Canon EOS M10: Wie man den Umstieg auf Systemkameras nicht macht

Mit der EOS M10 will der Hersteller Canon eigentlich einen vergleichsweise günstigen Einstieg in die Welt der kompakten Systemkameras ermöglichen. Wer allerdings von seiner gewohnten DSLR auf das inzwischen erhältliche System wechselt, wird wohl kaum zufrieden gestellt sein. Und die Nutzer herkömmlicher Kompaktkameras muss man bei dem doch deutlich höheren Preis erst einmal überzeugen.

Verschiedene Probleme an dem neuen Modell wurden schon vor dessen Markteinführung in ersten Tests ausgemacht - damals aber noch auf den Vorserien-Status des Produktes geschoben. Deutlich verbessert hat sich dann bis zum Endprodukt aber kaum noch etwas. So fällt bereits bei den ersten Schnappschüssen mit der Kamera auf, dass der Autofokus selbst bei ganz ordentlichen Lichtverhältnissen ziemlich schwerfällig reagiert, wie unsere Kollegen von ValueTech TV euch zeigen können.

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Systemkameras richten sich ja vor allem an Nutzer, die mehr wollen, als eine kompakte Knipse und die bisher vor allem bei den Einsteiger-DSLRs zu Hause waren. Wer von dort nun ausgerechnet auf das neue Canon-Modell wechselt, wird spätestens dann die Stirn runzeln, wenn etwas genauere Einstellungen vorgenommen werden sollen. Denn am Gehäuse finden sich erst einmal kaum Bedienelemente, die hier weiterhelfen. Die Auswahl zwischen den verschiedenen Automatik-Programmen und auch der tiefergehenden automatischen Justierung von Blende und Belichtungszeiten erfolgt hier über den kleinen Touch-Bildschirm, was in vielen Situationen zu ziemlicher Fummelei führen dürfte.

Hinzu kommt, dass die Kamera lediglich von einem kleinen Plastikgehäuse eingefasst ist, das nicht nur inkompatibel mit dem Preis wirkt, sondern auch kaum Platz lässt, um das System tatsächlich bequem in der Hand zu halten. Vor allem der Einsatz eines schwereren Wechselobjektives - wofür die Systemkameras ja gerade gut sein sollen - ist so nicht besonders gut möglich. Und auch wenn inzwischen die Bildprozessoren etwas besser geworden sind, verspricht der Sensor, der bereits den EOS M-Kameras von Canon Minuspunkte einbrachte, nicht gerade Spitzenergebnisse. Angesicht dessen, dass die Kamera im Kit über 450 Euro kostet, dürfte man dann doch mit vielen bewährten Einsteiger-DSLRs wesentlich besser fahren.
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