MobileFusion: Microsoft macht Smartphones zu Echtzeit-3D-Scannern

Mit maßgeblicher Beteiligung von Microsoft-Forschern ist ein System entwickelt worden, mit dem sich digitale 3D-Modelle echter Objekte mit Hardware erstellen lassen, die ohnehin quasi jeder Nutzer bei sich trägt: Smartphones. Dadurch soll es zukünftig unnötig werden, für den Hausgebrauch einen separaten 3D-Scanner anzuschaffen.

In den letzten Jahren sind 3D-Drucker immer billiger geworden und finden auch zunehmend unter interessierten privaten Nutzern Verbreitung. Während auch die Einrichtung und Steuerung dieser Geräte inzwischen kein größeres Problem mehr darstellt, ist doch die Erstellung von 3D-Modellen noch immer eine ziemlich komplizierte Sache. Nicht jeder hat die Zeit und Geduld, sich in die Funktionsweise von entsprechenden CAD-Programmen einzuarbeiten.

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Die einfachere Methode ist es daher, ein Objekt einzuscannen und dann reproduzieren zu lassen. Allerdings sind 3D-Scanner in der Regel noch deutlich teurer als ein 3D-Drucker. Ließe sich die Aufgabe der Erfassung des Objektes allerdings durch ohnehin vorhandene Hardware lösen, könnte dies natürlich auch Verbreitung und Einsatz von 3D-Druckern weiter vorantreiben und mit dazu verhelfen, dass die Technologie eines Tages eine kritische Masse erreicht und dann gänzlich neue Anwendungen entstehen.

Forscher von Microsoft Research und der University of Oxford haben daher nun eine 3D-Scanner-Software entwickelt, die sich auf dem Smartphone einsetzen lässt. Gänzlich neu ist die Idee dahinter nicht unbedingt, es gibt bereits Apps, die Objekte mit der Smartphone-Kamera erfassen und aus den Bildern 3D-Darstellungen erzeugen. Allerdings sind diese bisher auf die hohen Rechenkapazitäten von Cloud-Datenzentren angewiesen, in die die Berechnungen ausgelagert werden. Das neue Verfahren braucht dies aber nicht und kann seine Aufgabe komplett mit den Möglichkeiten eines handelsüblichen Smartphones lösen.

Es ist auch nicht nötig, dass der Nutzer das Mobiltelefon ans Stromnetz anschließt und es dann erst einmal in Ruhe rechnen lässt. Die Umsetzung in ein 3D-Modell erfolgt quasi in Echtzeit. Die entstandene Technologie wurde auf den Namen "MobileFusion" getauft. Diese wertet den Videostream der Kamera in mehreren Schritten aus, so dass aus den einzelnen Bildern eine virtuelle 3D-Oberfläche des gefilmten Objektes entsteht.
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