Roboter meistern jetzt sogar den Zusammenbau von IKEA-Möbeln

Der Zusammenbau von IKEA-Möbeln gilt bei handwerklich weniger versierten Verbrauchern als durchaus anspruchsvolles Feierabend-Projekt. An der Technischen Universität Nanyang in Singapur hat man nun aber damit begonnen, Roboter in dieser Aufgabe zu unterweisen - und zumindest einen Stuhl können diese inzwischen schon komplett zusammensetzen.

Ganz trivial ist dies nicht. Denn was auf den ersten Blick aussieht wie die normale Tätigkeit von Industrie-Robotern, ist in Wirklichkeit wesentlich komplexer. Denn die entsprechenden Systeme in der industriellen Produktion erledigen im Grunde nur die jeweils immer gleiche Bewegung - wobei Materialien immer die gleichen Plätze haben und auch stets die gleichen Arbeitsschritte zu absolvieren sind.

Lange planen, schnell bauen

Hier muss der Roboter hingegen damit zurechtkommen, dass eben nichts standardisiert ist und die Umgebung per Kamera-Sicht erfasst und analysiert werden muss. So schafft es der Roboter zwar, den Stuhl binnen nicht einmal sechs Minuten zusammenzusetzen - zuvor benötigte das System aber erst einmal längere Zeit, um die vorhandenen Bauteile zu erfassen und sich einen Plan zurechtzulegen - so dass das gesamte Projekt dann rund 20 Minuten dauerte.

Und im Fertigungsprozess kamen auch andere Fertigkeiten zum Einsatz. Die Greifarme mussten hier sowohl die einzelnen Bauteile sensibel genug aufnehmen, aber auch kraftvoll und feingliedrig genug zupacken können, um anschließend die Schrauben in ihre Bestimmungsorte hineinzudrehen.

Das Zusammenbauen des Stuhles erfolgte dabei noch mit Programmen, bei denen die Arbeitsabfolgen von den Entwicklern relativ fest vorgegeben wurden. Das soll sich zukünftig durch einen breiteren Einsatz von KI-Komponenten in der Software noch ändern. Das Ziel besteht natürlich darin, dass die Roboter den Zusammenbau typischer, ihnen aber noch fremder IKEA-Möbel aus den beiliegenden Anleitungs-Skizzen erlernen.
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