Xiaomi Mi Notebook Air 13 Test - Leistungsfähiges China-Ultrabook

Der chinesische Hersteller Xiaomi vertreibt seit einiger Zeit mit großem Erfolg Smartphones und baut sein Sortiment jüngst immer weiter aus. Mit dem Xiaomi Mi Notebook Air 13 bietet das Unternehmen inzwischen auch ein eigenes "Ultrabook" an. Wir haben uns das Gerät für euch ausführlich näher angesehen und liefern hier nun die Ergebnisse unseres Tests. So viel vorab: das Mi Air 13 braucht sich vor seinen etablierten Konkurrenten nicht verstecken und weiß auch wegen der im Vergleich zum 12-Zoll-Modell deutlich höheren Leistung zu überzeugen.

Das Xiaomi Mi Notebook Air 13 ist etwas größer als das Schwestermodell mit 12,5-Zoll-Display und bietet dementsprechend ein 13,3 Zoll großes Full-HD-Display auf IPS-Basis. Die technische Basis ist der im Vergleich zum Intel Core M-SoC des kleineren Modells deutlich leistungsfähigere Intel Core i5-6200U aus der "Skylake"-Familie mit seinen beiden bis zu 2,7 Gigahertz schnellen Kernen. Xiaomi Mi Notebook Air 13Mit Notebook Air 13: Xiaomis erster Laptop im 13-Zoll-Format Dieser wird grundsätzlich mit acht Gigabyte Arbeitsspeicher und einer 256 Gigabyte großen SSD kombiniert - andere Konfigurationen gibt es schlichtweg nicht. Hinzu kommt auch noch eine Nvidia GeForce 940MX Zusatzgrafikeinheit mit einem Gigabyte eigenem Speicher. Der Akku fällt mit einer Kapazität von 40 Wattstunden nicht unbedingt überragend groß aus, während das Gewicht mit 1,25 Kilogramm für ein 13,3-Zoll-Notebook recht gering ausfällt.

Leistung

In Sachen Performance bewegt sich das Mi Notebook Air 13 wie erwartet auf einem höheren Niveau als das kleinere Modell. Dank Intel Core i5-6200U Prozessor können auch anspruchsvollere Aufgaben normalerweise zügig erledigt werden, auch wenn der Chip sozusagen die Mittelklasse der stromsparenden SoCs der U-Serie bildet und noch aus der letzten Generation auf Basis der "Skylake"-Architektur stammt. Beim Surfen oder Office-Arbeiten gibt es erwartungsgemäß keine Hürden, einzig anspruchsvolle Spiele bringen die Dualcore-CPU durchaus an ihre Grenzen.
Xiaomi Mi Notebook Air 13 Xiaomi Mi Notebook Air 13 Xiaomi Mi Notebook Air 13
Videoschnitt und ähnliches sind dank Intels Quick Sync-Technologie kein Problem und auch Photoshop-Aufgaben sind hin und wieder zu erledigen. Natürlich darf man hier keine Workstation-Leistung erwarten, doch macht der Intel-Chip insgesamt eine gute Figur - dank aktiver Kühlung kann er ein erhöhtes Leistungsniveau auch über einen längeren Zeitraum halten, ohne wie der passiv gekühlte Core M im kleineren Modell von thermischen Einschränkungen ausgebremst zu werden.

