweise Bänder, die eigentlich für die Fernsehausstrahlung gedacht sind, auf denen aber keiner der vorhandenen Sender funkt.

Netz für schmales Geld

Selbst kleine Sender, die sich mit den jeweiligen Mitteln vor Ort betreiben lassen, kommen auf Reichweiten von rund 10 Kilometern und funktionieren auch, wenn keine direkte Sichtverbindung zum Empfänger besteht. So kann nach und nach ein Netz aus Funkstationen aufgebaut werden, die Daten untereinander bis zum nächsten Zugangspunkt eines Backbones weiterschicken, und die Menschen in der Umgebung mit drahtlosen Netzzugängen versorgen.

Im Laikipia County in Zentral-Kenia, wo es kaum Mobilfunk und schon gar keine Festnetz-Infrastruktur gibt, soll die Technik in absehbarer Zeit viele Menschen online bringen. Durch die Pilotprojekte haben inzwischen schon 8.000 Menschen Zugang zum Netz bekommen, binnen der kommenden zwei Jahre sollen es potenziell 200.000 sein, was der Hälfte der Gesamtbevölkerung der Region entspricht.

Die Hardware, die hier zum Einsatz kommt, ist sehr preiswert. Microsoft unterstützt das Projekt außerdem mit diversen Cloud-Diensten, die beispielsweise für die Verwaltung der Infrastruktur und des Kundenbestandes nötig sind. So lassen sich letztlich Netzzugänge realisieren, die lediglich 3 Dollar im Monat kosten. Für die Kinder und Jugendlichen bedeutet dies unter anderem Zugang zu mehr Bildungsmöglichkeiten und die Bauern der Region kommen an bessere Informationen zur Wetterentwicklung und anderem heran.
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