Personalmangel & Datenflut:
LKA ist mit Diesel-Skandal überfordert

Der Diesel-Skandal stellt Ermittlungsbehörden in Deutschland vor Aufgaben, die die aktuellen Möglichkeiten übersteigen. Im Rahmen der Ermittlungen gegen Daimler, Porsche und Bosch kann das zuständige Landeskriminalamt wegen Personalmangel und einer wahren Datenflut nur wenig Fortschritte machen. Besserung ist nicht in Sicht.

Ermitteln schön und gut, nur Ermittler müssen her

Das baden-württembergische Landeskriminalamt (LKA) ist mit der Aufklärung des Diesel-Skandals betraut, bei dem den Autobauern Daimler und Porsche sowie dem Zulieferer Bosch illegale Manipulation von Abgaswerten vorgeworfen wird. Aktuell gestaltet es sich für die Ermittler laut heise aber schwierig, überhaupt eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen.
Infografik: Dicke Luft in deutschen GroßstädtenDicke Luft in deutschen Großstädten
"Derzeit laufen Bemühungen, Personal zu rekrutieren, um unsere Ermittlungsgruppe zur Diesel-Affäre aufzustocken. Wir passen sie der Auftragslage an und werden um eine Verstärkung nicht umhin kommen", so der Abteilungsleiter Wirtschaftskriminalität beim LKA, Thomas Lutz, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Aktuell umfasst die im Mai 2016 eingerichtete Ermittlungsgruppe "Nox" 15 bis 20 Mitarbeiter, wie viele jetzt folgen sollen, ist nicht bekannt.

Auf den LKA-Abteilungsleiter rollt dabei auch ein großes demografisches Problem zu, da bis Frühjahr 2019 rund 10 bis 15 Prozent der Polizeivollzugsbeamten aus der Abteilung in Pension gehen. Bei der Nachbesetzung gibt es aber große Probleme: "In den eigenen Reihen besteht nur verhaltenes Interesse an der komplexen Materie Wirtschaftskriminalität und extern ist der Arbeitsmarkt ausgedünnt."

Einfach zu viele Daten

Wie Lutz weiter erläutert, war es zum Start der Ermittlungen zunächst auch notwendig, die vorhandenen Beamten im entsprechenden Fachwissen zu schulen: "So wurde uns das Funktionsprinzip der Motorsteuerung von Ingenieuren erklärt, um verstehen zu können, wie Abschalteinrichtungen funktionieren und wodurch eine mutmaßlich verbotene Manipulation zustande kommt."

Darüber hinaus wird das LKA auch durch die Sichtung von Beweismitteln in digitaler Form stark belastet. Wie Lutz ausführt, habe man mittlerweile "ein sichergestelltes Datenvolumen von einem Petabyte überschritten". Daraus folgt eine entsprechend langwierige Bearbeitungszeit: "Dieses Jahr werden wir nach meiner Einschätzung die Ermittlungen voraussichtlich nicht abschließen können", so Lutz.
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