Durch die Nvidia GeForce 940MX Zusatz-GPU kann man mit dem Mi Notebook Air 13 durchaus auch Spiele nutzen, wobei es sich hier natürlich um eine Low-End-GPU handelt. Dennoch sollten auch anspruchsvollere Titel recht problemlos laufen, vorausgesetzt man kann mit reduzierten Framerates und geringeren Qualitätseinstellungen leben. Für gelegentliche Spiele-Sessions ist das Notebook also durchaus geeignet, es ist aber natürlich kein Gaming-Bolide wie andere, speziell auf diesen Einsatzzweck ausgelegte Spiele-Notebooks.
Xiaomi Mi Notebook Air 13Meist bleibt das Mi Book kühl... Xiaomi Mi Notebook Air 13...aber bei z.B. in Spielen kann es... Xiaomi Mi Notebook Air 13...richtig heiß werden
Wie erwähnt wird das Mi Notebook Air 13 aktiv gekühlt, es besitzt also zwei Lüfter. Diese sind im Office-Betrieb meist abgeschaltet und werden nur bei schwereren Aufgaben aktiv. Bei Spielen laufen sie hingegen durchgängig, schließlich wird dann auch die GPU belastet und erzeugt so deutlich mehr Abwärme. Während die Lüfter normalerweise recht leise laufen und Xiaomi offenbar eine gute Balance gefunden hat, was das Lüftermanagement angeht, wird das Notebook selbst teilweise doch deutlich warm. So wurden nach 30 Minuten Spielenutzung sowohl auf der Unterseite als auch auf der Tastatur von uns stellenweise Werte zwischen 46 und 48°C gemessen, was für manche Nutzer durchaus unangenehm werden könnte.

Speicher

Xiaomi erzielt seine vergleichsweise günstigen Preise vor allem durch die Fertigung großer Stückzahlen. Dies dürfte auch der Grund dafür sein, dass es das Xiaomi Notebook Air 13 nur in einer einzigen Konfiguration gibt. Die Chinesen verbauen grundsätzlich acht Gigabyte Arbeitsspeicher, wobei eine Erweiterung nicht möglich ist. Der Speicher ist nämlich fest aufgelötet und es gibt keinen zusätzlichen Steckplatz. Mit acht GB RAM ist das Gerät recht ordentlich ausgestattet, so dass der Speicher im Alltag eigentlich für alle Aufgaben ausreichen dürfte. Xiaomi Mi Notebook Air 13Wer will, kann dem Xiaomi Mi Notebook Air 13 eine zweite SSD verpassen Bei der hier verwendeten SSD sieht es ähnlich aus: es gibt nur eine Version mit 256 GB Kapazität. Immerhin handelt es sich dabei aber um eine PCI-Express-SSD, die den NVMe-Standard nutzt und somit sehr hohe Datenraten erzielt. Konkret bedeutet dies, dass die PCIe NVMe-SSD, welche in diesem Fall von Samsung stammt und das OEM-Modell P951 ist, mit ganzen 1,36 Gigabyte pro Sekunde gelesen werden kann, was ein sehr guter Wert ist. Beim Schreiben geht es mit maximal rund 260 Megabyte pro Sekunde zwar immer noch flott, aber bei weitem nicht so schnell zur Sache.

Sehr zu begrüßen ist, dass Xiaomi zumindest bei der SSD eine Erweiterungsmöglichkeit geschaffen hat. Man kann also nicht nur die vorhandene SSD austauschen, sondern bekommt sogar einen zweiten Steckplatz zur freien Verfügung gestellt. Wer die unterschiedlich großen Torx-Schrauben löst, die die Bodenplatte des Notebooks an Ort und Stelle halten, bekommt recht einfach und schnell Zugriff auf das Innere, um eine eigene SSD einzusetzen und sich so schnell und günstig mehr Speicherkapazität zu verschaffen. Im Grunde eine sehr begrüßenswerte Tatsache, denn für gut 100 Euro bekommt man bereits eine baugleiche Samsung-SSD aus dem Fachhandel.

