3D-TV ist endgültig tot:
Letzte Hersteller steigen offiziell aus
LG und Sony gaben zwar bisher keine offiziellen Stellungnahmen zum Thema ab - aber auf der Elektronikmesse CES, dem traditionellen Ort, an dem die neuen Modelle für das jeweilige Jahr vorgestellt werden, suchte man 3D-Technik vergebens. Ebenso sah es bei den anderen größeren Anbietern wie Sharp, TCL und Hisense aus. Was direkt zur CES ersteinmal ein Eindruck war, bestätigten unter anderem LG und Sony inzwischen gegenüber dem US-Magazin CNet.
"3D-Fähigkeiten für dem Heimgebrauch haben sich nie wirklich breit in der Industrie durchgesetzt und es ist auch kein Entscheidungskriterium, wenn ein neuer Fernseher gekauft werden soll", erklärte Tim Alessi, Chef der Produktentwicklung bei LG, den Rückzug seines Unternehmens. Und auch ein Sony-Sprecher führte aus, dass man "aufgrund der aktuellen Marktentwicklung" in diesem Jahr keinen 3D-Support mehr anbieten wird.
Eiskalt am Nutzer gescheitert
Nach verschiedenen kleineren Anläufen sollte es eigentlich im Jahr 2010 so richtig losgehen. Damals hatte gerade der Film Avatar, der bis heute als Referenz für 3D-Grafik gilt, einen großen Kinoerfolg gefeiert und die Technik in den Lichtspielhäusern etabliert. Anschließend sollte die Kaufversion des Films auch einen Startschuss für den Verkauf von 3D-Fernsehern geben.Das Interesse der Nutzer blieb aber doch recht begrenzt. Denn während man im Kino durchaus bereit ist, sich eine Polarisationsbrille aufzusetzen, sieht dies im heimischen Wohnzimmer etwas anders aus. Und auch die brillenlosen Technologien fanden nicht gerade reißenden Absatz. Trotz inzwischen niedriger Preise gibt es kaum Verbraucher, bei denen 3D ein Kaufargument ist - die meisten 3D-Fernseher verkaufen sich, ohne, dass die Kunden überhaupt auf die Funktion achten. Die meisten Käufer entsprechender Fernseher haben zwar mal einen oder mehrere Filme in 3D angeschaut, dann aber blieb die Technik schlicht ungenutzt.
Jetzt wollen sich die TV-Hersteller erst einmal auf 4K und HDR konzentrieren, um ihre Produkte anzupreisen. Sicherlich wird 3D auch irgendwann im privaten Bereich wiederkommen - aber wohl erst, wenn es perfekt funktionierende Systeme ohne Brillen gibt. Und wenn die Branche sich von dem aktuellen Fehlschlag erholt hat.
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Christian Kahle
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