Was ist eine Build-Nummer bzw. ein Buildstring und wie ist er aufgebaut?

Die Build-Nummer und eine Reihe weiterer Informationen zum jeweiligen Entwickler-Team und dem Erstellungszeitraum fließen in den so genannten Buildstring ein. Dieser wird bei Vorabversionen von Windows häufig in der rechten unteren Ecke des Bildschirms angezeigt.

Wie die Build-Nummer zustande kommt, haben wir bereits in unserem Artikel "Was ist eine 'Build'? Was ist eine 'Build-Nummer'?" ausführlich erläutert. Hier wollen wir nun erläutern, wie ein Buildstring aufgebaut ist. Dazu müssen wir zunächst erläutern, wie Microsofts Entwickler kooperieren und einander zuarbeiten.

Bei der Arbeit an Windows 7 gibt es wie schon bei früheren Versionen von Microsofts Betriebssystem zahlreiche Teams, auf die sich die rund 1.000 beteiligten Entwickler verteilen. Sie sind in sogenannte Feature-Teams gruppiert tätig, die jeweils an bestimmten Funktionen von Windows arbeiten. Viele der Teams kompilieren selbst fast täglich neue Vorabversionen zu Testzwecken.

Diese Vorabversionen der einzelnen Feature-Teams enthalten dann jeweils bestimmte Neuerungen und Funktionen, die separat von denen anderer Teams getestet werden. Ist die Arbeit an einer Funktion weitestgehend abgeschlossen, reichen die Entwickler ihre Änderungen zur Integration in Windows bei einem zentralen sogenannten Build-Labor bzw. Buildlab ein.

Dieses zentrale Buildlab integriert die von den einzelnen Feature-Teams entwickelten Funktionen nach und nach in die Code-Basis. Daraus wird dann später die finale Ausgabe von Windows 7 kompiliert, die alle Neuerungen vereint.

Eine vom zentralen Buildlab ausgegebene Vorabversion von Windows 7 ist daran zu erkennen, dass ihr Buildstring die Zeichenfolge winmain enthält. Die von den einzelnen Feature-Teams kompilierten Vorabversionen tragen jeweils die Zeichenfolge fbl ("Feature Build Lab") im Namen, auf die meist ein genauer Hinweis auf das jeweilige Team folgt. Bei einer Build des für die Windows Shell zuständigen Teams würde also fbl_shell im Buildstring stehen.

Es gibt eine Vielzahl von Feature-Teams, die an der Arbeit an Windows 7 beteiligt sind. Dementsprechend viele verschiedene Buildstrings könnte es daher geben. Da es sich bei den FBL-Builds jedoch um interne Vorabversionen handelt, ist es kaum wahrscheinlich, ihnen in "freier Wildbahn" zu begegnen. Winmain-Builds gelangen hingegen immer wieder an die Öffentlichkeit.

Hier einige Beispiel-Buildstrings:
  • 6.1.6459.1.fbl_shell_dex.070826-1730
  • 6.1.6801.0.winmain_win7m3.080913-2030
  • 6.1.6956.0.winmain.081122-1150

Diese Beispiele lassen das Prinzip erkennen. Zuerst kommt die Version des Kernels, auf dem die aktuelle Build basiert (hier 6.1), dann folgt die Build-Nummer, gefolgt vom jeweiligen Buildlab und der Angabe, wie oft die jeweilige Build bereits kompiliert wurde. In einigen Fällen wird der Name des Buildlabs noch durch weitere Informationen ergänzt. Bei Build 6801 zum Beispiel, kommt der Zusatz win7m3 hinzu, der zeigt, dass es sich dabei um eine Build des dritten Meilensteins der Entwicklung handelt.


Der Rest des Buildstrings lässt den Zeitpunkt der Kompilierung der jeweiligen Vorabversion erkennen. Die Windows 7 Build 6956 wurde demnach am 22. November 2008 um 11:50 erstellt (081122-1150).
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