Display

Xiaomi verpasst dem Mi Notebook Air 13 ein 13,3 Zoll großes Display, das mit seiner Full-HD-Auflösung eine gute Figur macht und mit recht ordentlichen Kontrastwerten punktet. Farbwiedergabe und Blickwinkelstabilität sind jeweils in Ordnung, auch wenn das Panel bei der Genauigkeit der Farbdarstellung etwas schwächelt. Die Helligkeit ist ausreichend, aber nicht überragend, sodass man mit dem Gerät in geschlossenen Räumen sehr gut arbeiten kann, während man im Freien damit rechnen muss, dass es etwas schwieriger wird, auf dem Panel alles zu erkennen. Xiaomi Mi Notebook Air 13Im Freien führt das Glas-Cover auf dem Display zu Spiegelungen Ein Faktor ist dabei auch der Umstand, dass das Panel eine Abdeckung aus Gorilla Glass besitzt und dementsprechend recht stark reflektiert. Im Freien muss man sich also eher einen Schattenplatz suchen, um nicht geblendet zu werden. Einen Touchscreen gibt es hier allerdings nicht, so dass man sich fragt, ob die Glasabdeckung des Bildschirms nur ein Design-Gimmick ist, denn matte Displays würden hier deutlich mehr Sinn ergeben. Insgesamt ist der Bildschirm jedoch angenehm scharf und gut zu betrachten, so dass man ihn auch auf Dauer nutzen kann.

Design, Tastatur & Trackpad

Xiaomi setzt beim Mi Notebook Air 13 auf ein vollständig aus Aluminium gefertigtes Gehäuse, verzichtet aber auf ein Unibody-Design. Dadurch ist die Bodenplatte abnehmbar, was wiederum eine leichte Erweiterung ermöglicht. Das Gerät wirkt durchaus hochwertig und ist weitestgehend verwindungssteif. Dass der Display-Deckel keinerlei Firmenlogo aufweist, ist für viele Kunden sicherlich begrüßenswert, wer es etwas peppiger mag, kann mit Aufklebern nachhelfen. Die Tastatur ist ausschließlich mit einem englischen Layout verfügbar, man muss sich also etwas umgewöhnen.

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Natürlich ist unter Windows eine Umstellung auf ein deutsches Layout möglich, wobei dann gerade unerfahrene Anwender ihre Probleme haben dürften, die Umlaute und Sonderzeichen zu finden - wer jedoch schon länger mit einem Notebook arbeitet, wird vermutlich nach kurzer Umgewöhnungszeit auch mit der US-Tastatur klarkommen. Das Keyboard besitzt eine zuschaltbare LED-Hintergrundbeleuchtung, die dafür sorgt, dass man alle Tasten auch im Dunkeln wiederfindet - eine Helligkeitsregelung ist allerdings nicht möglich.

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Hub und Tastenabstand gehen soweit in Ordnung, allerdings könnten die Funktionstasten und die Pfeiltasten manchen Anwendern teilweise etwas zu klein sein. Das Trackpad ist angenehm groß und reaktionsfreudig, wobei die Bedienung flüssig und sehr präzise von der Hand geht. Der Klickpunkt ist deutlich und sorgt mit dafür, dass das Trackpad sehr angenehm zu nutzen ist. Man muss also nicht wie so oft eine Maus anschließen, um damit dauerhaft arbeiten zu können.

Anschlüsse

Xiaomi verpasst dem Mi Air 13 einen vollwertigen HDMI-Anschluss von voller Größe, zwei USB-3.0-Ports von ebenfalls voller Größe sowie einen einzelnen USB Type-C-Port, der auch zum schnellen Laden des Akkus verwendet wird - also beim Anschließen des Netzteils für die Dauer des Ladevorgangs belegt ist. Wer mit dem Mi Notebook Air 13 hauptsächlich mobil arbeitet, dürfte mit den beiden USB-Ports gut auskommen, kommt es aber häufiger auf dem Scheibtisch an einem externen Bildschirm zum Einsatz, wird wohl ein USB-Hub nötig, sofern man mehr als eine Maus, eine externe Festplatte oder USB-Kopfhörer anschließen will.
Xiaomi Mi Notebook Air 13Im Grunde reicht die Port-Auswahl... Xiaomi Mi Notebook Air 13...dank zwei Mal USB 3.0 & USB Type C... Xiaomi Mi Notebook Air 13...doch der SD-Kartenslot fehlt doch sehr
Negativ fällt auch der Verzicht auf den bei den meisten anderen Notebooks dieser Größe verbaute Speicherkartenleser auf, man muss sich also ein externes Lesegerät besorgen, wenn es darum geht, Fotos oder Videos von SD- oder MicroSD-Karten auf das Gerät zu übertragen. Warum Xiaomi auch beim Größeren seiner beiden Notebbooks auf einen Kartenleser verzichtet, ist unklar.

