Half-Life 2 - Der Test

28.11.2004 19:03 
Sechs Jahre lang war Half-Life 2 in der Entwicklung und hielt die Gamer aller Welt mit den ständigen Releaseverschiebungen in Atem. Doch am 16. November 2004 war es soweit, der meisterwartete Ego-Shooter des Jahres wurde via Steam von Valve aktiviert und löste somit einen riesigen Ansturm aus, was zur Folge hatte, dass zahlreiche Server zusammenbrachen. Doch seither sind schon wieder einige Tage vergangen und es wird ausgiebig gespielt. Auch wir haben den Ausflug nach City 17 gewagt und verraten Ihnen, wie uns der Action-Trip gefallen hat.

Das Spiel
Bevor wir überhaupt in das Spiel einsteigen können, erwartet uns eine relativ langweilige und vor allem sehr lange Installation. Es gilt nicht, wie bei jedem anderen Spiel, das Game von der DVD „nur“ zu installieren, nein, es will über Steam auch noch aktiviert werden. Hierzu müssen wir die Seriennummer preisgeben sowie manche Dateien dekodieren lassen. Ist dies geschafft, kann man anfangen zu spielen, sofern man ein Breitbandbesitzer ist. Andere User schlagen sich noch ein wenig mit dem „Offline-Mode“ herum, welcher nicht immer fehlerlos funktioniert.

Was in Black Mesa geschah, ist für zahlreiche Menschen Geschichte, doch viele wissen es bis heute noch, was Gordon Freeman getan hat. Dies kommt auch in City 17 wieder zum Vorschein. Nach dem Sie den Zug bei der Endstation verlassen haben, wartet auf Sie eine längere Prozedur. In City 17 werden Sie Tag und Nacht überwacht und es scheint keinen Ausweg zu geben, doch es gibt Einen: Dank Barney, Ihrem Freund aus Black Mesa, sollte Ihnen die Flucht aus dem Überwachungsstaat gelingen. Nun beginnt eine spannende und actionreiche Verfolgungsjagd, welche Ihre Geschicklichkeit in Frage stellt. Reflexe und ein klein wenig Strategie ist gefragt. Ist dies erfolgreich absolviert, finden Sie sich wieder in einem Labor, wo Sie unter anderem der hübschen Alyx begegnen, welche Ihnen ein wenig über sich und die aktuelle Situation erzählt. Doch schon nach diesen wenigen Spielminuten, fällt einem sofort etwas ins Auge, was ziemlich haarsträubend ist: die Ladezeiten. Fast alle 10 bis 15 Minuten darf ein wenig gewartet werden, da Half-Life 2 den nächsten Levelabschnitt laden muss. Auf die Dauer trübt es den Spielfluss und dadurch manchmal die Spannung. Dadurch, dass das Experiment, Sie an einen anderen Ort zu „beamen“, fehl schlägt, geht die Verfolgungsjagd weiter. Auch hier ist wieder Ihr können gefragt, denn so treffen Sie im Kanal-Level auf zahlreiche Hubschrauber, welche Ihnen das Leben schwer machen wollen. Fragen Sie sich nun, wo bleiben die Headcrabs etc.? Dann haben wir die Antwort: Warten Sie auf das Level „Ravenholm“, denn dort können Sie sich von den ekligen Viechern gar nicht mehr retten. Wir wollen aber an dieser Stelle nicht mehr verraten. In Teil 2 der Reihe dürfen Sie nun endlich auch in Jeeps und Hovercrafts steigen und die Welt fahrend unsicher machen und dies mit einer ziemlich einfachen Steuerung. Denn nicht nur fahren ist einfach, sondern auch die gesamte Steuerung des Spiels funktioniert so, wie man sich es bei einem Ego-Shooter wünscht. Das Gruselfeeling kommt hingegen im Vergleich zu Half-Life 1 nicht so perfekt rüber, nur in einigen Levels lauern Zombies in dunklen Ecken. Half-Life 2 ist in punkto Spieldesign sehr gut gelungen, wären da nur nicht die langen Ladezeiten. Eventuell regelt man dies in Zukunft (Half-Life 3 ?) anders.

Gameplay
Half Life 2 spielt sich, was die Steuerung betrifft, sehr gut. Viel zu beachten gibt es nicht, die Tastenbelegung ist an die optimale Ego-Shooter-Steuerung angepasst.

Die Grafik
In Puncto Grafik spielt Half-Life 2 klar in der obersten Liga. Abgerundet wird das Ganze mit hübschem Charakterdesign. So erkennt man an den Gesichtern, welche Laune Sie haben, die Angst beispielsweise steht ihnen deutlich ins Gesicht geschrieben. Die Wassereffekte machen Lust auf eine kleine Runde Schwimmen. Lediglich die Monster, Headcrabs, Zombies etc. hätte man etwas detaillierter und angsteinflößender gestalten können. Die Lichteffekte sind auch nicht von schlechten Eltern, wobei mir persönlich die von Doom 3 ein wenig besser gefallen.

Der Sound
Soundtechnisch ist Half-Life 2 ziemlich gut gelungen, was aber nicht perfekt heißt. Vor allem die Synchronisation der einzelnen Charaktere ist teilweise ziemlich misslungen, woraufhin ich auf die englische Version umgeschaltet habe. Die Hintergrundmusik fehlt an manchen Stellen der Levels teilweise, was aber nicht sonderlich stört. Jedoch erscheint Sie im richtigen Moment und passt dann aber auch wirklich zum Spielfluss. Hätte man sich bei der deutschen Synchronisation ein wenig mehr Mühe gegeben, hätte Half-Life 2 auch in Puncto Sound sehr gut, jedoch nicht perfekt abgeschnitten.

Fazit von Manuel Moser
Half-Life 2 ist das Spiel, worauf wir lange gewartet haben. Es hielt zwar nicht alle Versprechen, dennoch macht es irrsinnigen Spaß unter anderem durch die Welt von City 17 zu ballern. Lediglich die langen Wartezeiten trüben den Spielspaß. Was man in Teil 3 aber sicherlich anders machen sollte, ist die Steam-Aktivierung, denn diese nervt nicht nur, sondern ist auch für Breitband-User nicht nur von kurzer Dauer. Half-Life 2 sollte dennoch in keiner Action-Sammlung fehlen!

Fazit von Christoph Nüse
Halflife 2 schockt die Konkurrenz. Ich habe anfangs sehr kritisch gegenüber dem Spiel gestanden, jedoch nach einigen Stunden des "Einspielens" stieg der Spaß mehr und mehr. Diejenigen, denen es auch so geht wie mir, werden sicher keine größeren Probleme mit den Ladezeiten haben. Half Life 2: Es sieht gut aus, hört sich gut an (auch wenn die Stimmen der deutschen Syncronisation nicht ganz so der Hammer sind), spielt sich top. Es macht Spaß und ist sein Geld wert!

In Zusammenarbeit mit Gamesfire.de.
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