Jagd nach einem Impfstoff gegen das Zika-Virus

Wie lange wird es dauern, einen Impfstoff gegen das Zika-Virus zu entwickeln? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte die Ausbreitung des Virus bereits als globalen Gesundheitsnotstand ein. Die von Moskitos übertragene Krankheit ähnelt dem Dengue- und dem Gelbfieber, für die bereits Impfstoffe existieren oder entwickelt werden. Allerdings wird es nach Expertenmeinung noch Jahre dauern, für das Zika-Virus einen Impfstoff zu entwickeln.

Impfstoff wird dringend benötigt

"Die gute Nachricht ist, dass Zika zur Gattung der Flaviviren gehört, einer bestimmten Klasse von Viren. Wir haben bereits erfolgreich Impfstoffe gegen Flaviviren entwickelt. Wenn es sicher scheint, gehen wir in die nächste Phase. Es ist unwahrscheinlich, dass wir einen überall erhältlichen Impfstoff in einigen Jahren haben werden, aber wir können auf jeden Fall den Prozess anstoßen", so Dr. Anthony Fauci, Direktor des US-amerikanischen National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID).

Zika ist nicht tödlich, steht aber im Verdacht, Mikrozephalie bei Babys in Lateinamerika zu verursachen. Forscher in São Paulo hoffen, einen schnelleren Weg zu einem Impfstoff zu finden. Jorge Kalil, Leiter des staatlichen brasilianischen Butantan-Instituts, sagt: "Wir kultivieren bereits das Virus in ausreichenden Mengen, um erste Tests bei Kleintieren wie Nagern durchzuführen. Dann werden wir mit Pferden weiterarbeiten, um zu beobachten, ob Pferde in der Lage sind, Antikörper gegen das Virus in größeren Mengen herzustellen. Danach werden wir in der Lage sein, die Antikörper zu reinigen und aufzubereiten, bevor wir mit Tests am Menschen beginnen."

Virus wurde bereits 1947 entdeckt

Das Virus wurde 1947 bei Affen in einem Wald namens Zika in Uganda entdeckt. Die Jagd nach einem Impfstoff läuft auch in Thailand: "Die Entwicklung eines Impfstoffes ist ein sehr langer und mühsamer Prozess, um sowohl die Wirksamkeit als auch die Sicherheit zu gewährleisten. Es ist verfrüht, aussagekräftige Vorhersagen abzugeben, wie lange es dauern wird", so Colonel Louis Macareo vom Virologie-Department des Armed Forces Research Institute of Medical Sciences (AFRIMS). WHO-Experten unterstreichen die Notwendigkeit von besseren Diagnosetests. Außerdem sollen auch die Mücken bekämpft werden, die das Zika-Virus übertragen.
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