Google: Verkauf selbstlernender Roboter scheitert am Zahnbürsten-Test

Der Suchmaschinenkonzern Google ist einer der führenden Entwickler von selbstlernenden Algorithmen. Diese wurden auch von der Robitik-Gruppe des Unternehmens zur Verbesserung ihrer Systeme eingesetzt. Ein Verkauf der beachtlichen Ergebnisse dessen scheitert aber am so genannten Zahnbürsten-Test.

Die Robotik-Ingenieure bei Google bauten insgesamt rund 50 Roboter-Arme, die den bekannten Industrierobotern ähneln. Ihre Besonderheit liegt aber darin, dass sie nicht einfach einer vorgegebenen Programmierung folgen. Mithilfe des Machine Learnings können sie sich selbst relativ komplexe Aufgaben durch Ausprobieren erschließen. Und nicht nur das. Die einzelnen Arme lernen auch voneinander, so dass sie bei Bedarf zusammenarbeiten können.

Google ist nicht mehr mutig

"Es waren erst einmal Prototypen, die aber über eine Menge Verbesserungen verfügten", erklärte James Kuffner, der die Robotik-Abteilung eine zeitlang leitete und inzwischen Technikchef bei Toyota ist, gegenüber der US-Nachrichtenagentur Bloomberg. Die beteiligten Mitarbeiter waren durchaus bereit, weiterzugehen. "Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir sie auf den Markt gebracht. Das war aber nicht der Fall."

In etwas weiterentwickelter Form hätten die Systeme sicherlich so manchen Abnehmer gefunden - zumal sie vergleichsweise preiswert hätten verkauft werden können. Das geschah aber nicht, weil sie den so genannten Zahnbürsten-Test nicht bestehen konnten, den Larry Page, Gründer und Chef von Google/Alphabet vor einiger Zeit zum Standard gemacht hatte.

Dieser ist eine Schlussfolgerung aus dem Problem, dass Google immer wieder Produkte und Dienste auf den Markt geworfen hatte, die letztlich von zu wenigen Nutzern eingesetzt wurden. Daher haben seit dem Ende letzten Jahres nur noch solche eine Chance, die für die alltägliche Nutzung durch Milliarden von Menschen geeignet sind. Das ist selbst beim besten und preiswertesten Robotik-Produkt derzeit wohl kaum der Fall. In der Robotik-Abteilung soll der Frust entsprechend groß sein.
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