Weltweit letztes Telegramm wird Mitte Juli übertragen

Am 14. Juli wird voraussichtlich das letzte Mal ein echtes Telegramm an seinen Empfänger übermittelt. Dann wird der einst schnellste Service zur Nachrichtenübermittlung nur noch für Nostalgiker verfügbar sein. Angesichts des weltweiten Siegeszuges von Mobiltelefonen und zahlreichen anderen Kommunikationsmöglichkeiten ist dieser Dienst inzwischen obsolet geworden. Einst war er für viele Menschen aber die einzige Möglichkeit, weiter entfernten Familienmitgliedern, Kollegen oder Geschäftspartnern binnen nur weniger Stunden eine Mitteilung zukommen zu lassen.

Für gewöhnlich wurde die Gebühr anhand der Anzahl der zu übermittelnden Wörter berechnet. Als noch kaum jemand Telefone besaß, reichte man die Nachricht schriftlich beim Postamt ein, wo sie dann per Fernschreiber in den Empfängerort übermittelt wurde. Dort sorgte die Post dann für die persönliche Zustellung.

Offenbar der letzte echte Telegramm-Service wurde bis heute von der BSNL, der staatlichen Post Indiens betrieben. Und diese wird ihn Mitte des kommenden Monats einstellen. Zur Spitzenzeit im Jahr 1985 wurden in Indien pro Jahr 60 Millionen Telegramme über ein Netz von 45.000 Poststationen im Land übermittelt. 165.000 Mitteilungen waren es also durchschnittlich am Tag. Heute sind es immerhin noch gut 5.000, da viele Einwohner des indischen Subkontinents sich noch immer kein Mobiltelefon leisten können.

Trotzdem wird die BSNL den Service jetzt einstellen. "Wir machen damit im Jahr einen Verlust von 23 Millionen Dollar, weil SMS und Smartphones diesen Service weitgehend ersetzen", erklärte Shamim Akhtar, der den entsprechenden Geschäftsbereich leitet, gegenüber dem Christian Science Monitor. Heute verfügt die BSNL selbst schon nur noch über 75 Annahmestellen im ganzen Land, der Rest des Dienstes wird über Franchise-Partner abgewickelt.

Das erste Telegramm wurde vor 144 Jahren von Samuel Morse, dem Erfinder des Morse-Alphabets, übermittelt. Diese Methode hielt sich in vielen Ländern lange. Doch auch in Indien erfolgte die Übertragung zuletzt modern über eine Web-Anwendung. In Deutschland erreichte der Telegrammdienst der Deutschen Bundespost übrigens 1978 mit 13 Millionen Mitteilungen seinen Höhepunkt. Heute bietet die Post solch einen Dienst nur noch in Verbindung mit Grußkarten für Nostalgiker an. Deutschland, nachricht, Telegramm Deutschland, nachricht, Telegramm Monster4711 (CC BY 2.0)
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