Innovation mit klaren Schwächen: Das Xiaomi Mi Mix im Test

Das Xiaomi Mi Mix soll uns zeigen, wie Smartphones in der Zukunft aussehen könnten. Dazu besitzt es interessante Merkmale, die sich derzeit bei sonst keinem anderen Smartphone finden lassen, nämlich ein nahezu randloses Display und ein Gehäuse aus Keramik. Doch leider zeigt dieses Konzept auch ganz klare Schwächen, wie unser Kollege Daniil Matzkuhn während seines Tests festgestellt hat.

Schönes Display, rutschiges Gehäuse

Das größtenteils aus Keramik gefertigte Gehäuse des Mi Mix ist ausgezeichnet verarbeitet. Grundsätzlich liegt es zwar gut in der Hand, allerdings ist es auch sehr rutschig. Die Keramik ist nicht anfällig für Kratzer, ganz anders sieht dies leider bei Fingerabdrücken aus. Xiaomi liefert das Smartphone daher zusammen mit einer Lederhülle aus, die beiden Problemen entgegenwirkt.

Hervorstechendes Merkmal des Xiaomi Mi Mix ist natürlich dessen Display. Dieses hat eine Größe von 6,4 Zoll, die Auflösung beträgt 1080 × 2040 Pixel. Das entspricht einem Seitenverhältnis von 17:9, weshalb bei Videos in der Regel ein Rand stehenbleibt, der sich aber durch die Anzeige von Tasten sinnvoll füllen lässt. Insgesamt weiß das Display zu gefallen, es ist sehr scharf, bietet weite Blickwinkel und gute Farben, allerdings könnte es gern etwas heller sein. Vergleicht man den Bildschirm etwa mit dem Huawei Mate 9, fällt außerdem auf, dass die Seitenränder bei diesem sogar noch ein wenig schmaler sind. Xiaomi schafft es also nicht, hier neue Maßstäbe zu setzen.
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Kamera und Telefonie enttäuschen

Wer das Mi Mix zum Telefonieren benutzt, stellt sehr schnell fest, dass die Tonqualität eher schlecht ausfällt. Gespräche klingen blechern und sind nicht allzu laut. Das liegt daran, dass Xiaomi keinen gewöhnlichen Lautsprecher verbaut hat. Stattdessen werden die digitalen Signale in Schwingungen im Metallrahmen übersetzt und ans Ohr übertragen. Bei der mobilen Datennutzung offenbart sich aber ein noch viel größeres Problem: Das Mi Mix unterstützt nämlich kein LTE Band 20, wodurch es für den deutschen Markt nur bedingt geeignet ist.

Ähnlich enttäuschend fällt auch das Urteil zur Kamera aus. Zwar liefert diese auf der Rückseite eine ordentliche Auflösung von 16 Megapixeln, einen optischen Bildstabilisator gibt es leider nicht. Bei Tageslicht gelingen dennoch brauchbare Fotos, bei reduzierter Helligkeit tritt aber schnell ein störendes Rauschen auf. Die Frontkamera befindet sich aus Platzgründen unterhalb des Displays, wodurch sie oft von der Hand verdeckt wird. Möchte man sie trotz der schlechten Bildqualität nutzen, sollte man daher das Smartphone besser drehen.

Ausgezeichnete Performance

Die Performance lässt hingegen keine Wünsche offen. Mit einem Qualcomm Snapdragon 821 bietet das Mi Mix die derzeit schnellste CPU auf dem Markt (2 × 1,6 GHz, 2 × 2,35 GHz). Hinzu kommen je nach Modell 4 oder 6 GB RAM. Der Akku hat eine Kapazität von 4400 mAh, wodurch eine Display-on-Zeit von fünf bis sechs Stunden möglich ist.

Als Betriebssystem kommt Android Marshmallow zum Einsatz. Angepasst wurde dieses mit der Benutzeroberfläche MIUI, die optisch fast schon mehr an iOS als an Android erinnert. Wer das Mi Mix importieren möchte, sollte außerdem darauf achten, dass der Händler das Smartphone mit einem europäischen ROM ausstattet, da das chinesische Modell weder über eine deutsche Oberfläche noch Google Apps wie den PlayStore verfügt.

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