Akkulaufzeit

Der Akku des Xiaomi Mi Notebook Air 13 ist mit 5100mAh bzw. 40 Wattstunden nicht der allergrößte. Es gibt in der gleichen Größenklasse durchaus besser ausgestattete Geräte, so dass sich das China-Notebook einigen Konkurrenten geschlagen geben muss. In unserem Test waren im Office-Betrieb bei einem auf 70 Prozent der Helligkeitseinstellung heruntergeregelten Display, gelegentlichen Surf-Pausen und einigen YouTube-Videos rund sieben Stunden Laufzeit möglich. Xiaomi selbst verspricht bis zu 9,5 Stunden, doch in der Realität sieht dies natürlich anders aus.
Xiaomi Mi Notebook Air 13Rund sieben Stunden bei Office,... Xiaomi Mi Notebook Air 13...unter Last halb so viel: Xiaomi Mi Notebook Air 13...erlaubt der 40-Wattstunden-Akku
Wer im Freien und unterwegs etwas anspruchsvollere Aufgaben wie Videoschnitt zu erledigen hat, wird mit dem Xiaomi Mi Notebook 13 eine Laufzeit von knapp vier Stunden erzielen, schließlich benötigt die CPU dann mehr Strom und auch das Display ist auf seiner höchsten Helligkeitsstufe natürlich deutlich energiehungriger. Das Power-Management ist hier durchaus gut gelungen, was wohl auf die Kooperation mit taiwanischen Vertragsfertigen zurückzuführen ist, schließlich bauen Xiaomis Partner Wistron und Inventec schon seit Jahrzehnten Notebooks.

Sound

Das Xiaomi Mi Notebook Air besitzt zwei Lautsprecher, die einen erstaunlich guten Sound liefern, wobei natürlich zu bedenken ist, dass es sich immer noch um ein Notebook handelt. Die Lautsprecher wurden von AKG abgestimmt und liefern einen insgesamt runden Klang, der wie so oft vor allem Bässe vermissen lässt. Auch längere Videos lassen sich dank der recht guten Lautsprecher ansehen, ohne dass man sich gleich externe Speaker oder Kopfhörer wünscht. Xiaomi Mi Notebook Air 13Die Lautsprecher von AKG liefern beim Mi Air 13 einen guten Sound

Weitere Details & Software

Das Xiaomi Mi Notebook Air 13 wird bisher offiziell nur in China vertrieben, so dass ab Werk eigentlich auch nur eine chinesische Ausgabe von Windows 10 vorinstalliert ist. Dabei handelt es sich um eine "Single-Language"-Lizenz, man kann also nicht einfach auf Deutsch umstellen.

Einige Händler, wie der deutsche Importeur TradingShenzhen, von dem auch unser Testgerät stammte, bieten jedoch gegen einen relativ geringen Aufpreis von rund 30 Euro die Beilegung eines USB-Sticks mit Windows 10 in deutscher Sprache inklusive entsprechender Lizenz an, so dass man das Notebook recht problemlos "eindeutschen" kann.

Darüber hinaus ist anzumerken, dass das Xiaomi Notebook lediglich eine einfach 1-Megapixel-Kamera besitzt, die im Alltag nur selten wirklich nützlich sein kann. Die Bildqualität ist selbst in gut ausgeleuchteten Umgebungen im Vergleich zum 12-Zoll-Modell deutlich schlechter und in dunklen Bereichen im Grunde kaum zu gebrauchen. Die Mikrofone lassen ebenfalls zu wünschen übrig, wobei der Pegel oft schwankt - es sollte also lieber ein Headset verwendet werden, wenn es um Skype-Gespräche und ähnliches geht.
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