So scheiterte Super Mario auf dem PC - und ermöglichte Doom

Das Unternehmen id Software wurde in den 1990er Jahren bekanntlich mit Titeln wie Wolfenstein 3D und Doom berühmt. Die Ursprünge des Teams lagen allerdings keineswegs bei frühen Shootern, sondern bei dem damals äußerst erfolgreichen Genre des Jump'n'Run. Mitbegründer John Romero zeigt jetzt nach 25 Jahren den Auslöser, mit dem man in die Selbstständigkeit startete.

Was Gaming angeht, spielt der PC zu der damaligen Zeit faktisch noch keine Rolle. Wer sich durch virtuelle Welten bewegen wollte, setzte auf die Commodore- oder Atari-Systeme beziehungsweise auf Konsolen von Sega und Nintendo. Romeros Kollege John Carmack gelang es allerdings, eine Engine zu entwickeln, mit der Jump'n'Runs auch auf PCs flüssig dargestellt werden konnten. Und um zu zeigen, was die Software drauf hat, entwickelten sie gleich eine Demo auf Basis des Erfolgshits "Super Mario Bros. 3" von Nintendo.

Die Japaner reagierten allerdings ablehnend und so wurde das Spiel dann letztlich nicht für den PC umgesetzt. Immerhin schien man bei Nintendo nicht das geringste Interesse zu haben, auch noch diese Plattform zu bedienen, auf der das Gaming eigentlich ohnehin keine Rolle spielte. So verschwand die Demo von der Bildfläche - bis Romero jetzt ein Video von ihr bereitstellte.

Das Dreamteam startet

Für die heutigen Spieler kann es allerdings durchaus als Segen betrachtet werden, dass Nintendo damals nicht mitmachen wollte. So kamen die PC-Nutzer dieser Zeit zwar nicht in den Genuss von Super Mario, doch die Beteiligten wollten nicht aufgeben, kündigten ihre Jobs bei ihrem bisherigen Arbeitgeber und gründeten das spätere id Software.

Bereits zwei Jahre später hatten sie ihre Forschungsarbeiten in Sachen PC-Grafik so weit vorangetrieben, dass sie Wolfenstein 3D veröffentlichen konnten. Ein Jahr später folgte Doom. Beide Titel waren geradezu revolutionär, was die Grafikdarstellung auf den Geräten anging, die ihre Farbfähigkeiten eigentlich nur besaßen, um die Arbeit mit den üblichen Büroprogrammen zu erleichtern.

Bis die ersten Shooter fertig waren, musste das Team allerdings keineswegs eine Durststrecke ohne ein erfolgreiches Produkt durchleiden. Die fragliche Jump'n'Run-Engine wurde kurzerhand mit anderen Grafiken ausgestattet und statt dem hüpfenden Klempner wuselte bald "Commander Keen" über die Bildschirme zahlreicher PC-Nutzer.
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