Project Anywhere: Per iPhone & Kinect in virtuelle Welten

Völlig übergangslos in die virtuelle Welt gleiten quasi mit einem Fingerzeig, klingt wie Science-Fiction, aber so könnte die Zukunft des Videospiels aussehen.

Constantinos Miltiadis von der ETH Zürich bastelt an einem virtuellen Avatar, der multiplen Gamern auf verschiedenen Kontinenten das gemeinsame Spiel in ein und demselben virtuellen Raum ermöglichen soll. Besonders interessant an dem Konzept sind die auf dem 3D-Drucker hergestellten intelligenten Handschuhe, die dem User per Gestenerkennung die direkte Kontrolle über das Spiel geben.

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Constantinos Miltiadis: "Das ist elastisches PLA Material, das man bei sich zu Hause auf dem 3D-Drucker verwenden kann. Das sind Bewegungssensoren, dazu kommt ein drahtloses Modul. Das ist eine multidirektionale Inertialmesseinheit, ein Beschleunigungsmesser, ein Gyroskop und ein digitaler Kompass."

Dazu braucht der Gamer noch sein iPhone, das er in eine ebenfalls auf dem 3D-Drucker angefertigte Brille einsetzt. Und ab geht es in die virtuelle Welt. Ein mit einer Java Plattform verknüpfter Kinect Sensor erfasst die exakte Position des Users und synchronisiert mit den Daten aus der Web Cloud.

Constantinos Miltiadis: "Ich kenne kein anderes System, das den Körper in eine digitale Umgebung versetzt. Normalerweise kontrolliert man den Avatar mit einem Joystick, nicht mit dem eigenen Körper. Hier kann man das, und zwar in Echtzeit, man interagiert mit der erweiterten Wirklichkeit, der eigene Körper ist gleichzeitig der digitale Avatar. Das ist meiner Ansicht nach die große Innovation."

Ballerspiele sind sicherlich ein mögliches Anwendungsgebiet. Aber Constantinos Miltiadis hat noch andere Pläne, allen voran die Anwendung als virtuelles Museum. Ein entsprechendes Projekt hat er dem künftigen Museum of Science Fiction, das in diesem Jahr in Washington DC eröffnen soll, unterbreitet.
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