Microsoft-Gründer Bill Gates hat seine Leidenschaft für Hühner entdeckt

Microsoft-Gründer Bill Gates hat eine neue kleine Leidenschaft für sich entdeckt: Die Haltung von Hühnern. Allerdings weniger als eigenes Hobby, sondern als wirksames Mittel für den Kampf gegen Armut, Unterernährung und Krankheiten in Entwicklungsländern. Somit passt das Ganze hervorragend in seine hauptsächliche Arbeit seit dem Ausstieg bei Microsoft.

"Wenn man höchstens 2 Dollar am Tag zum Leben hat, was könnte man tun, um die Lage zu verbessern? Das ist für fast eine Milliarde Menschen, die heute noch in extremer Armut leben, eine wichtige Frage", erklärte Gates. Zwar gebe es keine allgemeingültige Antwort, doch seine bisherige Arbeit habe ihm zumindest eine Idee gegeben. "Ich würde Hühner halten", erklärte er. Und engagiert sich jetzt auch praktisch, um armen Menschen genau dies zu ermöglichen. Die Leser seines Blogs können dabei sogar mitmachen: Für jeden Leser seines Beitrages, der auch noch an einem kleinen Quiz teilnimmt, will Gates einer Familie eine Schar Hühner schenken.

Laut dem Microsoft-Gründer gibt es mehrere Gründe, warum dies eine gute Idee ist. Da ist beispielsweise schlicht der wirtschaftliche Faktor: Aufzucht und Haltung von Hühnern ist eine ziemlich einfache und billige Sache. Die Tiere finden einen guten Teil ihres Futters ganz von allein und wenn man mit fünf Hühnern beginnt und einen bereits vorhandenen Brutapparat mitnutzen kann, hat man nach drei Monaten schon leicht 40 Stück. Notwendige Impfungen beschränken sich hier auf die Newcastle-Krankheit, wofür die Präparate sehr günstig zu haben sind.

Per Nebenerwerb über die Armutsgrenze

In Westafrika erzielt man beim Verkauf eines ausgewachsenen Huhns ein Einkommen von rund 5 Dollar. Übers Jahr gerechnet könnte ein Hühnerhalter so auf rund tausend Dollar kommen und damit allein schon die Marke von 700 Dollar überspringen, die als Grenze zur extremen Armut gilt. Wird ein Teil der Hühner beziehungsweise der von ihnen gelegten Eier zur Selbstversorgung genutzt, bereichert dies den Tisch außerdem um preiswerte, eiweißreiche Kost, mit der die noch immer verbreitete Mangelernährung zumindest gelindert werden kann, erklärte Gates.

Nicht zuletzt sei die Hühnerhaltung ein hervorragendes Mittel, um die Position von Frauen zu stärken. Diese sind häufig noch an das Zuhause der Familie gebunden und müssen sich dort um die Kinder und den sonstigen familiären Alltag kümmern. Da Hühner sich von Natur aus nicht weit von ihrem Heim fortbewegen, stellen sie eine ideale Ergänzung dar und sorgen nebenher auch für ein Einkommen und damit mehr Mitsprache seitens der Frauen.

Wie Gates' ausführte, arbeitet seine Stiftung seit einiger Zeit mit der NGO Heifer International zusammen, die sich ebenfalls dem Kampf gegen Armut verschrieben hat. Gemeinsam hat man es sich zum Ziel gesetzt, den Anteil der Familien im ländlichen Raum der Sub-Sahara-Region, die Hühner halten, von 5 auf 30 Prozent zu steigern.
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Es gibt zu viele Menschen auf dieser Welt. Wir sind nun über 7 Milliarden Menschen aber das halte ich für ungut. Bis 2050 steigen wir höchstwahrscheinlich auf über 10 Milliarden.
Richtig wäre die Senkung auf 1 Millarde bis 2050.
 
@Enver1918: Wir Menschen sind wir auch nicht ausgelegt, in grossen Gemeinschaften zu leben, sonder in Gruppen um die 100-200 Personen.
 
@Enver1918: Der Club of Rome hat schon vor Jahrzehnten vor Überbevölkerung gewarnt: "Eine Milliarde ist genug!" Weitere Infos: http://tinyurl.com/hvd7p6x
 
@Enver1918: Wie sieht denn deine Planung aus, dich so richtig aktiv / innerhalb der nächsten 2 Monate an dieser deiner Zielsetzung zu beteiligen ? Hast du deinen Sarg schon bestellt ? Oder doch eher nur: alle anderen als du, die dürfen das gerne hinkriegen ?
 
@Enver1918: Wow - Glückwunsch -dümmster Kommentar 2016! Willst du mit deiner Familie direkt den Anfang machen? -.-
 
@Enver1918: Auf dem derzeitigen Stand der Produktionstechnik kann die Erde 15-20 Mrd. Menschen ernähren. Je nach Quelle. Derzeit wird ja nach Quelle für 12-13 Mrd Menschen produziert und der Überschuß vernichtet. Trotz struktureller Überproduktion verhungern täglich zehntausende. Es liegt also weder an begrenzten Ressourcen, noch an unzureichender technischer Entwicklung, sondern an den Eigentums- und Machtverhältnissen und den Gesetzmäßigkeiten von Produktion und Verteilung, die das herrschende Wirtschaftssystem vorgibt.
 
Zu naiv gedacht. Was meint der gute Herr wohl, was die Hühnerpreise bei massiv ansteigendem Angebot machen? Müßte er doch Ahnung haben, vom Aktienmarkt.

Und wohin dann mit dem ganzen Schnabelgetier? Bei Daedalic abliefern? ;o)

-- Besser wäre es wohl, wenn 'der Westen' (also WIR) endlich mal von unserem hohen Roß herunterkommen würden und uns nicht noch an den Ärmsten bereichern versuchen würden.
 
@RalphS: dann gibt es billiges Fleisch für alle...weil 5 Dollar für ein Huhn, wer soll das bezahlen können ?
 
@RalphS: Laut einer neulich gesehenen Doku, dürfte das leider sowieso nichts werden, da die schon längst in z.B. Afrika tätigen Billighühner(fleisch) Importeure sich sicher anstrengen werden, sich nicht den Markt kaputt machen zu lassen. Es gibt da doch schon längst einen massiven Verdrängungswettbewerb, weil die bisherigen Kosten für im Inland gezogenes und geschlachtetes Hühnervieh die der Importware übersteigen. Es ist nichtmal so, das viele Menschen, die sowas dann kaufen, nicht wissen, das da bös' viel Chemie im (Auslands)Fleisch steckt. Nur muss man sich was qualitativ besseres bzw. inländisches eben erstmal leisten können.. so wie die Doku das darstellte.

Wo käme man als armer armer Importeur denn da hin, wenn die bisherigen Käufer auf einmal alle ihre Tiere selber züchten ...züchten können, weil sie sie superbillig oder sogar geschenkt bekommen haben.. ?
 
ein ähnliches projekt macht fairtrade in südamerika mit meerschweinchen.
 
Schuster, bleib bei deinen Leisten!
 
@regulator: Schönen guten Tag Herr Schuster, mein Name ist Tigga :-p
 
Die Idee hatte früher schon einmal jemand... jetzt ist dort die Sahara.
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