Intel 'Apollo Lake' auf der Computex: Neue CPUs auch für günstige Windows-Tablets & Co?

Der Halbleitergigant Intel arbeitet derzeit an der Markteinführung der nächsten Generation von Prozessoren für günstige Notebooks, die die Nachfolge der aktuellen Pentium- und Celeron-SoCs antreten soll. Diese sogenannte "Apollo Lake"-Plattform soll zwar erst in einigen Monaten auf den Markt kommen, doch auf der Computex 2016 waren bereits die ersten damit ausgerüsteten Systeme zu sehen. Von dort anwesenden Ausstellern konnten wir außerdem einige Details zu den neuen Chips erfahren. Intel "Apollo Lake"Vier 'Goldmont'-Kerne mit maximal 1,09 Gigahertz im 'Apollo Lake'-Prototypen von Clevo Beim Vertragsfertiger Clevo, einem der größten Notebookhersteller der Welt, war bereits ein funktionierender Prototyp eines "Apollo Lake"-basierten Mini-Notebooks mit 11,6-Zoll-Display zu sehen. Das Gerät war offensichtlich als Testplattform vorgesehen und soll vor allem im Bildungsbereich zum Einsatz kommen. Dementsprechend wird auch die Ausstattung der finalen Ausgabe aussehen, die neben einem der neuen Intel-SoCs auch noch ein einfaches TN-Panel mit 1366x768 Pixeln umfässt. Bis zu acht Gigabyte Arbeitsspeicher und eine 32 oder 64 GB große eMMC-SSD sind ebenfalls vorgesehen, wobei das Gerät auch Raum für eine SSD oder herkömmliche Festplatte im 2,5-Zoll-Format bietet.

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Erste Geräte im September erwartet - Probleme mit USB-Treibern

Viel interessanter war jedoch, was die anwesenden Produktmanager einiger Hersteller über "Apollo Lake" zu sagen hatten. So soll Intel aktuell eine Einführung der neuen Chips im dritten Quartal 2016 anstreben, wobei konkret vom August oder September die Rede war. Aufgrund des aktuellen Entwicklungsstandes geht man jedoch davon aus, dass die Verfügbarkeit der ersten Geräte wohl eher ab September gegeben sein wird.

Derzeit kämpfe Intel noch mit einigen Treiberproblemen, weil unter anderem die USB-3.1-Treiber noch nicht die gewünschte Performance liefern - ob dadurch Verzögerungen bei der Markteinführung zu erwarten sind, ist aber noch offen, hieß es. Aktuell liegen den Geräteherstellern nach eigenen Angaben nur recht frühe Samples der neuen "Apollo Lake"-SoCs vor, die in ihrer maximalen Taktrate noch stark beschränkt sind. So lief auch der von uns gesichtete Laptop-Prototyp nur mit 1,08 Gigahertz Maximaltakt, so dass daraus keine Rückschlüsse auf die endgültigen Taktraten der neuen Chips zu ziehen waren.

Verwendung auch in günstigen 2-in-1-Geräten & Tablets mit Windows 10?

Dennoch konnten die Laptop-Entwickler der taiwanischen Hersteller bereits einige Details zu den neuen Chips nennen. So entsprechen ihre Taktraten letztlich wahrscheinlich zum größten Teil dem, was wir von den aktuellen Celeron- und Pentium-SoCs der N-Serie kennen - wobei es auch Chips geben wird, deren Taktung niedriger ausfällt als bisher üblich. Damit will Intel anscheinend die durch das Auslaufen der aktuellen Intel Atom "Cherry Trail"-Prozessoren entstehende Lücke füllen und zumindest eine Option auf die Verwendung der neuen "Apollo Lake"-SoCs mit ihren "Goldmont"-Kernen in kleineren und mobileren Geräten schaffen - also zum Beispiel in Tablets.

Anscheinend ist das befürchtete Aussterben der günstigen Windows-Tablets und 2-in-1-Geräte vorerst nicht zu erwarten, denn während weiterhin Intel Atom x5- und x7-Chips verfügbar sind, werden uns wohl künftig auch vermehrt Celeron- und Pentium-Modelle auf Basis der neuen "Apollo Lake"-Plattform in derartigen Geräten begegnen.

Was die Leistung der neuen Prozessoren angeht, so gehen die Hardware-Hersteller davon aus, dass es vor allem in Sachen Grafik-Performance aufwärts gehen soll. Rund 20 Prozent mehr GPU-Power versprechen die ersten Tests, während es in Sachen reiner CPU-Leistung wohl nur eine geringe Steigerung gibt. Die neuen Chips werden zudem auch in Sachen Energiebedarf nur geringfügige Verbesserungen mit sich bringen, hieß es weiter.
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