Elektronikhändler DiTech wird jetzt liquidiert

Mit einem Sanierungskonzept sollte die österreichische Elektronikkette DiTech nach der Einleitung des Insolvenzverfahrens gerettet werden - doch dieser Versuch muss nun als gescheitert angesehen werden.
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Der Insolvenzverwalter hatte berechnet, dass neun Millionen Euro nötig seien, um die Geschäfte von DiTech weiterführen und die Firma wieder auf Kurs bringen zu können. Allerdings fand sich in den letzten Wochen kein Investor, der bereit gewesen wäre, das Risiko auf sich zu nehmen. Daher wurde nun die Liquidierung des Unternehmens eingeleitet, berichtete das ORF.

Ab sofort habe man mit dem Abverkauf der Lagerbestände begonnen. Im Zuge dessen sollen die verbliebenen Filialen nach und nach geschlossen werden. Außerdem hat der Insolvenzverwalter bereits beim österreichischen Arbeitsmarktservice (AMS) angemeldet, dass die 250 Beschäftigten ihre Arbeitsplätze verlieren und neu vermittelt werden müssten.

Gläubiger bekommen kaum etwas

Für die Gläubiger ist der Schritt in die Liquidation letztlich eine noch größere Katastrophe als erwartet. Schon das Insolvenzverfahren wurde auf der Grundlage geführt, dass diese nur 20 Prozent ihrer Außenstände wiederbekommen. Jetzt können sie nur noch einen Anteil im untersten einstelligen Bereich erwarten, hieß es.

Denn über ein größeres Sachvermögen verfügt das Unternehmen nicht. Die Räumlichkeiten für die Filialen sind im Wesentlichen gemietet und die Einrichtung der Geschäfte geleast. Der noch verfügbare Warenbestand, der abverkauft werden kann, wird auf einen Wert von 2,5 Millionen Euro geschätzt. Ansonsten belaufen sich die Wertbestände auf etwa 16 Millionen Euro. Dem stehen Außenstände von 30 Millionen Euro gegenüber. Die Gründer des Unternehmens haben sich von der Öffentlichkeit zurückgezogen.

DiTech ist laut Wolfgang Krejcik, der bei der Wirtschaftskammer für den Bereich zuständig ist, hauptsächlich Opfer der Marktentwicklung geworden. Während die mittelständischen Einzelhändler im Elektronikbereich einen hohen Aufwand für die Beratung leisten müssen, erreichen sie nur geringe Margen - wenn überhaupt ein Verkauf zustande kommt und die beratenen Kunden nicht anschließend online bestellen. Hinzu kommen die immer kürzer werdenden Produktzyklen, wodurch die Waren täglich spürbar an Wert verlieren.
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