Forscher messen körperliche Belastungen von Tänzern

Von der Bühne ins Labor: Polnische Tänzer helfen Wissenschaftlern der Schlesischen Technischen Universität, die starken Belastungen auf den Körper zu messen, die beim Tanzen entstehen.

Ballett belastet Gelenke und Knochen

Dafür ist ein spezielles Kostüm notwendig, ein Motion-Capture-Anzug, und eine besondere Platte auf dem Boden. Beides wurde mit Sensoren ausgestattet. Das Tanzen des klassischen Ballettes ist eine enorme Belastung für Gelenke und Knochen. Die Forscher fanden heraus, dass die senkrechte Kraft auf den Boden ein zehnfaches des Gewichts des Tänzers erreichen kann.

Der Wissenschaftler Robert Michnik erklärt: "Wir haben bereits eine mathematische Formel entwickelt, um die Kraft, die von den Muskeln generiert wird, zu berechnen. Dadurch kann die Reaktion in den Gelenken dargestellt werden. Die Ergebnisse aus den experimentellen Messungen werden auch für verschiedene Simulationen benutzt, wie sich das Gewicht in den Gelenken auswirkt und welche Kraft die Muskeln erzeugen."

Überraschende Ergebnisse

Zu Beginn der Studie hatten die Wissenschaftler bereits erwartet, dass der Körper eines Tänzers hohen Belastungen ausgesetzt ist - in Abhängigkeit seiner persönlichen Entwicklung. Dass die so leicht aussehenden Sprünge jedoch so eine hohe Belastung sein würden, war eine Überraschung.

"Durch die Studie habe ich erkannt, dass das Tanzen eine große Anstrengung ist. Unser Körper ist so schwer. Ich wusste gar nicht, dass meine Gelenke und Knochen so viel Gewicht tragen können", so Tänzer Piotr Ozga. Durch die Studie soll den Tänzern geholfen werden, ihre Bewegungen so zu optimieren, dass ihre Gelenke möglichst geschont werden.
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