Großverlag Elsevier darf 15 Mio. $ von Forschungs-Piraten verlangen

Einer der weltweit größten Wissenschafts-Verlage konnte sich mit seinen millionenschweren Schadensersatz-Forderungen gegen die Schattenbibliothek Sci-Hub durchsetzen. Zumindest auf dem Papier, auf dem das Urteil eines US-Gerichtes nun steht. Ändern wird sich dadurch sicherlich nichts.
Auf Sci-Hub werden Forschungs-Papers gesammelt und für alle Interessenten frei zur Verfügung gestellt. Das soll es insbesondere auch Wissenschaftlern in ärmeren Ländern ermöglichen, ihre Arbeit ordentlich zu machen und auf den Ergebnissen anderer Kollegen aufzubauen. Die Kasachin Alexandra Elbakyan hatte Sci-Hub im Jahr 2011 gestartet, nachdem sie selbst auch immer wieder nicht an Papers herankam.

Elsevier versucht als führender Anbieter wissenschaftlicher Journale seit Jahren gegen die Plattform vorzugehen. Sperrungen und Domain-Beschlagnahmungen halfen aber wenig, da die Seite dann jeweils zu neuen Adressen umzog. Daher versuchte man nun mit einer Klage auf Schadensersatz die Betreiberin finanziell anzugehen. Doch auch dies wird wohl nicht besonders viel Erfolg bringen, da nicht nur die Webseite außerhalb des Zugriffs der US-Justiz gehostet ist, sondern sich auch Elbakyan fernab dessen aufhält.


Lukratives Geschäfsmodell verteidigt

Laut dem Urteil stehen Elsevier für hundert exemplarisch in der Klage aufgeführte Papers nun 15 Millionen Dollar Schadensersatz zu. Laut den Anwälten des Verlages sei nicht nur diesem, sondern auch dessen Kunden und der Öffentlichkeit ein großer Schaden entstanden. Worin allerdings der Schaden für die Öffentlichkeit bestehen soll, wurde nicht näher ausgeführt.

In der Wissenschafts-Community wird Sci-Hub hingegen von sehr vielen gern gesehen und genutzt - insbesondere natürlich von jenen Forschern, die der Open Access-Bewegung zugerechnet werden können. Diesen ist es schon lange ein Dorn im Auge, dass die Ergebnisse der oft aus Steuermitteln finanzierten Forschungen an Universitäten nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Stattdessen müssen die Wissenschaftler jeweils eine stattliche Summe dafür zahlen, dass der Verlag den Peer-Review-Prozess organisiert und das Paper in einem Journal abdruckt - und anschließend müssen sogar die eigenen Universitäten die jeweilige Veröffentlichung teuer kaufen, wenn sie sie sich in die Bibliothek stellen wollen.
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