Schutz aus der Luft: Drohnen überwachen Schildkröten

Jedes Jahr findet an den Küsten des mexikanischen Bundeststaates Oaxaca ein erstaunliches Naturschauspiel statt. Hunderttausende Oliv-Bastardschildkröten zieht es an den Strand, um ihre Eier zu legen. Seit Neuestem setzen die mexikanischen Behörden auf Drohnen, um den kostbaren Schildkrötennachwuchs zu schützen.

Gefragte Eier

Denn der schwebt in höchster in Gefahr, natürliche Feinde wie Meeresvögel, Hunde und Krabben haben es auf die Eier abgesehen, hinzukommen menschliche Plünderer. Die Schildkröteneier gelten als Delikatesse und werden unter der Hand für rund einen Euro zum Verkauf angeboten. Weil Geld- und Haftstrafen nicht fruchten, sollen die Übeltäter nun Dank Drohne auf frischer Tat ertappt werden.

Edgar Ferrusquilla, Drohnenpilot: "Aus der Luft sind die Spuren leicht auszumachen. Wer durch den Sand läuft, hinterlässt Spuren, denen dann andere Plünderer folgen. Diese Wege erkennen wir aus der Luft. Mithilfe unserer Drohnen können wir die Zugangswege identifizieren, die vom Land aus nicht zu erkennen sind, weil sie von der Vegetation und Hügeln verdeckt werden. Aus der Luft hat man eine ganz andere Perspektive."

Gefährliche Kindheit

Nur ein Bruchteil der jedes Jahr gelegten Eier überlebt. Und auch dann ist der Nachwuchs noch längst nicht außer Gefahr. Nach rund acht Wochen krabbeln die noch winzigen Schildkrötenbabys aus ihren Nestern und stürzen zum Meer. Denn am Strand sind sie wiederum eine leichte Beute für Säugetiere, Vögel und Echsen aller Art. Im Alter von sieben bis neun Jahren kehren die Bastardschildkröten dann erstmals zu ihrem Geburtsstrand zurück, um sich ihrerseits fortzupflanzen.

Ob die Drohnen zum Schutz der Schildkröten tatsächlich helfen werden, ist fraglich. Sie können nämlich nur tagsüber fliegen. Nachts gehört der Strand nach wie vor den Plünderern und Eierdieben.
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