Glasfaser-Ausbau: Lokaler Provider will der Telekom die Stirn bieten

In einer norddeutschen Kommune will der lokale Netzbetreiber die Bewohner mit einem Glasfasernetz versorgen. Allerdings gibt es hierbei verschiedene Probleme und man muss sich beeilen, um der plötzlich dazwischengrätschenden Telekom keinen Spielraum zu lassen.
Glasfaser, Licht, Fiber
Alex Blackie

Infografik: Kaum Glasfaser in DeutschlandKaum Glasfaser in Deutschland
Bei der Sache geht es um die Kleinstadt Plau in Mecklenburg-Vorpommern. Dort wirbt der lokale Netzbetreiber Wemacom schon seit einiger Zeit darum, dass Hausbesitzer Vorverträge für einen Glasfaser-Ausbau unterschreiben. Doch die verlängerte Deadline ist nun abgelaufen und statt der benötigten 900 kamen nur 644 potenzielle Abnehmer zusammen.

Trotzdem will das Unternehmen das Risiko eingehen und mit dem Netzausbau beginnen - zuerst und vor allem dort, wo anteilig die meisten Vorverträge zustande kamen und entsprechend ein wirtschaftlicher Betrieb erwartbar ist. Denn wenn die Wemacom nicht durchzieht, wird es in den kommenden Monaten gerade einmal einen Ausbau durch die Deutsche Telekom geben. Diese hatte sich nach Nachfragen durch den Bürgermeister zumindest bereiterklärt, nicht erst nach 2019 sondern schon bis Ende nächsten Jahres Kupfer-Anschlüsse mit 30 bis 100 Megabit pro Sekunde im Downstream bereitzustellen.

Die Bandbreiten-Angaben betreffen bei DSL aber eben nur den Downstream, der Upstream ist hier wesentlich langsamer. Entsprechend sind auch diese Anbindungen für viele Nutzer - insbesondere für Firmen - schlicht keine Lösung und es müsste für diese eine Alternative gefunden werden, wenn sie weiterhin konkurrenzfähig sein wollen. Der parallele Ausbau von Glasfaser ist dabei aber nicht einfach zu stemmen, da die Telekom ihre Ausbaupläne in Eigenverantwortung - also ohne staatliche Förderung - durchführen will und es somit auch der Wemacom verwehrt bleibt, Zuschüsse aus dem bereitstehenden Milliarden-Etat der Bundesregierung zu bekommen.

Erste Kunden sind schon online

Wie der lokale Provider nun mitteilte, werde man trotzdem schrittweise verschiedene Ortsteile mit Glasfaser-Anbindungen ausstatten. Die ersten 30 Kunden sind bereits versorgt, weitere 80 sollen in den kommenden vier bis sechs Wochen folgen. Bei dem Unternehmen fangen die Anbindungen für Privatkunden bei 30 Megabit pro Sekunde symmetrisch an, wofür monatlich 35 Euro verlangt werden. Für 55 Euro gibt es 100 Megabit pro Sekunde in beide Richtungen.

Probleme bei der Einholung von Vorverträgen gibt es auch in anderen Regionen, da es immer noch zahlreiche Verbraucher gibt, die mit den alten Technologien im Grunde zufrieden sind. Hier werden zuweilen aber erfolgreiche Sinnesänderungen erreicht, wenn darauf hingewiesen wird, dass eine fehlende Glasfaser-Anbindung in einigen Jahren den Wert einer Immobilie spürbar geringer ausfallen lassen wird - ähnlich wie es bei einem nicht vorhandenen Strom- oder Wasser-Anschluss der Fall wäre.

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