Regelbetrieb startet: Motion Code-Kreditkarte stoppt Datendiebe

Eine neu entwickelte Kreditkarte soll es jetzt unmöglich machen, dass Kriminelle mit gestohlenen Nummern die Konten von Bankkunden plündern. Möglich macht dies die Integration von mehr Elektronik und eines kleinen Displays in die gewohnten Plastikkarten.

Damit Transaktionen zustande kommen, reicht für gewöhnlich die Kreditkartennummer nicht aus. Für gewöhnlich müssen auch Ablaufdatum und die so genannte Sicherheitszahl angeben werden. Letztere ist bisher allerdings nicht sonderlich sicher, sondern fällt meist auch zusammen mit der eigentlichen Kartennummer in den Besitz eines Datendiebes.

Das französische Sicherheits-Unternehmen Oberthur Technologies sah hier einen Ansatzpunkt und sorgte dafür, dass die dreistellige Zahl auf der Rückseite der Kreditkarte nicht mehr dauerhaft gleich ist. Statt dessen integrierte man einen kleinen Nummern-Generator in die Smartcard. Dessen Verfahren ist schon aus anderen Bereichen in Form von PIN-Generatoren bekannt.

Die neuen Kreditkarten mit der so genannten Motion Code-Technologie besitzen schlicht keine feste Sicherheitszahl mehr. Stattdessen ändert sich diese einmal pro Stunde. Da gestohlene Kreditkartendaten in aller Regel frühestens an den folgenden Tagen tatsächlich missbraucht werden (können), soll dies unbefugte Transaktionen sehr stark erschweren und Datendiebe schlicht mit einer Ladung unbrauchbarer Zahlen zurücklassen.

Der eingebaute Generator liefert gut drei Jahre lang regelmäßig aktuelle Dreierkombinationen. Dann muss die Kreditkarte ausgetauscht werden. Ansonsten, so verspricht der Hersteller, gebe es gegenüber der gewohnten Karte keine Nachteile. Auch die Motion Code-Smartcards können mal gebogen oder mitgewaschen werden, ohne, dass die eingebaute Technik Schaden nimmt.

In Pilotversuchen hat die Technologie gut funktioniert. Mit der Société Générale und der Groupe BPCE haben jetzt zwei der größten französischen Banken begonnen, die neuen Kreditkarten in den normalen Betrieb aufzunehmen und alle ihre Kunden umzurüsten. Tests laufen auch in Polen und Mexiko. Ob auch hiesige Banken schon ein Auge auf die Technologie geworfen haben, ist noch unbekannt.
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