Explosion des Starship SN9: Erneut gelingt Flug, aber nicht Landung

Nach mehreren Verzögerungen war es in der Nacht auf heute wieder einmal soweit, SpaceX hat einen neuerlichen Testflug seines Starship absolviert, dieses Mal war die Seriennummer SN9 an der Reihe. Und dieser Flug lief im Prinzip genauso ab wie der davor: Nach einem Bilderbuchflug folgte eine spektakuläre Explosion.

Das Starship ist ein essentieller Bestandteil der Ambitionen von SpaceX. Denn dieses Raumschiff, das genau genommen die zweite Stufe darstellt (für den eigentlichen Start wird später die Super Heavy-Rakete verantwortlich sein), soll einmal zum Mond und dann auch Mars fliegen. Der Weg dahin ist aber noch ein weiter.

Denn auch der Flug der SN9 verlief nicht ganz nach Plan. Oder besser gesagt: Der Flug verlief vollständig nach Wunsch, die Landung gelang aber erneut nicht. Starship SN9 erreichte wie geplant eine Höhe von zehn Kilometern und konnte dann in eine horizontale Position gebracht werden, um den Flugkörper zu bremsen.

Knapp vor der Landung wurde das Starship SN9 wieder in vertikale Position gebracht. Es kam dann sofort zur Zündung eines Triebwerkes, damit sollte die Rakete mehr oder weniger sanft aufsetzen. Doch das gelang nicht. Die vertikale Position konnte nicht erzielt werden, stattdessen "schwang" das Starship in die entgegengesetzte Richtung und hatte einen Winkel, der ein Aufsetzen unmöglich machte. Die Folge war dieselbe wie Mitte Dezember 2020: eine Explosion nach einer Flugzeit von 6 Minuten und 26 Sekunden.

"Müssen an Landung arbeiten"

SpaceX feierte den Flug aber dennoch als Erfolg: "Wir hatten wieder einen großartigen Flug, wir müssen nur noch ein bisschen an der Landung arbeiten", sagte SpaceX-Ingenieur John Insprucker, der die Web-Übertragung kommentierte. Demnach habe man wertvolle Daten sammeln und auch erfolgreich die Steuerung der Rakete und des Wiedereintritts in die Unterschallphase demonstrieren können.

Die wahren Probleme könnten SpaceX aber erst bevorstehen: Denn es wird immer klarer, dass das Raumfahrtunternehmen auf Konfrontationskurs mit der Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration geht. Die FAA kündigte gegenüber CNBC eine Untersuchung an, da mittlerweile bekannt wurde, dass der Dezember-Start ohne Erlaubnis der FAA stattfand und SpaceX sich über Verbote hinweggesetzt hat.


Jetzt einen Kommentar schreiben