Amoklauf in Florida: Politiker geben 'Killerspielen' mal wieder die Schuld

In den USA hat es vor gut einer Woche einen Amoklauf gegeben, bei dem ein 19-Jähriger insgesamt 17 Menschen erschossen hat. Als Tatwaffe kam ein halbautomatisches Gewehr zum Einsatz. Seit der schrecklichen Tat formiert sich unter Schülern in den USA eine Protestbewegung, die sich für eine Verschärfung der Waffengesetze ausspricht. Einige Politiker indes verfallen in altbekannte Reflexe bzw. Ausflüchte.
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Waffenverehrung

Für fast alle Menschen auf der Welt wäre die Lösung einfach: Je schwerer man an Waffen kommen kann, desto schwerer wird es auch, diese für Wahnsinnstaten wie das Schulmassaker von Parkland im US-Bundesstaat Florida einzusetzen. Doch so einfach ist es natürlich nicht in einem Land, das seine Waffen so verehrt wie die Vereinigten Staaten.

Seit Jahren sabotieren vor allem konservative Politiker auch nur die kleinste Verschärfung der entsprechenden Gesetze und suchen die Schuld gerne woanders. Ein besonders beliebtes Ziel für Ablenkungsmanöver sind gewalttätige Videospiele und auch aktuell werfen Politiker derartige Nebelkerzen.

Sondersteuer

So hat der republikanische Abgeordnete Robert Nardolillo III aus Rhode Island einen Gesetzesvorschlag eingereicht, der eine höhere Steuer für gewalttätige Games vorsieht. Laut einem Bericht des Rolling Stone sollen Spiele, die eine "Für Erwachsene"-Einstufung oder höher haben, eine zehnprozentige Zusatzsteuer aufgedrückt bekommen. Damit will er die "geistige Gesundheit und zusätzliche Beratungseinrichtungen in Schulen" finanzieren.

Auch sein Parteikollege Matt Bevin, Gouverneur von Kentucky, hat nach der Tat Videospielen die Schuld gegeben. Wenig verwunderlich ist, dass sowohl Bevin als auch Nardolillo von der allmächtigen Waffenlobby National Rifle Association unterstützt werden.

Auch in Deutschland hat es diese leidige "Killerspiele"-Debatte einmal gegeben, inzwischen gilt als widerlegt, dass es eine Kausalität zwischen Medien und Gewaltausübung gibt. Aktuell verweist der Rolling Stone auf eine Untersuchung des US Secret Service, die zeigt, dass weniger als 20 Prozent der Schulamokläufer gewalttätige Games gespielt haben - weit weniger als alle anderen Bevölkerungsgruppen.
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