Playboy: Hefner-Sohn will mit Nacktheit Internet und Trump trotzen

Der Magazin-Klassiker Playboy musste in den letzten Monaten lernen, dass es wenig bringt, sich aufgrund der Gegebenheiten im Internet anzupassen und den einstigen Kern-Inhalt aufzugeben. Ab der kommenden Ausgabe wird das Heft nun doch wieder mit vollen Aktfotos aufwarten.
Erotik, Magazin, Playboy
Playboy

Playboy März 2017
Vor einiger Zeit hatte man sich von dem Konzept eigentlich schon verabschiedet. Zur Begründung hieß es, dass Nacktheit als Kaufargument für das Magazin inzwischen komplett überflüssig geworden sei - immerhin müsse sich heute niemand mehr den Playboy am Kiosk kaufen, um hüllenlose Frauen anschauen zu können. Im allgegenwärtigen Internet ist immerhin alles von Erotik bis Pornographie nur einen Mausklick entfernt.

Stattdessen hoffte man sogar, die Einnahmen mit dem Wegfall der Aktbilder steigern zu können. Sei es durch die Gewinnung besserer Werbekunden - immerhin wollen gerade in den USA einige Firmen nicht einmal im Playboy im Umfeld nackter Tatsachen auftauchen. Oder auch durch eine zentralere Platzierung an den Zeitungskiosken.

Mittlerweile zeigte sich aber, dass die Umsätze durch den Abschied von Aktfotos nicht signifikant gestiegen sind. Und auch in der Führungsebene des Magazins weht inzwischen ein neuer Wind: Inzwischen hat Cooper Hefner, der 25-jährige Sohn des Gründers Hugh Hefner, den Posten des Chief Creative Officer übernommen, der nicht nur inhaltlich, sondern auch prinzipiell an die Konzepte seines Vaters anknüpfen will.

Siege sind in Gefahr

So meldet er sich im Editorial zu Wort und erklärt, dass das Magazin mit seiner "kompromisslosen Darstellung von Nacktheit und der revolutionäre Zugänglichmachung von Sex" nicht nur kulturelle Durchbrüche gebracht hat. Die Marke Playboy stehe auch für den hartnäckigen Einsatz für Bürgerrechte und Meinungsfreiheit. "Heute sind unsere hart erkämpften Siege wieder in Gefahr", so der junge Hefner. Er sehe das Wiederaufgreifen des alten Konzepts daher auch als ein Gegenhalten gegen den sich ausbreitenden Neo-Konservatismus und gegen "Politiker, die die Rechte von Menschengruppen beschneiden, weil sie glauben, Amerika damit wieder groß zu machen".

Der nächste Playboy wird das Model Elizabeth Elam als Miss March 2017 ins Zentrum stellen, die vom Fotografin Gavin Bond abgelichtet wurde. "Naked is normal" lautet die Devise, die groß auf den Titel gedruckt wird.
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