ReFlex: Forscher zeigen flexibles Display, das sich per Biegen bedienen lässt

Flexible Displays sind seit Jahren ein großes Thema, mehr als eine Spielerei sind sie aber bisher nicht. Kanadische Forscher haben mit der Bildschirm-Technologie nun einen Prototyp entwickelt, bei dem man durch das Biegen des Displays eine Bedienungs-Aktion auslösen kann - ähnlich wie es bei einem Buch der Fall ist.

Auf Biegen, aber nicht Brechen

Das Human Media Lab der Queen's University im kanadischen Kingston hat seine Entwicklung in einem wissenschaftlichen Papier (PDF) vorgestellt und zeigen das System auch in einem Video. Zum Einsatz kommt grundsätzlich ein flexibles OLED-Display des koreanischen Herstellers LG, dieses haben die Forscher zum einen mit herkömmlicher Smartphone-Technik, zum anderen aber mit diversen Sensoren verbunden. Letztere dienen dazu, das Biegen und Drücken des Bildschirms zu erfassen (via Gizmodo).

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Denn dieses Biegen hat eine konkrete Auswirkung auf den Bildschirminhalt, außerdem haben die Forscher haptisches Feedback in Form kleiner Motoren auf der Rückseite eingebaut. Die ReFlex genannte Lösung lässt sich am besten mit konkreten Anwendungen vorführen, hier fiel die Wahl unter anderem auf ein Szenario, das jeder aus dem Alltag kennt sowie ein mobiles Spiel, auf das sich das Konzept gut umlegen lässt.

Denn ein Beispiel ist es, dass man mit dem Biegen des Displays die Seiten eines virtuellen Buches umblättern kann. Dabei werden die Seiten schneller "vorgespult", je mehr man das Display durchbiegt, was einem instinktiven Verhalten nahekommt. Das zweite Beispiel arbeitet mit dem mobilen Spiel Angry Birds: Hierbei wird die Flugkurve des Vogels bzw. der Schleuder beeinflusst, sie wird steiler, je fester man den Bildschirm krümmt.

Bei dem Gerät der kanadischen Wissenschaftler handelt es sich natürlich um einen Forschungsprototyp, der von so etwas wie Marktreife noch weit entfernt ist. Man rechnet aber damit, dass flexible Bildschirme (nicht aber zwangsläufig mit der hier gezeigten Technologie) innerhalb der nächsten fünf Jahre allgemein verfügbar sein werden.
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