Quake auf einem Oszilloskop gespielt

Immer wieder gelingt es Hackern, Software-Klassiker und Spiele auf ungewöhnlichen Geräten zum Laufen zu bekommen. Eines der neueren Beispiele hierfür ist das Projekt des finnischen Entwicklers Pekka Väänänen, der den Shooter Quake nicht auf einem herkömmlichen Display, sondern auf einem Oszilloskop gespielt hat.

Die Geräte, mit denen eigentlich der Fluss eines elektrischen Stromes gemessen und visualisiert wird, spielten in der Gaming-Geschichte schon in der Frühzeit eine Rolle - als es normale Monitore im Grunde noch gar nicht gab. So wurde ein entsprechendes Gerät beispielsweise von einem Physiker am Brookhaven National Laboratory genutzt, um mit "Tennis for Two" eines der ersten Computer-Spiele überhaupt darzustellen.

Damals ging es lediglich darum, einen Lichtpunkt und zwei Striche, die als Schläger definiert wurden, darzustellen. Eine Wiedergabe der Spielwelt von Quake ist eine ungleich komplexere Aufgabe. Doch dies ist Väänänen gelungen. Und die Optik, die sich auf der Anzeigeröhre präsentiert, hat durchaus ihren ganz eigenen Charme.

Denn das Oszilloskop verfügt lediglich über einen Elektronenstrahl, der auf dem Bildschirm grüne Leuchteffekte hinterlässt. So bewegt man sich in dem demonstrierten Fall durch eine Vektor-Welt, in der Ecken und Kanten aus grünen Linien bestehen.

Quake IVQuake IVQuake IVQuake IVQuake IVQuake IV
Quake IVQuake IVQuake IVQuake IVQuake IVQuake IV

Bei dem eingesetzten Oszilloskop handelt es sich um ein Hitachi V-422. Die Portierung der Grafiken des Spiels auf Signale, die auf dem Gerät dargestellt werden können, erfolgte auf einem angebundenen Notebook. Väänänen demonstrierte in dem Video, wie er das komplette erste Level durchspielt. Vorkenntnisse sind angesichts dessen, dass viele Details nur schwer zu erkennen sind, durchaus angebracht. Allerdings ist man nicht unbedingt im Blindflug unterwegs und kann das Spiel durchaus auch in dieser Konfiguration sinnvoll verwenden.
Dieses Video empfehlen
Jetzt einen Kommentar schreiben
 
"Denn das Oszilloskop verfügt lediglich über einen Elektronenstrahl, der auf dem Bildschirm grüne Leuchteffekte hinterlässt."

Naja.. ossis wurden damals auch schon oft zum monitor umgebaut..
nichts anderes als bei nem s/w röhrenfernseher.
 
@Slurp: Du meinst sicher nen Oszi und nicht die Ossi´s :) Obwohl sicher auch Menschenversuche in der DDR stattgefunden haben...
 
@skyjagger: werkstattjargon bei uns, sry ^^
 
Ich habe ja auch so ein Oszylloskop vererbt bekommen, und lediglich mal ausprobiert. Deswegen weiß ich nicht ob meine Zweifel dabei angebracht sind, aber soweit ich weiß geht der elektrodenstrahl nur in eine Richtung und zeichnet auf und ab ähnlich einem Bleistift auf Papaier der nie abgesetzt wird. Deswegen kann ich mir gar nicht vorstellen wie das funktionieren soll wie es oben dargestellt wird.
 
@Tomarr: Vereinfacht gesagt (extrem vereinfacht, das gebe ich zu), ist das Oszilloskop eine Braunsche Röhre (Kathodenstrahlröhre), bei der im Regelfall (also für Messungen) die horizontale Ablenkung des Elektronenstrahls (nicht Elektrodenstrahls) mittels einer sich periodisch ändernden Spannung (eine Wechselspannung) erfolgt, während die vertikale Ablenkung mithilfe der Messspannung erfolgt. Gibt der Wechselspannung für die horizontale Ablenkung eine ausreichen hohe Frequenz, der "Messespannung" eine ausreichend niedrig, und Du kann den ganzen "Bildschirm" grün leuchten lassen. Unterbrich in den richtigen Augenblicken die Spannung zwischen Kathode und Ringanode (die Spannung, die den Elektronenstrahl erzeugt) und es entstehen dunkle Flecken. So kannst Du prinzipiell jedes beliebige Muster auf ein Oszi "malen".
 
@Tomarr: Ein Oszilloskop funktioniert im Prinzip wie jeder Röhrenmonitor. Der ElektroNenstrahl wird von Elektromagneten abgelenkt, um so an der gewünschten Stelle auf der Mattscheibe nen leuchtenden Punkt zu hinterlassen. Durch Veränderung der Eingangssignale, die die Magnete steuern, ergibt sich ein Bild. Die Kunst, auf nem Oszi Quake darzustellen liegt also in der geschickten Manipulation der Eingangssignale.
 
@Sturmovik82: Also quasi ein seeeehr simpler und auch gewollot simpler Röhrenfernseher. Na gut, dann glaube ich das Experiment da oben halt doch. :D
 
@Tomarr: Es gibt auch oszis, die X und Y-Koordinaten per Messspannung anzeigen können, z.B. für 2D-Anzeige (phasoren/alpha-beta) von dreiphasigen spannungen.
 
Sehr geil die alten Soundeffekte von Quake. Quake gibt es in HD und man kann damit online spielen. Die Steuerung und das Feeling ist astrein.
 
Bei dem Grafikstil würde sich auch eine Umsetzung von Tron anbieten ;-)
 
"Die Geräte, mit denen eigentlich der Fluss eines elektrischen Stromes gemessen...".
Sollte man lieber korrigieren, bevor das jemand glaubt und weiter erzählt.
 
So uns als nächstes Doom oder Quake auf dem Toaster
 
Die Texturen sind unscharf!!!
 
@Dr. Alcome: Ist halt kein HD-Oszi...
 
Hat was von Tron aus den 80gern :D
 
ob das auch auf nem EKG geht? ^^
Kommentar abgeben Netiquette beachten!
Einloggen