Plex soll den Klassiker stürzen: IBM bringt Nachfolger für Helvetica


IBM PlexIBM Plex Regular
Der IT-Konzern IBM will einmal mehr eine Ikone in der Welt platzieren. Aus dem Unternehmen stammen bereits verschiedene Design-Klassiker, wie beispielsweise die Selectric-Schreibmaschine oder das ThinkPad-Notebook. Nun will man die Welt allerdings mit nichts geringerem als einer neuen Schriftart erobern.

Über längere Zeit hat ein ganzes Designer-Team bei IBM nun schon an der Font gearbeitet. Dabei hatten sie durchaus mit einem ziemlich großen Erbe zu kämpfen, das in der Neuentwicklung eine Rolle spielen - und natürlich mit der Moderne verbunden werden sollte. Die Schrift wird nun unter dem Namen "Plex" in eine Beta-Phase geschickt. Die finale Version will IBM dann im Laufe des kommenden Jahres offiziell starten.

Es klingt vielleicht nicht gerade nach einem besonders großen Wurf, eine neue Schriftart in die Welt zu setzen - immerhin gibt es tausende bis Millionen Fonts für alle möglichen Einsatzbereiche. Allerdings hat IBM von Beginn an den Anspruch definiert, einem der größten Klassiker der Schriftarten einen Nachfolger zu verpassen: Plex soll zum neuen Helvetica werden.

Ablösung des Fast-Allgegenwärtigen

Helvetica ist eine der am weitesten verbreiteten und bekanntesten Schriftarten der Welt. Sie wurde im Jahr 1956 von den Designern Max Miedinger und Eduard Hoffmann in der Schweiz entwickelt. Die meisten Menschen dürften den Font heute in Form der serifenlosen Standardschrift auf Apple-Systemen kennen, sie ist aber auch als Font für die Warnaufdrucke auf Tabakprodukten europaweit vorgeschrieben

IBM-Designer Mike Abbink beschreibt Helvetica als Ausdruck des modernistischen Denkens in den 1950er Jahren. Inzwischen hat sich die Welt allerdings gewandelt und man wolle einen neuen Standard definieren. Entsprechend bekommt man mit Plex eine ganze Schriftenfamilie geboten, damit diverse Segmente abgedeckt werden können.

Plex soll ab sofort als Standardschrift in allen Publikationen IBMs eingesetzt werden. Das Unternehmen stellt den Font allerdings auch unter Open Source-Lizenzen zur freien Verfügung - was sicher eine Grundvoraussetzung sein dürfte, um sie einer breiten Nutzerschaft zuzuführen.
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